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1806 - Der Mutant der Cantrell

Titel: 1806 - Der Mutant der Cantrell
Autoren: Unbekannt
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eigentlich die falsche Formulierung. Wir waren eher in ihn hineingefallen. Ähnlich wie Kummerog im Arsenal der Baolin-Nda.
    Der treibende Faktor war ohne Zweifel Perry Rhodan gewesen. Das schwebende Waben-Objekt, das unterhalb des Kummerog-Tempels entdeckt worden war, hatte nur auf seine Berührung reagiert.
    Was hatte das alles zu bedeuten?
    Allein vor Perry hatte sich die, Lücke im Pilzdom geöffnet. Ich war mir sicher, daß Bully und ich ohne seine Begleitung nie in den Turm gelangt wären. Wir besaßen etwas nicht, das Perry hatte.
    Auch auf der Brücke in die Unendlichkeit hatte sich das gezeigt. Perry hatte angenehme Empfindungen gehabt, Bully und ich jedoch das Gegenteil.
    Und dann war da die Prophezeiung Voltago/Aachthors über Perry Rhodans Gang über die Brücke in die Unendlichkeit.
    Perry war über die Brücke gegangen. Aber ganz sicher zur falschen Zeit. Denn nur durch den Zufall, den die Herreach ausgelöst hatten, hatte sich das Zeitrafferfeld vorzeitig abgeschaltet.
    Es war undenkbar, daß irgend jemand-ES oder Voltago oder Ernst Ellert - von diesem Zufall etwas gewußt haben konnte.
    Perry Rhodan spielte ganz offensichtlich eine vorprogrammierte Rolle. Ob er das selbst wußte? Oder ob er darüber nachdachte?
    Auf Trokan hatte er manchmal wie „weggetreten" gewirkt. Auch das mußte damit im Zusammenhang stehen.
    Mir fiel das schwarze Kästchen ein, das Perry in Hirdobaan von Ernst Ellert erhalten hatte. War das ein Stück aus dem Arsenal der Baolin-Nda? Konnte er mit ihm gedankliche Verbindung aufnehmen? Meines Wissens hatte er das noch nicht versucht.
    Es wurde Zeit, daß ich zu ihm zurückkehrte. Aber noch waren meine Möglichkeiten sehr beschränkt.
    Ich beherrschte die CANT nicht, auch nicht die Haut. Mit dem Bordcomputer hatte ich bislang kein Wort gewechselt. Ich wußte nicht, wie er auf meine Worte oder Anweisungen reagieren würde.
    Die Probleme mußten der Reihe nach gelöst werden.
    An oberster Stelle stand Kummerogs Haut. Ich mußte sie unterwerfen und dann loswerden.
    Dafür hatte ich noch ein paar Tage Zeit.
     
    *
     
    Am fünfzehnten Flugtag, Kummerogs Haut hatte sich seit dem achten nicht mehr mental gemeldet, begann ich mit meinem Feldzug gegen sie.
    Ich hatte meine Gedanken inzwischen so gut trainiert, daß ich völlig eigenständige Überlegungen anstellen konnte, ohne daß die Haut etwas merkte. Auch konnte ich mich jederzeit unbemerkt in den Bereich tasten, den ich ihr Unterbewußtsein nannte. Die Haut besaß eine Sklavennatur. Das war logisch, denn sie war ihrem Herrn absolut treu ergeben.
    Und das mußte ich ausnutzen.
    Ich nahm keine Nahrung mehr auf. Das ging drei Tage so, dann meldete sich die Haut.
    „Du müßtest wieder etwas essen", verlangte sie.
    Ich antwortete nicht und schloß die Augen. Vor mir ließ ich, das Bild der Haut entstehen, so, wie ich sie beim ersten Mal gesehen hatte.
    Ein schlaffer, gallertiger Sack, der reglos auf dem Boden lag.
    Ich ließ das Bild in ihr Unterbewußtsein sickern. Dann begann ich den Sack auszutrocknen. Ich stellte mir vor, wie er immer poröser und brüchiger wurde. Gleichzeitig preßte ich ihn in Gedanken zusammen. Dann zog ich ihn in die Länge und schnürte einen Knoten hinein.
    „Was machst du, Alaska?" fragte Kummerogs Haut. „Ich fühle mich nicht gut. Du hast selbst Hunger."
    „Ich besorge dir einen neuen Herrn", antwortete ich. „Ich weiß, daß Kummerog nicht mehr lebt. Aber ich werde ihn dennoch suchen."
    „Das ist ein Widerspruch."
    Ich spürte, wie sie begann, meine Kehle zusammenzudrücken. Nun stemmte ich mich mit allen geistigen Kräften dagegen. Gleichzeitig schlug ich mit meinen Gedanken auf die poröse Haut ein.
    Der Druck ließ nicht nach, aber er wurde auch nicht stärker.
    Von nun an war es ein Kampf ohne Worte. Ein Ringen von geistigen Potentialen.
    Stunden vergingen. Noch spürte ich nichts davon, daß der Aktivator mich unterstützte.
    Ich ließ das Bild der angeschlagenen Haut in meinen Gedanken platzen. Der Druck an der Kehle ließ etwas nach.
    Nun hielt ich den Atem an. Gleichzeitig stieß ich mit meinen Gedanken in den Bereich vor, in dem ich das eigentliche Willenszentrum der Haut vermutete. Plötzlich lag eine Fülle ihrer Gedanken vor mir frei.
    Ich sah eine Menge von Bildern, die sehr schnell wechselten. Lauter merkwürdige Gestalten. Das mußten die Mitglieder von Kummerogs Räuberbande sein. Warum beschäftigte sich die Haut mit ihnen?
    Sie beantwortete meine Frage: „Sie sollen mir
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