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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie
Autoren: A.F.Morland
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Wasseroberfläche plötzlich bewegte. Unter der Flasche entstand ein Sog!
    Mike Munro grinste stolz und zufrieden. »Es klappt, Freunde! Die schwarze Macht holt sich unsere Botschaft und bringt sie zu Amphibia!«
    Die Flasche geriet in einen wirbelnden Kreisel und verschwand.
    »Unsere Nachricht ist unterwegs!« verkündete der Prediger. »Nichts kann sie mehr aufhalten.«
    Munros Ziel war es, mit Höllenterror auf sich und seinen Zirkel aufmerksam zu mache. Anfangs würden sie verborgen bleiben und Amphibia für sich handeln lassen, doch wenn der Name ihrer Taten erst einmal in aller Munde war, würden sie aus Amphibias Schatten hervortreten und die Verantwortung für alles übernehmen.
    Wer wird verstehen, daß ich nur aus Liebe zu Virginia bei diesem Verbrechen mitgemacht habe? fragte sich Edward Kern deprimiert.
    ***
    Die Botschaft ging ihren Weg. Der kreiselnde Strudel reichte bis zum Grund des Sees, hörte aber selbst dort noch nicht auf, sondern bohrte sich in den Schlamm und schuf einen magischen Kanal, durch den die präparierte Flasche gleiten konnte.
    Mit einer unmeßbaren Geschwindigkeit überwand die Nachricht Zeit und Raum und gelangte an ihren Bestimmungsort, wo sie zerplatzte, als wäre in ihr ein Sprengsatz gezündet worden.
    Ihr Inhalt wurde vom Wasser, in dem sie sich befand, aufgenommen. Nichts war von der menschlichen Botschaft zu sehen, sie war aber doch da und würde in Amphibias Bewußtsein eindringen.
    Sekunden später schoß die nahezu nackte Dämonin wie ein Blitzstrahl - auf dem Rücken des Teufels-Alligators sitzend - heran.
    Ihr schwarzes Haar »wehte« wie eine Flut aus Pech durch das Wasser.
    Sie kam mit der Nachricht in Berührung, und auch das grün geschuppte Tier unter ihr spürte die schwache Menschenmagie. Sobbar riß sein riesiges Maul auf, eine blutrote Zunge wurde sichtbar.
    Sobbar verkörperte die Aggression schlechthin.
    Sein Maul war mit kräftigen Zähnen gespickt, die jeden Knochen zermalmen konnten. Vier davon - zwei oben und zwei unten - waren besonders lang. Sie glichen den Reißzähnen einer Raubkatze. An den Füßen hatte er lange Krallen, und sein kräftiger Schwanz war eine zusätzliche Waffe, vor der sich jeder Feind in acht nehmen mußte.
    Häufig schlug Sobbar einen Gegner zuerst damit nieder, um ihn anschließend mit einem schnellen Biß zu töten.
    Von der Nachricht der Menschen durchdrungen, traf Amphibia ihre Entscheidung. Es sagte ihr zu, den Einflußbereich der Hölle auszudehnen, deshalb entschloß sie sich, den »Zirkel des teuflischen Worts« bei seinen Bestrebungen zu unterstützen.
    Sie konnte sich mit Sobbar stimmlich oder auf telepathischer Ebene verständigen.
    Der Teufels-Alligator war kein gewöhnliches Reptil, sondern ein Wesen von hoher Intelligenz. Er hatte die Nachricht genauso aufgenommen wie Amphibia und war mit ihrer Entscheidung einverstanden.
    Die schöne Dämonin wollte sogleich aufbrechen.
    Ein Druck ihrer nackten Schenkel genügte, Sobbar sauste sofort auf eines der Wassertore zu, durch die sie die Erde erreichen konnten.
    ***
    Dr. Sidney Brian war in London zur Zeit der Mode- und Nobelarzt. Wer etwas auf sich hielt - und es sich leisten konnte - ließ sich von ihm kurieren.
    Er war ein hervorragender Diagnostiker und ein ebenso guter Therapeut, deshalb verdiente er diesen Platz an der Sonne, um den er lange gekämpft hatte.
    Heute, mit fast 50 Jahren, war er ein gemachter Mann, er wurde geachtet und geschätzt und hatte eine Menge Freunde. Einen Bruchteil davon lud er einmal im Jahr ein, egal, ob sie seine Patienten waren oder nicht.
    Er scharte einfach jene um sich, die er mochte.
    Der Industrielle Tucker Peckinpah gehörte seit vielen Jahren zu diesem Kreis, und er kam zu Sidney Brians Festen immer wieder gern, weil dort interessante Menschen anzutreffen waren.
    Wer Peckinpah einlud, mußte damit rechnen, daß er nicht ohne seinen Leibwächter erschien.
    Kaum jemand hielt es für möglich, daß Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, seiner Aufgabe gerecht werden konnte, wenn Peckinpah tatsächlich Gefahr drohte.
    Man mußte den häßlichen, überaus sympathischen Kleinen kennen, um zu wissen, daß er mit dem Herz eines Löwen kämpfte. Man konnte es beinahe als Vorteil bezeichnen, daß Cruv von seinen Gegnern häufig unterschätzt wurde, denn dadurch war ihre Überraschung so groß, daß er sie besiegen konnte, ehe sie damit fertigwurden.
    Der Knirps war mal wieder Hahn im Korb, was ihm selbstverständlich sehr gefiel. Eine kleine
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