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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe
Autoren: Unbekannt
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Jahrzehntausenden nicht imstande gewesen waren, das beiläufige Erbe einer anderen Zivilisation zu beseitigen das Unberührbare Heiligtum, in dem Rhodan unschwer den Pilzdom von Galorn erkannte.
    Daß dieser Pilzdom im galornischen Selbstbewußtsein gesessen hatte wie ein Pfahl im Fleisch, konnte Rhodan sich sehr gut vorstellen. Man hielt sich selbst für eine unbesiegbare Großmacht und bekam die Hinterlassenschaft eines anderen Volkes nicht aus dem Vorgarten geräumt. Wie blamabel und demütigend ...
    Verständlich, daß die Galornen dieses Erklärungsmodell niemals auf sich angewandt hatten, denn es änderte bedauerlicherweise an den Ursachen nicht das geringste. Wer in Großmachtträumen schwelgte und sich für den Nabel des Kosmos hielt, dem blieb beim Anblick des Pilzdomes kaum eine andere Reaktion übrig.
    Anders beispielsweise die Herreach, die dankbar gewesen waren für das göttliche Zeichen, das sie im Pilzdom von Trokan erblickt hatten. Sie hatten in die andere Richtung übertrieben und den Pilzdom in den Rang eines Göttertempels erhoben, was vermutlich auch nicht der Wirklichkeit entsprach, in seinen Konsequenzen aber für alle Beteiligten vorteilhafter gewesen war.
    Die Galornen hatten auf ihre Weise reagiert, und ihr Verhalten hatte sie hart an die kollektive Selbstzerstörung geführt. Sicherlich hatten nicht alle Galornen jenen Aggressivitätsrausch durchlebt, der sich in den Projektionen der Kommandantenkabine widerspiegelte möglicherweise war dieser Wahnsinn weitgehend beschränkt geblieben auf jenen Teil der Bevölkerung, der für solche Amokläufe am ehesten die Mentalität und die Mittel aufzuweisen hatte: das Militär. Dennoch waren die selbstzerfleischerischen Kampforgien, bei denen ganze Sonnensysteme wie beiläufig zerstört worden waren, offensichtlich über Jahrtausende die Hauptbeschäftigung der galornischen Schwarzen Flotte gewesen.
    Perry Rhodan fand es bemerkenswert, daß in dieser sehr einseitigen, aber auch charakteristischen Chronik der Kämpfe nicht berichtet wurde, um was für Sonnensysteme es sich gehandelt hatte, die zerstört worden waren. Ob es dort nichtgalornisches Leben gegeben hatte, das ausgelöscht worden war, oder ob es gar keine bewohnten Planeten dort gegeben hatte - diese Frage war für die galornischen Chronisten offenbar nicht einreal am Rande interessant und erwähnenswert gewesen!
    Rhodan taumelte über den moosigen Boden; der mentale Druck und der Kopfschmerz waren kaum noch zu, ertragen. Er hatte keine andere Chance mehr, er mußte sich von der Schwarzen Flotte entfernen.
    In seinem Schädel wirbelten Schmerzen und Gedanken durcheinander. Von der letzten Sequenz, die ihm vorgespielt worden war, hatte Rhodan sich nur die allerwichtigsten Daten notdürftig einprägen können ...
     
    *
     
    Fast so berühmt wie Gea Reden oder Pool Tammen war Londa Dad geworden, auch sie Kommandantin der KEMPEST. Vom Charakter her mußte Londa Dad ganz anders gewesen sein als ihre Vorgänger ...
    In der Darstellung hatte sich das ausgewirkt wie der Erzählstil eines schlechten Autors. Das Geschehen wurde mal aus dem sehr subjektiven Blickwinkel der Londa Dad vorgetragen, mal aus der nicht minder von Vorurteilen durchsetzten Perspektive der KEMPEST Zusammen ergab das ein verwirrendes Bild, bei dem die Einzelheiten kaum zusammenpassen wollten.
    Londa Dad war zu der Einsicht gekommen, daß die Galornen in wenigen Generationen nicht mehr existieren würden, weil sich der aktive, energische Teil der Bevölkerung geradezu systematisch in Zweikämpfen, Duellen und Raumschlachten gegenseitig ausrottete. Folgerichtig versuchte sich Londa Dad in vielen Zwistigkeiten als Vermittlerin. Dabei traf sie nicht nur auf Mißtrauen und Zurückhaltung bei ihren eigenen Leuten. Aus der Darstellung von KEMPEST ging hervor, daß das Schiff Londa Dads Mission regelrecht zu sabotieren versucht hatte. Ein Friede, ein ewiger noch dazu, das war nicht das, was KEMPEST erreichen wollte.
    Die Geschehnisse, soviel hatte Rhodan verstanden, steuerten langsam, aber sicher auf einen Höhepunkt zu. Trotz eines umfangreichen Neubauprogramms war die Stärke der galornischen Flotte auf 18.000 Einheiten zurückgegangen. Wie verheerend sich die Konflikte der Vergangenheit ausgewirkt hatten, ging allein schon aus der Tatsache hervor, daß die KEMPEST nach wie vor eines der stärksten und kampfkräftigsten Schiffe dieser Flotte war.
    Londa Dad hatte, ein fataler Fehler, ausgerechnet KEMPEST eine Hochrechnung der
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