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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom
Autoren: Jason Dark
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Sterne, dann glaubte er, eine unheimliche Gestalt mit breiten Flügeln zu sehen. Er wusste nicht, ob er sich geirrt hatte, er hoffte es, aber dann schwanden ihm die Sinne, und Bill Conolly verabschiedete sich zunächst von dieser Welt …
    ***
    Scotty stand auf der Treppe und wartete. Was vor ihm geschah, das sah er, das nahm er hin, aber er begriff es nicht wirklich. Eine riesige Staubwolke schien sich da erhoben zu haben, aber das konnte es nicht sein, denn er hörte das Flattern.
    Da war es ihm klar!
    Ohne dass Bill Conolly es gewollt hatte, war es ihm gelungen, die zweite Armee von Fledermäusen zu erwecken. Und die jagten jetzt auf ihn zu. Wie ein Teppich hatten sie sich in die Höhe geschwungen und waren dann über ihn hergefallen.
    Scotty war paralysiert. Er konnte sich nicht bewegen. Er sah, dass Bill unter dieser Masse verschwand, und das konnte Scotty ganz und gar nicht gefallen.
    Erst in diesem Moment kam ihm der Gedanke, so schnell wie möglich zu fliehen. Fledermäuse waren eigentlich nicht gefährlich, wenn man ihnen einzeln begegnete. Das sah jetzt anders aus. In der Masse waren sie nicht mehr zu bremsen, da hatte ein Mensch keine Chance mehr, wie es bei Bill Conolly geschehen war.
    Er war nicht mehr weggekommen, aber Scotty sollte es nicht so ergehen. Er wollte sich in Sicherheit bringen, und das schaffte er nur durch eine rechtzeitige Flucht.
    Er stand noch auf der Treppe, aber er war ihrem oberen Ende schon recht nah. Wenn er es bis dorthin geschafft hatte, war es kein Problem mehr, abzuhauen.
    Er wirbelte herum, dann rannte er, und Scotty hatte das Gefühl, noch nie in seinem Leben so schnell gelaufen zu sein. Er wollte verschwinden. Er hasste die Ruine schon jetzt, er verfluchte sich, weil er den Vorschlag gemacht hatte, nach dem Nacht-Phantom zu suchen. Jetzt musste er dafür bezahlen.
    Die Treppe lag hinter ihm.
    Er rannte weiter.
    Und er hörte hinter sich das Geräusch. Das wilde Flattern von Flügeln wurde zu einem gewaltigen Rauschen, das immer näher kam und plötzlich über ihm war.
    Er riss den Kopf herum.
    Er schaute hoch.
    Er sah die Masse, die ihn an eine riesige Wolke erinnerte, die ihre Höhe nicht mehr einhalten wollte, denn sie senkte sich dem Boden zu und damit auch Scotty.
    Dann waren die Tiere über ihm.
    Sie waren schwer wie ein Teppich, und sie drückten ihn zu Boden, während er noch lief. Seine Schritte wurden dabei immer langsamer, bis er nicht mehr konnte und von der Masse bäuchlings zu Boden gedrückt wurde.
    Er rutschte noch über den Untergrund. Seine Arme waren ausgestreckt, und auf seinem Rücken lag die Masse der Fledermäuse.
    Für ihn war es ebenso vorbei wie für seinen Bekannten Bill Conolly. Er wartete darauf, dass die kleinen Biester ihn bissen, ihm Wunden zufügten, um an sein Blut zu gelangen.
    Schreckliche Vorstellungen wirbelten durch seinen Kopf, aber nichts davon geschah. Auch wenn die Tiere in seinem Nacken hockten, sie taten ihm nichts. Sie sorgten nur dafür, dass er am Boden liegen blieb.
    Wohin würden sie fliegen, wenn alles vorbei war? Würden sie überhaupt fliegen?
    Ja, das taten sie.
    Plötzlich lösten sie sich von ihm. Sie taten es alle auf einmal. Sie flatterten in die Höhe, und der Druck auf seinem Körper verschwand.
    Er lag.
    Er blieb auch liegen und musste erst mal begreifen, dass für ihn wieder alles normal geworden war. Er konnte sich bewegen, er würde auch aufstehen können, denn die Fledermäuse hatten ihm nichts getan. Er war nicht verletzt, es war nichts gebrochen, und Scotty hätte fast angefangen zu lachen.
    Das tat er nicht.
    Dafür stand er auf.
    Er schraubte sich in die Höhe, und er war froh, dass ihn niemand daran hinderte. Dann stand er.
    Tief durchatmen. Sich freuen, es geschafft zu haben. Und er glaubte auch daran, dass es Bill Conolly ebenso ergangen war wie ihm. Deshalb wollte er mit ihm Kontakt aufnehmen. Doch dafür hätte er wieder zurück gemusst.
    Scotty drehte sich um. Es war eine völlig normale, ganz einfache Bewegung. Aber was sie auslöste, das hätte er nie im Leben gedacht. Sie bewies ihm, wie raffiniert jemand eine Falle aufgebaut hatte.
    Dicht vor ihm stand der Vampir und starrte ihn gierig an!
    ***
    Scotty sagte nichts. Er hätte auch nichts sagen können, was bei ihm recht selten war. Sein Hals war wie zugeschnürt, sein Mut hatte ihn verlassen, er starrte nach vorn und sah die unheimliche Gestalt vor sich, die ihn um mehr als eine Kopfeslänge überragte.
    Ihm wurde kaum bewusst, dass diese Gestalt
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