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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Die Zackenkämme zogen sich in fünf parallelen Bahnen über den „Rücken" des Igels, und zwar pro Kamm zehn Zacken. Bei „unserem" Typ waren sie fast zwanzig Meter lang und fünf Meter hoch. Auf ihnen saßen erst die eigentlichen „Igelstacheln", wir zählten an die zwanzig Stück pro Erhebung. In Länge, Dicke und Ausrichtung waren sie unterschiedlich.
    Das Material, aus dem die Hülle des Igelschiffs bestand, schillerte olivgrün im Licht der RICO und unserer inzwischen eingeschalteten Helmscheinwerfer.
    Ich zeigte mit ausgestrecktem Arm auf eines der Lecks in der zackenlosen Flanke des Wracks. Es war das größte, wir konnten bequem einfliegen.
    „Dort geht’s hinein", sagte ich laut. „Falls wir auf die Fremden treffen, nur paralysieren."
    „Und wenn sie nicht auf Lähmstrahlen ansprechen?" wollte Sassaron wissen.
    „Ich will sie lebend", wiederholte ich, wohl zum xten Mal. „Nur im absoluten Notfall wird scharf geschossen."
    Mochten mich einige für einen Zauderer halten, das störte mich nicht. Ich brauchte niemandem mehr etwas zu beweisen. Die Männer und Frauen an Bord der RICO und in meiner Begleitung waren keine kriegerischen Hitzköpfe. Sie hatten fast alle schon Kampfeinsätze bestritten, im Untergrund gegen das Kristallimperium. Doch da waren sie auf Gegner gestoßen, die sie einschätzen konnten: Arkoniden wie sie.
    Aber dort vor uns im schweigenden Schiff - das waren bestimmt keine Menschen. Jeder von uns besaß seine eigenen Vorstellungen von den Wesen, aber allen gemeinsam war die instinktive Furcht vor etwas vollkommen Fremdem.
    Niemand durfte angesichts dessen die Nerven verlieren.
    Ich schwebte als erster in das Raumschiff hinein.
    Das Leck war, etwa vier mal drei Meter groß und durch eine Explosion im Innern des Igels entstanden.
    Davon zeugten die nach außen gebogenen Ränder des aufgerissenen Materials der Hülle. Ich flog durch etwas, das einmal eine große Schleuse gewesen sein mußte, und landete dann in einer Halle, die wahrscheinlich einem Hangar für Beiboote in den uns bekannten Schiffstypen entsprach. Allerdings war sie leer.
    Nacheinander setzten wir auf. Auch das Material des Bodens und der Wände schillerte grünlich.
    „Sie sind tot", sagte Sassaron leise. „Sonst würden sie etwas tun. Sie können uns nicht einfach eindringen lassen."
    „Eine Falle", meinte Kaha. „Ich bin mir fast sicher. Wenn ich sie wäre, würde ich ..."
    „Du bist aber nicht sie", unterbrach ich ihn. Ich konnte sein Gerede von Fallen bald nicht mehr hören.
    Einige der Wände waren eingedrückt, aber nicht versengt. Fremdartige Geräte lagen auf dem Boden, teilweise aus der etwa zehn Meter hohen, leicht gewölbten Decke gerissen.
    Wenn eine Explosion für das Leck und die Verwüstungen verantwortlich gewesen war, dann hatte sie sich tiefer im Schiff ereignet. Sie mußte so heftig gewesen sein, daß allein die Wucht ihrer Druckwelle genügt hatte, die Hülle aufzureißen.
    Es gab mehrere Zugänge zu diesem Hangar. Die Hälfte davon war verschlossen, die anderen offen, und eines der gepanzerten Schotte war glatt aus der Wand gerissen.
    „Wir gehen in diese Richtung", verkündete ich. „Es ist die zum Zentrum des Igels."
    „Und dort hat es gekracht", sagte Sassaron. „Ich sagte doch, hier lebt niemand mehr."
    „Wir werden es sehen", knurrte ich und marschierte los.
     
    *
     
    Die Explosion hatte sich auf halbem .Weg zwischen dem Zentrum und der Hülle des Igelschiffs ereignet, soviel stand nach einer Viertelstunde für uns fest.
    Ich nahm an, daß hier größere Aggregatekomplexe in die Luft geflogen waren, ausgelöst vermutlich durch die Überlastung der Abwehrsysteme. Die größte Wucht der Detonation war dabei nach außen gegangen, denn zur Mitte hin, soviel hatten wir jetzt bereits festgestellt, war das Schiff stärker gepanzert als zur Peripherie.
    Es gab sogar energetische Absicherungen, die immer noch wirksam waren.
    Hier jedenfalls war das grüne Material zum Teil geschmolzen oder verrußt. Wir erhielten vom SERUN keine Anzeigen, daß Radioaktivität frei geworden wäre.
    Es war unmöglich, aus den völlig deformierten Geräten und Pulten etwas abzuleiten, was die Unbekannten betraf. An einigen Stellen der Wände hatten wir völlig fremdartige Schriftzeichen gefunden und gefilmt.
    Es gab - zum Beispiel - keine Tastenfelder, Schalter oder Hebel, die Rückschlüsse auf die Anatomie ihrer Bediener erlaubt hätten. Durch die Explosion war alles zerrissen worden. Dabei hätte man
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