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1840 - Schattenreich Atlantis

1840 - Schattenreich Atlantis

Titel: 1840 - Schattenreich Atlantis
Autoren: Jason Dark
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keine weitere Pause mehr einlegen musste, bevor er sein Ziel erreichte.
    Und die Vögel? Die begleiteten ihn weiter, aber sie flogen dabei sehr hoch über seinem Kopf. Das beruhigte ihn. Und noch etwas änderte sich. Es war das Bild an den Ufern. Sie waren nicht mehr so dicht bewachsen. Das Buschwerk war zurückgewichen, das Ufer lag frei. Sand und Steine bedeckten den Erdboden. Der Blick tauchte auch ein in den Hintergrund. Dort erhoben sich Hügel und bildeten eine Kette.
    Für Raffi stand fest, dass er es bald geschafft hatte. Er wollte nicht mehr durch das Wasser gehen, der Rand war breit und fest genug. Das war seine neue Strecke.
    Er verließ das Wasser und setzte seinen Weg fort. Da die Büsche in den Hintergrund getreten waren, konnte er seine Sicht als gut bezeichnen. Und er nahm noch etwas anderes wahr.
    Brandgeruch!
    Zuerst achtete Raffi nicht weiter darauf, doch je weiter er kam, umso intensiver erlebte er den Geruch, und schon bald sah er den Rauch, der über den Bäumen im Hintergrund hinweg in den Himmel stieg. Dort musste ein Lager sein.
    Raffi atmete auf. Er war sich sicher, dass er nicht mehr zu weit laufen musste. Die Menschen, die er fand, würden ihm schon Antworten geben, wenn er höflich war. In diesem Teil des Landes ging er davon aus, dass es sich um Mutanten handelte, die nicht unbedingt negativ reagieren mussten. Sie waren eigentlich recht friedliche Geschöpfe, wenn man ihnen nicht zu nahe kam. Und manchmal waren sie auch von Menschen nicht zu unterscheiden.
    Er ging dem Rauchgeruch entgegen. Zu sehen war nichts, aber als er näher an die Bäume und auch an das Unterholz heran kam, da sah er die Bewegungen der Menschen und hörte auch ihre Stimmen.
    Bisher hatte ihn keiner gesehen. Oder man nahm keine Notiz von ihm. So konnte er weitergehen und sah schon bald zwischen den Bäumen die ersten Hütten.
    Er blieb stehen.
    Hütten waren es schon, aber man hätte sie auch als kleine Häuser bezeichnen können, so stabil waren sie gebaut worden.
    Raffi ging auf die Häuser zu. Oder vielmehr auf den Platz in der Mitte, der leer war, bis auf einen Thronsessel.
    Angesprochen hatte ihn bisher keiner, und so blieb er neben dem Thronsessel stehen. Alles sah für ihn friedlich aus. Er fürchtete sich nicht davor, hier auf Menschen zu warten, die ihn ansprechen würden.
    Noch passierte nichts.
    Aber man beobachtete ihn.
    Dunkle Augen ließen ihn nicht aus dem Blick. Er hörte hin und wieder eine Stimme, aber kein Lachen. Und die Stimmen gehörten immer Frauen, was ihn auch wunderte. Über seinem Kopf kreisten wieder die geierartigen Vögel, die jetzt recht niedrig flogen.
    »He, will keiner mit mir sprechen?«, rief er in die Runde. »Ich beiße nicht.«
    Er hatte so laut gesprochen, dass er auch weiter entfernt verstanden worden war. Nur meldete sich niemand. Man ließ ihn in Ruhe. Man wollte ihn ignorieren.
    »Was ist denn los?«
    Auch jetzt erreichte er keine Reaktion. Die Bewohner ließen sich nicht anlocken.
    Raffi wurde sauer. Das Blut stieg ihm in den Kopf. Sein Gesicht zeigte einen harten Ausdruck. Wie von selbst hatte sich seine rechte Hand auf den Säbelgriff gelegt.
    Kamen sie? Oder wollten sie nicht? Hatten alle hier ein schlechtes Gewissen? Ahnten sie, dass er gekommen war, um sich etwas zurückzuholen?
    »Moment!«
    Er zuckte zusammen, als er die Stimme hörte. Sie klang alt und brüchig, aber er war froh, überhaupt eine Reaktion zu erleben.
    »Ja, wer bist du?«
    »Ich komme zu dir.«
    In der Nähe eines Hauses war die Stimme aufgeklungen. Er hatte nicht genau gesehen, in welchem das gewesen war, aber aus dem Grau der Dämmerung unter den Bäumen löste sich eine Gestalt.
    Sie kam auf ihn zu …
    ***
    Die Gestalt ging langsam. Der Ankömmling hatte jedoch erkannt, dass es sich um einen Mann handelte. Um einen sehr alten Mann, denn er ging gebückt und schaute zu Boden. Erst als er eine bestimmte Strecke hinter sich gebracht hatte, hob er den Kopf an und zeigte sein Gesicht.
    Im hellen Licht und angestrahlt hätte es bestimmt noch älter ausgesehen. Er erkannte das Faltenmuster in diesem Gesicht, dessen Haut aussah, als wäre sie aus Leder hergestellt.
    Raffi fragte sich, wer er war. Mensch oder Mutant?
    Es konnte sich durchaus um einen Mutanten handeln, aber sicher war er sich nicht. Bekleidet war die Gestalt mit einer langen Kutte, deren Stoff viele Falten warf. Zudem bedeckte die Kapuze einen Teil des Kopfes. Nur das Gesicht blieb frei.
    »Hast du hier das Sagen? Bist du hier der Herr?
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