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1840 - Schattenreich Atlantis

1840 - Schattenreich Atlantis

Titel: 1840 - Schattenreich Atlantis
Autoren: Jason Dark
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klarstellen, dass ich nicht aufgebe. Ich will sie haben.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann hol sie her!«
    Der Alte lehnte sich zurück. Er sagte nichts, er bewegte sich auch nicht, er ließ alles auf sich zukommen, und dabei verzog sich sein Mund zu einem Lächeln.
    Raffi wusste nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Er bewegte seinen Kopf und schaute sich um. Zwei, drei Sekunden reichten aus, um ihn etwas Bestimmtes erkennen zu lassen.
    Es waren mehr Menschen da. Er hatte sie nicht kommen sehen, aber jetzt standen sie da und hatten einen Kreis um ihn gebildet. Er sah keine Waffen in ihren Händen, und das brauchten Mutanten auch nicht. Oft genug waren sie selbst die Waffe.
    Und hier?
    Er wusste es nicht. Er war verunsichert. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Er dachte daran, dass er etwas tun musste, denn sonst würde er sein Gesicht verlieren.
    »Was soll das?«
    Der Alte zuckte mit den Schultern. »Das Gleiche könnte ich dich fragen. Ich weiß nicht, was das soll, wirklich nicht. Du kommst hierher in unser Schattenreich und fängst damit an, uns zu bedrohen.«
    »Ich hatte meinen Grund.«
    »Ach ja?«
    »Es war meine Frau. Sie wurde geraubt. Ihr haltet sie hier fest. Ich bin hier, um sie zurückzuholen.«
    »Bist du sicher?«
    »Wieso sicher?«
    »Dass sie sich hier als eine Gefangene befindet und nicht freiwillig hier ist?«
    Raffi war so geschockt, dass er nach Luft schnappte. »Das ist doch wohl die Höhe. Wie kannst du so etwas nur sagen? Das ist – das ist – einfach nicht wahr.«
    »Doch, warum sollte ich lügen?«
    »Es ist nicht wahr, denn ich kenne sie.«
    »Menschen sollten nicht immer so verbohrt sein. Das kann ich dir mit auf den Weg geben.«
    »Und du? Bist du nicht verbohrt?«
    »Nein, denn ich bin kein Mensch.«
    »Ach ja. Ich vergaß. Ihr seid Mutanten. Aber ihr irrt euch, wenn ihr denkt, dass ich vor euch Angst habe. Ich bin hier, um mich durchzusetzen. Zur Not auch mit Gewalt, und ich denke, dass dieser Zeitpunkt sehr nahe ist.«
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Bist du denn nicht fähig, nachzudenken?«
    »Keine Sorge, ich habe nachgedacht. Ich bin auch am Ende meiner Geduld. Ich will, dass Lavinia in kurzer Zeit hier ist. Wenn nicht, werde ich es an dir auslassen.«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Ja.«
    »Ich lasse mir nicht drohen, das solltest du wissen. Nein, auf keinen Fall.«
    »Ha, was willst du alter Mann denn gegen mich ausrichten?« Raffi wollte sich nichts sagen lassen. Er war jetzt an der Reihe. Er wollte seine Zeichen setzen.
    Und er sah, dass sich mit dem Alten etwas tat. Er bewegte sich nicht, doch es geschah auf eine andere Art und Weise, denn plötzlich veränderte sich seine Haut.
    Bisher war sein Gesicht normal gewesen, doch jetzt schien sich eine grüne Farbe darüber zu legen.
    Blau und grün.
    Da waren plötzlich zwei Farben vorhanden, die sich miteinander mischten. Und so kam eine Farbe zustande. Man konnte sie mit dem Begriff türkis beschreiben.
    Raffi wollte etwas sagen, aber die Veränderung hatte ihm die Sprache verschlagen. So stand er vor dem Thron und schaute auf einen Mann, der sich plötzlich aufrichtete, und Raffi hatte das Gefühl, als würde der andere wachsen.
    Dann hörte er seine Stimme. »Es ist genug. Es ist wirklich genug. Ich will, dass du nicht noch mehr Unheil anrichtest. Und das für immer.«
    Raffi hatte jedes Wort gehört, und er wusste auch, was das zu bedeuten hatte.
    Er starrte nach vorn. Er sah plötzlich den eisigen Blick in den Augen des anderen und er wusste, dass seine Zeit vorbei war. Aber er sah noch mehr. Die Mutanten hatten den Kreis enger gezogen, denn nun bekam er den Beweis, dass es Mutanten waren, denn alle Gesichter hatten die gleiche Farbe angenommen.
    Raffi wusste nicht, was er tun sollte. In seinem Innern stieg das Wissen auf, das ihm sagte, dass er zu weit gegangen war. Jetzt steckte er in der Falle und konnte nichts dagegen tun.
    Er sah nur Gegner. Menschen, die zugleich Mutanten waren und zu dem Sprecher standen. Von ihnen konnte er sich keine Unterstützung erwarten.
    Er dachte auch an Flucht. Einfach kehrtmachen und wegrennen, auch wenn ihm das gegen den Strich ging.
    Er ging schon den ersten Schritt zurück, als er etwas hörte, das über seinem Kopf erklang. Es war ein Rauschen, als wäre heftiger Wind durch einen Blätterwald gefahren. Aber es gab hier direkt über ihm keine Bäume. Das musste etwas anderes sein.
    Er schaute hoch.
    Und da sah er ihn. Nein, es waren zwei. Vögel, die umso mächtiger wirkten, weil
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