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1836 - Fratze des Unheils

1836 - Fratze des Unheils

Titel: 1836 - Fratze des Unheils
Autoren: Jason Dark
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Abend und im Biergarten entschied ich mich, mit Jane Collins nach Deutschland zu fliegen, um dort ein paar Tage Urlaub zu machen.
    »Aber eines muss ich dir noch sagen, Jane.«
    »Bitte.«
    »Einen richtigen Urlaub habe ich nie in die Reihe bekommen, das weißt du. Da kam immer wieder etwas dazwischen. Manchmal habe ich das Gefühl, als würde die andere Seite nur darauf warten, dass ich mich in andere Gefilde begebe.«
    »Klar, das weiß ich.«
    »Und trotzdem willst du das Risiko eingehen und mit mir gemeinsam Urlaub machen?«
    »So bin ich eben.«
    »Okay, aber ich will später keine Beschwerden hören.« Ich schnippte mit den Fingern. »Haben die denn im Hotel noch ein Zimmer frei?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ein gehobenes Doppelzimmer bestellt. Da ist noch Platz für eine zweite Person.«
    »Die ich sein soll.«
    »Wenn du willst.«
    Ja, ich wollte mal wieder Urlaub machen. Auch wenn es nur ein paar Tage waren. Und zusammen mit Jane Collins würde mir das schon gefallen …
    ***
    Das Zimmer, das Halbdunkel darin, das Bett!
    Eric Fischer erlebte dies besonders intensiv. Nach dem, was er erlebt hatte, war für ihn alles anders geworden. Er sah zwar nicht überall Gespenster, aber merkte doch, dass das Geschehen Spuren bei ihm hinterlassen hatte.
    Er hatte geduscht und danach eine kurze Hose angezogen. Anschließend hatte er noch für längere Zeit am Fenster gestanden und in den dunklen Nachthimmel geschaut. Er war ihm vorgekommen wie ein gewaltiger blauschwarzer Staudamm, der sich am Himmel ausgebreitet hatte. Aber eine große Hand hatte Löcher hineingeschlagen, durch die das Licht auf die Erde fiel. In Wirklichkeit waren es die Sterne, die ihre Grüße schickten.
    Sein Herz schlug kräftig. Das kannte Fischer sonst nicht. Es hing mit dem zusammen, was er auf dem See erlebt hatte. Das war so unnatürlich gewesen, und man konnte schon behaupten, dass es einfach grauenhaft gewesen war.
    Genau, das Grauen.
    Das Grauen in der Tiefe.
    Und Eric Fischer schüttelte sich, als er an die Fratze dachte. Sie war furchtbar gewesen. Und er hatte sich das nicht eingebildet, das stand fest.
    Was lauerte dort im Wasser?
    Er wusste es nicht. Es konnte alles Mögliche sein. Er war schon immer ein Realist gewesen, das verlangte sein Beruf, aber er erinnerte sich auch an seine Jugendzeit, als er die vielen Geschichten gehört und gelesen hatte, die sich um Monster und geheimnisvolle Wesen drehten.
    Und was hatte er gesehen?
    Eine Fratze. Okay, aber wem gehörte sie? Das war die große Frage.
    Sie konnte nicht von allein agieren. Da musste es noch jemanden geben, der sie lenkte.
    Es war schon spannend, darüber zu sinnieren. Aber nicht, wenn man betroffen war wie er.
    Eric Fischer dachte auch daran, dass es ihn nicht weiterbrachte, wenn er in die Dunkelheit starrte. Er wollte sich ins Bett legen und versuchen, einzuschlafen.
    Dass es schwer werden würde, das wusste er. Ein derartiges Erlebnis, wie er es gehabt hatte, verkraftete so leicht kein Mensch. Das würde er auch im Schlaf verarbeiten müssen, und er hoffte, dass es ihm gelang.
    Eine Klimaanlage gab es nicht im Zimmer. Deshalb ließ er das Fenster auf, um die im Laufe der Nacht kühler werdende Luft einzulassen.
    Er legte sich hin. Auf dem Rücken blieb er liegen. So schlief er am besten ein.
    Das allerdings klappte nur an normalen Tagen oder Nächten. In diesem Fall war alles anders. Er schloss zwar die Augen, aber er konnte nicht schlafen, weil immer ein bestimmtes Bild vor seinem geistigen Auge erschien. Er sah das Wasser. Er sah sich selbst im Boot sitzen, und er sah das furchtbare Gesicht oder die Fratze, die sich in der Tiefe des Gewässers gezeigt hatte. Er konnte nicht schlafen. Das Erlebnis hatte ihn zu sehr aufgewühlt. Und er ging davon aus, dass es noch längst nicht vorbei war.
    Nein, das war erst so etwas wie ein Anfang gewesen. Es würde weitergehen. Es schien, als hätte sie ihn gesucht und letztendlich auch gefunden. War die Fratze in der Lage, sein Schicksal zu bestimmen?
    Eric Fischer schlief nicht. Er war auch nicht richtig wach. Er befand sich in einem Zwischenstadium. Seine Bewegungen waren zwar reduziert, dafür aber war sein Geist hellwach. Er hatte den Eindruck, dass er so etwas wie ein Forscher war, dessen Gedanken in verschiedene Richtungen gingen.
    Er spürte etwas.
    Ein seltsames Gefühl war da, und er hielt für einen Moment den Atem an. Irgendetwas war geschehen, und zwar in seiner unmittelbaren Nähe. Aber er wusste nicht, was es war.
    Bis ihm
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