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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin
Autoren: Jason Dark
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schaute zur Treppe hin. Die erste Hälfte war gut zu überblicken, die zweite weniger. Das Gleiche galt für den Flur.
    Es gab nur wenige Möglichkeiten, die uns zur Verfügung standen. Wenn sich die Fenster schon nicht öffnen ließen, dann mussten wir es mit Gewalt versuchen und sie einschlagen. Darüber sprachen wir, und es dauerte nicht mal fünf Sekunden, bis wir uns entschieden hatten.
    Suko wollte die Scheibe einschlagen. Er hatte bereits einen Arm halb erhoben, um uns zu zeigen, welches er sich ausgesucht hatte, als alles anders kam. Plötzlich wurde die Stille zerrissen. Nicht durch einen Schuss, nicht durch einen Schrei, sondern durch etwas anderes.
    Unsere Ohren erreichte ein gellendes Lachen!
    ***
    Im ersten Moment wussten wir nicht, woher es stammte. Dann stellte sich heraus, dass eine Frau es ausgestoßen hatte. War ja auch klar. Hier gab es nur Frauen.
    Es war schon recht schlimm, ein solches Lachen in den Ohren gellen zu hören, besonders für die junge Nonne, die heftig zusammengezuckt war und mich anstarrte.
    »Sorry, ich weiß auch nicht, wer es ausgestoßen hat.«
    »Sie …«
    »Wer? Die Äbtissin?«
    »Ja, das glaube ich fest. Sie hat ihre Höhle verlassen. Jetzt ist sie uns auf der Spur. Und sie freut sich. Das hat sie mit ihrem Lachen angedeutet.«
    Es war nicht mehr zu hören. Es hing auch kein Echo mehr in der Luft. Es war still geworden. Aber es war eine gefährliche Stille.
    »Es ist nicht gut, John, dass wir hier wie auf dem Präsentierteller stehen«, sagte Suko.
    Der Meinung war ich auch.
    »Wo finden wir Deckung?«
    »Sollen wir uns in einem der Zimmer verschanzen?«
    Suko nickte. »Wollte ich gerade vorschlagen.« Er wandte sich an Pia. »Da sind die Fenster doch zu öffnen – oder?«
    »Ja, das sind sie. Falls das Gas nicht schneller ist.«
    »Das darf es nicht sein.«
    Es brachte uns nichts ein, wenn wir noch länger hier herumstanden. Außerdem fühlte ich mich alles andere als wohl. Obgleich ich niemanden sah, hatte ich den Eindruck, beobachtet zu werden, und dass die andere Seite nur auf einen günstigen Zeitpunkt wartete, um uns zu vernichten.
    Wenn wir eine Scheibe einschlagen wollten, mussten wir hier unten in den düsteren Flur gehen. Aus der ersten Etage zu springen war doch mit einem gewissen Risiko verbunden.
    Der Gang lag vor uns.
    Ich horchte auf Geräusche, die mich hätten warnen können, denn ich rechnete damit, dass jeden Augenblick die teuflische Äbtissin erscheinen konnte, um uns anzugreifen.
    Sie hielt sich zurück. Auch andere Personen zeigten kein Interesse an uns. So lange, bis wir vor uns eine Bewegung sahen. Sie war nicht klar, mehr schattenhaft, aber sie war auch irgendwie verdächtig.
    Ich kannte diese Bewegung, und auch Suko war durch sie gewarnt worden.
    Er packte Pias Handgelenk und zerrte sie zu sich heran. »Duck dich!«, flüsterte er.
    Die Worte hatte er kaum ausgesprochen, als es im Gang vor uns gelblich aufblitzte, und dann krachten Schusssalven, die nicht zu einer normalen Pistole gehörten, sondern zu einer Maschinenpistole …
    ***
    Ich lag bereits auf dem Boden. Suko hatte Pia kurzerhand mitgerissen. Ich sah, dass sie strampelte und auch etwas schrie, das im Peitschen der nächsten Salve unterging.
    Zum Glück hatte die Schützin zu hoch gehalten. Die Kugeln fuhren über uns hinweg. Wir hörten, wie die Geschosse in die Wände hieben, dort Löcher rissen und für puderigen Staub sorgten.
    Geschrei, Gelächter und die Schüsse. Suko und ich feuerten zurück, und wir sahen ein Ziel, das war das Mündungsfeuer.
    Treffer!
    Wir hörten den Schrei, und es fiel auch kein Schuss mehr. Schlagartig hatte sich die Stille über den Flur gelegt, selbst die Echos waren verflogen.
    Es roch nach verbranntem Kordit, und wir hörten dann einen Laut, der darauf hindeutete, dass es einem Menschen nicht sehr gut ging.
    »Die haben wir erwischt, John.«
    »Das denke ich auch.«
    »Gib du mir Rückendeckung, Suko. Ich will mal hinleuchten und sehen, was passiert ist.«
    »Tu das.«
    Meine Leuchte hatte ich schnell aus der Tasche geholt. Wo das Ziel zu finden war, wusste ich.
    Ich stellte die Lampe an.
    Der Strahl war wunderbar hell. Ich hatte ihn zudem breit gefächert, damit er möglichst viel von der Umgebung erfasste. Das war auch der Fall. Ich musste ihn nur ein wenig nach links schwenken, um eine Wand besser ausleuchten zu können.
    Und da sahen wir sie!
    Es war diese Editha, die geschossen hatte. Die MPi hielt sie noch fest, aber sie war nicht mehr in der
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