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1834 - Der Flug der TRONTTER

Titel: 1834 - Der Flug der TRONTTER
Autoren: Unbekannt
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dieser Art emittierten Streustrahlung wie brennende Christbäume. Der fehlende Schirm machte uns anfällig gegen Distanzwaffen; doch tödliche Gefechte waren ohnehin nicht das, wovor man sich unter dem Frieden von Plantagoo fürchtete.
    Wir trieben eine halbe Stunde lang so reglos wie möglich durch den Leerraum. B-Zagristas stellte mit der Positronik Berechnungen an. Alles lief in maximaler Eile, um so schnell wie möglich das Schiff sprungbereit zu melden.
    Kurz darauf setzte im Würfelraumer die Beschleunigung ein. Derselbe Vorgang, den wir bereits einmal erlebt hatten, lief bis ins Detail von neuem ab.
    Ich brachte die TRONTTER auf Kurs, versuchte die Bewegung des Würfels präzise zu imitieren. Von einer Sekunde zur anderen verschwand das Objekt.
    Die Orter lieferten Datenmaterial, B-Zagristas trieb die Rechnungen voran, und keine zehn Minuten später folgten wir dem Würfel durch den Hyperraum.
    Wieder legten wir 2000 Lichtjahre zurück, sogar ein bißchen mehr, und wieder materialisierten wir in erreichbarer Distanz zum Würfelraumer.
    Die Reise führte nach wie vor in Richtung Westside, aus dem Zentrumssektor hinaus in sternärmere Gefilde. Ich ließ in den Sternkarten nach wichtigen Systemen fahnden, die ungefähr auf unserer Route lagen.
    Doch die Liste, die ich erhielt, erbrachte keinen Hinweis auf ein mögliches Reiseziel.
    Der Würfelraumer legte eine Pause von knapp einem halben Tag ein. Für uns Gelegenheit, kleinere Schäden im Maschinensektor auszubessern und uns in optimale Verfolgerposition zu schieben.
    Ich räumte meinen Platz im Kommandantensessel und überließ A-Caliform die Führung. Darin lag ein gewisses Risiko. Unter Belastung hatte er sich noch nicht bewährt, jedenfalls nicht nach der Trieger-Krise und ihren Folgen.
    Keinesfalls durften sich die Zentrifaal entmündigt fühlen. Ihnen gehörte das Schiff, und angesichts des Shiftings wollte ich nur nicht an ihrem Selbstwertgefühl weiter kratzen. So gesehen war der Tausch eine Frage der Psychologie.
    „Jetzt!"
    Der Würfel beschleunigte ohne jede Vorwarnung.
    A-Caliform bestand die Prüfung mit Bravour, er reagierte praktisch auf der Stelle. Die TRONTTER beschleunigte mit Werten, die denen des Würfels absolut entsprächen.
    L-Libbiz und K-Fordes agierten als eingespieltes Team. Während A-Caliform den Abstand hielt, kontrollierten sie das Gros der übrigen Vorgänge, von Ortung bis Positronik.
    Nach Abschluß der Beschleunigungsphase folgte die Transition. Die Werte wurden umgerechnet, wir rückten nach - und fanden den Würfel wieder.
    Ich erinnerte mich mit einem gewissen Schauder an längst vergangene Tage, in denen diese Sorte Verfolgungsjagd als „Standard" gegolten hatte. An die Zeiten, als Raumfahrt noch handgemacht war und Piloten ein Schiff tatsächlich steuerten, nicht bloß an eine Syntronik Befehle gaben ...
    Für Sentimentalitäten blieb keine Zeit, die Verfolgungsjagd setzte sich über weitere Etappen fort.
    A-Caliform und ich lösten uns permanent als Kommandanten ab. Mittlerweile ließ sich absehen, daß die Sache nicht innerhalb weniger Stunden beendet sein würde. Also legten wir uns schichtweise schlafen, es kehrte der ganz normale Bordalltag ein.
    Am 5. März 1289 schließlich das letzte Stück der Reise: Nach zehntausend Lichtjahren und drei Tagen Flug erreichten wir ein wenig auffälliges Sonnensystem. Hier lag das Ziel des Würfels.
    Ich löste Bordalarm aus und kommandierte sämtliche Besatzungsmitglieder auf ihre Posten. Bully meldete sich von unten bereit, A-Caliform traf als einer der ersten in der Zentrale ein.
    Insgesamt hatte das Ganze nicht mehr als drei Minuten gekostet. Das Würfelschiff war in der Ortung deutlich sichtbar.
    E-Emergen und B-Zagristas suchten in gemeinsamer Arbeit das System und seine Umgebung nach Gefahren ab. Sie entdeckten nichts, ich wähnte mich beinahe in tiefster Einöde des Weltraums wäre da nicht das Würfelschiff gewesen.
    Eine weitere Transition wurde drüben nicht mehr vorbereitet. Statt dessen setzte das Schiff der Fremden Kurs auf den dritten Planeten von sechs. Dieser Planet lag als einziger in der Ökosphäre.
    „Mir fällt da etwas ein ...", sagte plötzlich K-Fordes, unser lebendiges Lexikon in Sachen Plantagoo.
    Die Zentrifaal stand direkt hinter mir. Ich spürte ihren aufgeregten Atem.
    „Sechs Planeten", flüsterte sie, „davon der dritte bewohnbar, das klingt vertraut. Auch die blasse gelbe Sonne stimmt überein."
    Ich behielt mit zusammengekniffenen Augen den
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