Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rann eine blaßgrüne Flüssigkeit. Sie tropfte auf den imaginären, glühenden Boden und verwandelte sich dort in Schaum, der nach allen Seiten verlief und sich dabei verhärtete. Unter dem Schaum erlosch das Glühen.
    „Ist es das, was du möchtest?" fragte die unsichtbare Stimme.
    „Ja, ja", antwortete Yokanrog ungeduldig. „Aber ich brauche sehr viel von diesen Dingern. Das ganze Arsenal glüht."
    „Du bekommst ein System", lautete die Antwort. „Du kannst es mit deinen Gedanken in jeder Hinsicht steuern, vergrößern, vervielfachen oder was immer du willst. Nimm diese Löschglocke!"
    Ein zweiter Körper erschien, während sich die Bilder auflösten. Er war wesentlich kleiner und paßte bequem in eine Hand.
    „Das geht niemals gut", stöhnte der Gelbhäutige. „Was soll ich mit dem; kleinen Ding?"
    „Steuere es nach Belieben in deinen Gedanken", vernahm er. „Es wird nach deinem Willen funktionieren."
    Er trat aus der Nische und starrte irritiert auf das winzige Objekt. Er rief in seinen Gedanken nach Kummerog, aber sein Herr meldete sich nicht.
    Was sollte er bloß tun?
    „Ich warte auf deine Anweisungen", hörte er eine andere mentale Stimme. Sie schien direkt aus der kleinen Glocke zu kommen.
    „Kannst du den Atombrand wahrnehmen", fragte er, „der hier überall wütet?"
    „Natürlich. Ich besitze spezielle Sensoren dafür. Für solche Fälle wurde ich konstruiert."
    Yokanrog war verzweifelt. Er glaubte nicht, daß das, was er dann sagte, etwas bewirken würde.
    „Ich will, daß du den Brand löschst oder stoppst. Vergrößere dich, vervielfache dich! Such alle Brandherde und bring sie zum Erliegen!"
    „Wie oft soll ich mich vervielfachen?"
    „Was weiß ich?" jammerte der Sklave. „Ich weiß ja nicht, wie viele Brände gelegt wurden. Ich möchte, daß du sie alle löschst."
    Zu seiner Verwunderung antwortete die Glocke: „Der Auftrag wird ausgeführt."
    Plötzlich waren da hundert Glocken. Oder tausend. Oder noch mehr. Sie schwollen zu einer Größe von sieben oder acht Metern an und jagten in alle Richtungen davon.
    Yokanrog konnte beobachten, wie eine Glocke am Ende. des Korridors über dem glühenden Boden anhielt. Aus der unteren Öffnung ergossen sich Unmengen der blaßgrünen Flüssigkeit. Es war mindestens die zwanzigfache Menge, die normalerweise in der Glocke Platz hatte.
    Wo diese Substanz auf den Boden traf, verwandelte sie sich in Schaum, der dann schnell hart wurde.
    Darunter erlosch der Atombrand.
    „Herr!" rief Yokanrog nach Kummerog. „Es funktioniert. Ich glaube, der Atombrand wird gelöscht."
    Immer neue Glocken formten sich aus dem Ursprungsobjekt. Sie vergrößerten sich und schossen mit aberwitziger Geschwindigkeit davon, jede in eine andere Richtung.
    Der Gelbhäutige trottete zurück zum Hangar. Er passierte mehrere Stellen, an denen die Löschglocken bereits ihre Arbeit verrichtet hatten. An vielen Orten hatte sich ein ascheähnlicher Staub gebildet, in dem Yokanrog seine Fußabdrücke hinterließ.
    Noch immer meldete sich sein Herr nicht.
    Yokanrog wartete eine Stunde, dann wagte er sich wieder ins Arsenal. Diesmal nahm er eine Haut mit.
    Vielleicht traf er auf ein Lebewesen oder auf den Feind, der die Brände gelegt hatte. Den würde er dann seinem Herrn untertan machen.
    Er traf keine Löschglocken mehr an, ebensowenig glühende Teile. Das unglaubliche Gerät hatte zufriedenstellend gearbeitet. Das Arsenal war dennoch nahezu komplett zerstört.
    Das kümmerte den Einäugigen wenig. Er machte sich nur Sorgen um seinen Herrn. Er suchte das ganze Arsenal ab, fand aber keine Spur von ihm. Der angebliche Feind ließ sich ebensowenig blicken wie irgendein anderes Wesen. Schließlich gab er die Suche auf, wartete nur noch darauf, daß sich der Herr mental bei ihm meldete.
    Die mitgenommene Haut legte er irgendwo ab, denn er sah keinen Nutzen mehr in ihr. Danach machte er sich auf den Rückweg zur CANT Aber er hatte die Orientierung verloren.
    Er irrte eine Weile umher und geriet durch Zufall an einen Ort, an dem er noch nicht gewesen war.
    Vorsichtig blieb er am Eingang zu dem großen, würfelförmigen Raum stehen. Er starrte auf die hohen Wände, den Pilzdom und die Bankreihen.
    War Kummerog vielleicht hier?
    Etwas Asche war in den Raum geweht worden, aber der Brand selbst hatte hier nicht gewütet. Das war deutlich zu erkennen.
    Als Yokanrog einen Schritt in den Raum machen wollte, traf ihn ein mentaler Befehl wie ein eiskalter Strahl. Der Befehl enthielt keine Worte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher