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1848 - Zerrspiegel

Titel: 1848 - Zerrspiegel
Autoren: Unbekannt
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GILGAMESCH.
    „Was ist geschehen?" fragte Atlan alarmiert; er war sofort hellwach.
    „Die Frage lautet: Was wird geschehen? Nichts Gutes, fürchte ich. Das Gliederschiff hat das Solsystem inzwischen erreicht und mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit direkten Kurs auf Terra genommen."
    „Auf Terra? Kein Zweifel?"
    „Natürlich nicht."
    „Entschuldige. Wann wird es hier sein?"
    „In einem, spätestens zwei Tagen. Je nachdem, wie stark es verlangsamt. Es sieht nicht gut aus, Atlan."
    Der Arkonide nickte. „Hast du versucht, Kontakt aufzunehmen?"
    „Ich versuche es ständig", lautete die Antwort. „Natürlich keine Reaktion. Wir werden nicht beachtet.
    Als wären wir überhaupt nicht da. Ich weiß nicht, was geschehen wird, wenn es die Erde erreicht hat."
    „Wir werden hier nicht wie Schafe herumsitzen und warten." Atlan drehte sich um und schaute in die Gesichter der beiden Frauen. „Seid ihr noch immer entschlossen?"
    „Jetzt erst recht! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, Atlan. Alternativen gibt es nicht."
    Es gefiel ihm nicht, aber sie hatten recht.
    Zum zweiten Mal drangen sie zusammen mit den Robotern zum Zentrum des Inneren Kreises vor; diesmal jedoch mit einer umfangreichen Ausrüstung und SERUNS ausgestattet.
    Der Philosoph hatte seine Position in den letzten Tagen nicht verändert. Die Schwestern hatten sich eine lange Erholungspause gegönnt und sich mit intensivem Konzentrationstraining auf die bevorstehende Arbeit vorbereitet. Sie fühlten sich nun absolut fit.
    Die Vorgänge auf Trokan und das Gespräch mit Caljono Yai hatten sie in ihrem Entschluß nur noch bestärkt.
    Die Menschen umkreisten den Philosophen nach wie vor wie Satelliten und achteten auch jetzt nicht auf die seltsamen Eindringlinge, deren Roboter ihre Wege kreuzten und sie umleiteten. Im Bannkreis vor dem wirbelnden Zentrum blieben die beiden Schwestern stehen.
    „Wir werden es diesmal besser von hier aus versuchen", sagte Mila. „Zur Vorsicht solltest du uns auf alle Fälle an die Meßgeräte der beiden Medos anschließen, und wir werden uns auf die Schwebetragen legen.
    Unsere SERUNS werden uns zwar mit dem Nötigsten versorgen, aber man weiß ja nie. Wir wissen vor allem nicht, wie lange diese Sitzung dauern wird. Du solltest dich also vorsorglich >häuslich< einrichten. Der Abstand zu den kreisenden Menschen ist hier groß genug, wir werden sie keinesfalls behindern, und sie werden nicht über uns stolpern."
    Atlan nickte. Es fiel ihm schwer, sich die Besorgnis nicht anmerken zu lassen. Der Funkkontakt zur GILGAMESCH blieb aufrechterhalten, damit Adams regelmäßig Nachrichten über das sich allmählich bedrohlich nähernde Gliederschiff geben konnte. Er sollte außerdem alle Vorgänge auf Terra aus der Distanz beobachten und bedeutende Veränderungen sofort melden.
    Niemand konnte wissen, was geschehen würde, wenn Mila und Nadja den Philosophen „zu fassen" bekamen.
    „Aber wenn ihr merkt, daß es zuviel wird, brecht ihr sofort ab", bat der Arkonide zum wiederholten Male.
    Die beiden Frauen lächelten ihn beruhigend an.
    „Es ist nicht das erste Mal, wir schaffen das schon. Vertrau uns!"
    „Ich weiß eben nicht, was ich tun sollte, wenn es ... dramatisch wird."
    „Du kannst gar nichts tun. Das spielt sich alles auf mentaler Ebene ab. Wir müssen allein damit fertig werden. Deine Aufgabe ist es, als Beobachter über alles zu wachen und notfalls irgendwelche Aktionen für Terra einzuleiten. Adams soll auch Trokan genau beobachten, falls die Herreach mit dem Einfluß des Philosophen nicht mehr fertig werden können."
    „Gut. Ich wünsche euch viel Erfolg." 19. Juni, 6:12 Uhr Ortszeit Kilimandscharo Mila: Bereit, Schwester?
    Nadja: Bereit.
    Die Einleitung des Rituals war abgeschlossen. Die Schwestern lächelten sich zu, legten sich entspannt zurück und schlossen die Augen.
    Die Meßgeräte der Medos zeigten kurz darauf, daß sie mit ihrer Arbeit bereits begonnen hatten; ihre Körpertemperatur sank um ein halbes Grad, ebenso verlangsamten sich die Herzschläge und die Körperfunktionen. Es war, als ob ihre Körper in einen tiefen Winterschlaf versänken. Die EEG jedoch zeigten eine heftige Aktivität ihrer Gehirne an.
    Während die Medos sich auf die beiden Esper konzentrierten, war die Aufmerksamkeit der Allround-Modulas auf alle Veränderungen der fünfdimensionalen energetischen Komponenten des Philosophen gerichtet.
    Die übrigen Modulas schirmten den Platz vor „Eindringlingen" ab, die sich eventuell
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