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1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego
Autoren: Unbekannt
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seinen Grund haben, warum solche Dinge nicht in der Bordfibel stehen. Akzeptiere das endlich." Er warf einen Blick auf den Bildschirm und nickte bestätigend. „Wie ich es mir gedacht habe. Auf der Nachtseite Mysterys ist der Teufel los."
    Hermes Eisar hatte mit seiner Einschätzung recht, daß die Ennox in erheblichen Schwierigkeiten steckten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit standen sie tatsächlich vor dem Untergang ihres Planeten und ihres ganzen Volkes. Der Cheftechniker machte gegenüber Cyrra Malory keinen Hehl daraus, daß er sich diesmal in Übereinstimmung mit der Meinung seines Kommandanten befand.
    „Noch verfügen wir über keine gesicherten Erkenntnisse", begehrte die Xenobiologin auf.
    „Ach ja? Dann laß dir ruhig ein paar Wochen Zeit, um solche Erkenntnisse zu gewinnen. Ich mache mir inzwischen Gedanken darüber, wie wir den Veego beistehen können."
    Es war leichter gesagt als getan. Die Veego in ihrer Existenzform als energetische Wesen eigneten sich nicht besonders für tatkräftige Hilfe. Die Evakuierung von betroffenen Regionen ihres Planeten nützte ebensowenig wie globale Rettungsarbeiten. Energetische Auren ließen sich nicht in der Medoabteilung der GLADOR betreuen, und die Space-Jet war viel zu klein, um alle jene Ennox zu beherbergen, die sich im zweiten Lebensalter befanden und die Fähigkeit des Kurzen Weges anwendeten.
    Golgar erinnerte sich an jene zweihundertfünfzig Ennox, die Rhodan einst von Point Ennox gerettet und in ihr Heimatsystem gebracht hatte. In der Folge dieser Rettungsaktion hatte sich herausgestellt, daß mit den Ennox etwas nicht stimmte und sie in Wirklichkeit gar kein Volk von körperlichen Wesen waren. Zwei Expeditionen nach Mystery hatten die Rätsel um diese Wesen vervielfacht, die nicht nur in der Milchstraße durch ihr freches und teilweise unverschämtes Benehmen aufgefallen waren.
    Die Arcoana etwa hatten sie als Riin oder Sriin bezeichnet. Der Begriff Ennox war bei Philips Erscheinen auf Wanderer entstanden. Er bedeutete Entität Nomen Nescio 0(Null) X(Erscheinung/ich weiß nicht den Namen/Herkunft Null =nicht zuzuordnen). Die Wesen von Mystery förderten die Namensgebung durch Aufmunterung und betrieben es als eine Art Sport, ihr Volk und sich selbst von den Bewohnern der besuchten/heimgesuchten Welten betiteln zu lassen.
    Von Voya, den die Galaktiker Philip nannten, war ein weiterer Alias-Name bekanntgeworden. Die Arcoana hatten ihn einst Boloshambwer getauft.
    „Ohne Hinweise von Philip oder einem anderen Ennox sind wir aufgeschmissen", sagte Cyrra, und diesmal stimmte Golgar ihr vorbehaltlos zu.
    Der Ennox mit dem Aktivatorchip, den ES ihm einst verliehen hatte, hatte bei seinem Besuch in der Notfallbox abzuwiegeln versucht. Dabei sah ein Blinder, daß es auf Mystery alles andere als normal zuging.
    Entgegen Philips Worten stand für die Siganesen der GLADOR eindeutig fest, daß es auf Mystery „brannte".
    „Ob mit oder ohne Philip, wir dürfen auf keinen Fall die Hände in den Schoß legen", mahnte der Cheftechniker. „Wenn die Ennox sich nicht helfen lassen wollen, dann zwingen wir sie dazu. Oder noch besser, wir fragen sie gar nicht."
    „Haben wir das jemals getan?"
    „Du hast recht", bestätigte Golgar. „Warum auch sollten wir mit zweierlei Maß messen? Die Ennox haben noch nie ein Volk gefragt, ob es ihren Besuch wünscht. Und jetzt sind sie so wenig kooperativ, daß wir gezwungen sind, sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Mit leeren Händen in die Milchstraße zurückkehren wie damals Michael Rhodan, das ist nichts für uns."
    Die Gondel überquerte den Terminator und tauchte in die Nacht über Mystery ein. Hoch über dem Planeten, exakt in zwanzig Kilometern Höhe, leuchtete die Projektion des gewaltigen kosmischen Modells und vermittelte den Eindruck, als existiere der Planet inmitten einer gigantischen Sternenfülle.
    Natürlich gab es im ganzen bekannten Universum keine derartige Anhäufung von Galaxien und Clustern, und Mystery selbst zog zusammen mit dem gelben Stern Enno fünfzigtausend Lichtjahre vor NGC 7793 einsam seine Bahn. Oberhalb des Modells war der Nachthimmel einen Teil des Jahres völlig schwarz, zu einem anderen Teil zierte ihn die Spirale der Galaxis. Die Veego waren sich dessen vermutlich gar nicht bewußt. Sie lebten einzig und allein für die Vervollständigung des Modells.
    Daß seit geraumer Zeit Teile dieses Modells verschwanden, mußte ihnen nicht geringe Probleme bereiten. Darüber konnte auch ihre in
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