Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entstand. Drei Jahre später, inzwischen schrieb man die Neue Galaktische Zeitrechnung, das Jahr Zwei, kam er unter mysteriösen Umständen ums Leben - bei einem Verkehrsunfall, wie es seinerzeit hieß.
    Doch selbst bis in die Realzeit hatten sich die Gerüchte gehalten, daß sein Gehirn möglicherweise noch lebte und sich in der nach ihm benannten Hamiller-Tube befände, der bisherigen Hauptbordsyntronik der BASIS. Es war viel spekuliert worden, und selbst die abgeklärtesten Skeptiker hatten bis heute nicht beweisen können, daß dem nicht so war.
    „Harn..."
    Nein, es war sinnlos.
    Schloß sich hier ein Kreis? War es der Hamiller-Tube, mit oder ohne Payne Hamillers Gehirn, vielleicht vorausbestimmt gewesen, diese möglicherweise fatale Verbindung mit Gomasch Endredde einzugehen und ihn dadurch zu aktivieren?
    Julian Tifflor konnte die Frage nicht beantworten. Wie hätte er über das Wissen verfügen sollen, das seine unsterblichen Gefährten in genau diesen Augenblicken vermittelt bekamen?
    Dennoch kam er nicht zur Ruhe. Er begab sich zur Zentrale, wo Lugia Scinagra über die Aufbruchsvorbereitungen wachte, und erkundigte sich nach dem Stand der Rettungsaktionen für die ehemaligen Imprint-Süchtigen.
    „Sie sind unterwegs, Julian", klärte Lugia ihn auf. „Alle. Der letzte Pulk ist vor zwei Stunden gestartet."
    Er nickte und ging.
    Keine Nachricht von den anderen Aktivatorträgern. Nichts von Perry, Bully und Atlan. Nur die nicht abreißenden fünfdimensionalen Erschütterungen in Queeneroch und das, was die Ortungsspezialisten als einen „Weißen Fleck" in dem ganzen Chaos bezeichneten, der sich nicht nur jeder Ortung entzog, sondern von einem der Männer als ein „Loch im Universum" bezeichnet wurde.
    Der letzte Pulk war gestartet.
    Nur sie waren noch hier, sie und die Schiffe derjenigen, auf deren Rückkehr er voller Ungeduld wartete.
    Die letzten Raumer waren auf dem Weg zur Milchstraße. Das bedeutete für die ehemaligen Imprint-Outlaws, die sich jetzt noch auf der BASIS befanden, daß sie deren eigene Ankunft aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erleben würden.
    Julian Tifflor entschloß sich, den Todgeweihten einen Besuch abzustatten. Mehr konnte er im Moment nicht tun. Nicht für sie, nicht für sich selbst, nicht für Perry Rhodan, Atlan und die anderen.
     
    *
     
    Mein Name ist Hanaghar Destowicz Pearrelh. Ich bin der letzte Marsianer, und ich sehe Dinge.
    Der Wahnsinn nagt an mir. Er steht vor meiner Tür, aber ich lasse ihn nicht herein. Ich bin noch normal. Ich bin ganz ruhig. Ich breche nicht zusammen, wenn die Männer und Frauen links und rechts von mir sterben und abgeholt werden.
    Ich will, daß ich noch so lange am Leben sein werde, um zu sehen, wie wir Hirdobaan hinter uns lassen. Ich will es ganz tief in mir drin.
    Ichbin der letzte Marsianer, oder, wie die Terraner früher sagten, der letzte Marsmensch. Ja, ich habe die Bücher gelesen, die aus jener finsteren Zeit.
    Ich sehe Dinge, und ich sehe, daß ich alle Todgeweihten hier überleben werde.
    Sie zeigen uns immer noch ihre Holos. Die letzten Rettungsschiffe sind abgeflogen, Richtung Milchstraße, 118 Millionen Lichtjahre bis zum Solsystem, bis zu diesem häßlichen, widerwärtigen neuen Planeten, der meinen Mars ersetzt hat.
    Trokan!
    Ich sehe Dinge. Und ich sehe, daß sie den Mars gegen etwas eingetauscht haben, das ihnen vielleicht noch viel mehr Kopfschmerzen verursachen wird, als es meine Welt jemals hätte tun können - auch als Kristallplanet.
    Aber was soll's. Ich kann es nicht ändern. Ich kann nichts mehr tun als träumen und gegen die Dunkelheit kämpfen, die sich heranschiebt, um meinen klaren Verstand zu schlucken.
    Die letzten Schiffe sind abgeflogen.
    Worauf warten sie in der BASIS?
    Von SCHERMOTT kommen, zum Glück, kaum noch Nachrichten. Dort verläuft alles nach Plan - schön für Hirdobaan.
    Die letzten Galaktiker sind von der Station zurückgekehrt.
    Gott verfluche Hirdobaan und die Hamamesch!
    Was kümmert es mich, daß sie nicht gewußt haben sollen, was sie taten, als sie mit ihren Waren bei uns auftauchten und uns süchtig machten! Sie haben es gewußt, denn sie sahen ja, was aus uns wurde; und haben uns hierhergelockt, in die Hölle des Universums!
    Ich bin der letzte Marsianer. Ich bin traurig.
    Was soll dieser Trokan im Solsystem? Es ist nicht mehr mein System. Ich will es überhaupt nicht mehr sehen. Ich bin froh, daß mir das erspart bleibt.
    Nein, ein Zuhause habe ich nicht mehr. Meine Familie ... Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher