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1850 - Traumtod

Titel: 1850 - Traumtod
Autoren: Unbekannt
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- alle 52 Philosophenwelten."
    Yamo Dormat machte eine Pause, um Norman Erengast Zeit zu geben, das Gehörte zu verarbeiten.
    Dann fügte er hinzu: „Bis heute, über zwei Jahre nach dieser Katastrophe, weiß man nicht, was damals wirklich geschah, wodurch dieser gewaltige Todesimpuls ausgelöst worden war, der Milliarden und aber Milliarden Galaktiker schlagartig tötete. Es kann nur vermutet werden, daß die Philosophen damit zu tun hatten. Und das beweist, was für Überwesen das sein müssen."
    Norman Erengast war wie erschlagen. Obwohl er gewußt hatte, was passiert war, setzte es ihm erst so richtig zu, als er erfuhr, wie es geschehen war. Aber so richtig realisieren konnte er das alles immer noch nicht.
    Es war wie ein schrecklicher Alptraum, aus dem er jeden Moment zu erwachen hoffte.
    Man konnte doch nicht das Solsystem, einen ganzen Milchstraßensektor von 10.000 Lichtjahren so einfach auslöschen. Von einer Sekunde zur anderen. Mit einem Fingerschnippen gewissermaßen. Das war unmöglich!
    „Ich muß zur Erde", forderte er tonlos. „Ich muß mich mit eigenen Augen davon überzeugen, was passiert ist. Und wenn es wahr ist, dann möchte ich erfahren, wie es geschah."
    „Dann haben wir denselben Weg, denn auch ich will zur Erde", sagt Yamo Dornrat. „Wenn ich die Ursache herausfinden kann, dann gelingt es vielleicht, die Wiederholung einer solchen Katastrophe zu verhindern. Denn es gibt Anzeichen dafür, daß sich die Tolkander auf den nächsten Zyklus vorbereiten."
    Normans Körper begann plötzlich zu zittern.
    „He, Norman, es sind doch nur Menschen", sagte sein Roboter getreu seiner menschenverachtenden Programmierung. „Du hast doch Menschen nie gebraucht. Warum auf einmal jetzt, wenn es sie nicht mehr gibt?"
    Dao-Lin-H’ay: 21. Juni 1289 NGZ 3.
    Noch vor drei Wochen war Dao-Lin-H’ay in Hangay engagiert gewesen. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, in nächster Zeit die Milchstraße aufzusuchen; wenn sie das gewollt hätte, wäre sie damals mit Ronald Tekener gegangen. Jetzt war die Kartanin an Bord des Fragmentraumschiffes BOX1442; die letzte Überlicht-Etappe zur Galaxis der Menschen.
    Es gab gute Gründe, mit einem Fragmentraumschiff zu fliegen. Die Posbis waren seit langem mit 45 Fragmentraumern in Hangay missionarisch tätig. Die „positronischbiologischen" Roboter wie ihre volle Bezeichnung lautete, die eigentlich längst überholt war, weil auch sie bereits mit Syntroniken an Stelle von Positroniken ausgestattet waren - hatten für die Hangay-Völker viel Gutes getan.
    Jetzt machten sie sich zum Aufbruch in die Milchstraße bereit. Sie wußten längst vom Auftauchen der fremden Invasoren in der Galaxis. Als sich die Lage immer mehr zuspitzte, beschlossen die Roboter, den Galaktikern ihre Unterstützung zukommen zu lassen.
    Dao-Lin-H’ay fand sich bei einer Weltraumstation im vierten Viertel von Hangay ein, die nahe der Sonne Angmin, dem Heimatsystem der Karaponiden, stationiert war. Die Plattform mit zwei Quadratkilometern Fläche, ein ausrangiertes Weltraumfort, diente den Posbis als Mission. Dao-Lin-H’ay war dem Ruf des Posbis Treloor gefolgt, zu dem sie über die Jahre gute Kontakte pflegte. Er empfing sie mit den Worten: „In der Mission ist ein Karaponide, der dich unbedingt sprechen will. Beeil dich, Dao-Lin!
    Ten-No-Thau hat nicht mehr lange zu leben."
    Bei Nennung dieses Namens horchte Dao-Lin-H’ay auf. Er kam ihr bekannt vor, ohne jedoch zu wissen, wo sie ihn einordnen sollte.
    Als sie die Intensivstation der Mission betrat, sah sie sich einem Karaponiden gegenüber, der ausgezehrt und völlig geschwächt wirkte.
    Karaponiden und Kartanin besaßen denselben Ursprung. Während die Kartanin jedoch schon 50.000 Jahre vor der terranischen Zeitrechnung aus dem Universum Tarkan ins Einsteinuniversum gekommen waren und im Matriarchat lebten, waren die patriarchalischen Karaponiden erst vor 800 Jahren mitsamt der Galaxis Hangay in dieses Universum transferiert worden.
    Im Laufe der Jahrhunderte war es allmählich zur Annäherung beider Feliden-Völker gekommen. In der Gegenwart kamen sie im großen und ganzen recht gut miteinander aus.
    „Ich war mit deinem Alten auf Lokvorth", begann Ten-No-Thau mit zittriger Stimme. „Du weißt schon, Tek, Ronald Tekener, mein Todfeind. Ich habe ihm das Leben gerettet - wer hätte das gedacht?"
    Ten-No-Thau versuchte zu kichern, brachte aber nur ein klägliches Krächzen zustande.
    „Mir geht es nicht gut", flüsterte er, „ich
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