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1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich
Autoren: Unbekannt
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Position ein gewaltiges Wörtchen mitzureden haben. Die Hamamesch würden weiterhin die Handelsherren der Kleingalaxis sein. Doch ihre bisherige, unantastbare Monopolstellung war endgültig Vergangenheit.
    Für sie bedeutete es keine Katastrophe, daß sie nicht mehr „vernetzt" wurden. Das Ende der Siegeltechnik dagegen würde ihnen anfangs sicher noch Nachteile bringen. Es würde wohl Jahrzehnte dauern, bis die Hirdobaaner technisch und wissenschaftlich soweit geschult waren, um nach Jahrhunderten der Abhängigkeit eigene Raumschiffsantriebe entwickelt zu haben.
    Entsprechende Programme hatten sie von den Galaktikern erhalten. Sie würden die Hirdobaaner weder überfordern, noch bestimmten Völkern eine neue Dominanz ermöglichen.
    Techniker und Erfinder aus Hirdobaan würden in den nächsten zehn, fünfzig, vielleicht hundert Jahren diejenigen sein, die den Weg bestimmten, soweit es die Raumfahrt und den Aufbau zukunftsträchtiger Industrien auf den Planeten betraf. Die von den Galaktikern überlassenen kleinen Hilfen würden wirklich nur kleine sein - sie dienten in erster Linie dazu, die größte Not nach dem tiefen Fall in die allgemeine Ernüchterung zu lindern beziehungsweise eine solche erst gar nicht aufkommen zu lassen.
    Und immerhin gab es bei den Containerwelten noch immer rund achttausend galaktische Raumschiffe, in mehr oder weniger gutem Zustand. Auch aus diesem Fundus konnten die Hirdobaaner während der Überbrückungszeit bis zum Aufbau einer eigenen neuen, unabhängigen Raumfahrtzivilisation reichlich schöpfen.
    An Fernkarawanen in andere Galaxien war in den nächsten hundert Jahren auf gar keinen Fall mehr zu denken. Wozu auch? Sie waren im Namen mächtiger, ehrgeiziger Handelsfürsten, aber im Auftrag von Gomasch Endredde erfolgt und nun so überflüssig wie die Trauer über eine Zeit, in der manche Privilegierte in Hirdobaan alles gehabt hatten, und andere nichts.
    Der neue Bund würde auch jene Völker umfassen, die bisher nur untergeordnete Rollen gespielt hatten. Doch erst durch sie, durch die amorphen Stelzmakalies, die (in Zukunft wohl nicht mehr predigenden) scheibenförmigen Patruskee, die sackartigen, quäkenden Nischdrich, die Sourvants, die insektoiden Stuuhr und wie sie alle hießen, würde sich die Vielfalt aus Anschauung, Ideen, Talente und Inspirationen entfalten, die den Hirdobaan-Bewohnern die große Chance eröffnete, zusammen eine Wohninsel im Universum zu schaffen, in der jeder sein Glück finden konnte.
    Julian Tifflor und Lugia Scinagra wurden über den Hyperfunk auf dem laufenden gehalten, was die allerletzten Verhandlungen anging. In wenigen Stunden würden auch die restlichen Beobachter zurückkehren.
    Mehr Aufmerksamkeit widmeten sie den Startvorbereitungen. Sie wußten, daß der Flug zurück nach Hause der letzte große Flug ihrer BASIS sein sollte. Lugia versuchte, ihre diesbezüglichen Gefühle zu verbergen - schließlich ging es ja „nur" um ein Raumschiff. Aber um was für eines.
    Es war zu einer Zeit in einem sublunaren Fertigungssektor mit der Bezeichnung Germyr C-VIII-128-P geplant und gebaut worden, an welche die meisten heute lebenden Menschen keine oder nur eine verschwommene Erinnerung hatten. Wem sollte es auch nicht schwerfallen, sich unter der Aphilie etwas vorzustellen, einer der größten Heimsuchungen der Menschheit, als es keine Liebe und keine Gefühle mehr gab, nicht einmal mehr Haß.
    Nie, bis auf die SOL, hatte es ein terranisches Raumschiff gegeben, um das sich mehr Mythen und Legenden rankten, als um dieses eine. Von der SOL dachten viele, daß es sie noch irgendwo im Universum gebe, daß sie noch das Weltall durchstreife wie ein moderner Fliegender Holländer.
    Die BASIS hingegen gab es noch, und es war kaum zu erwarten, daß sich um sie jemals ähnliche Geistesgespinste bilden würden. Ihr Ende würde endgültig sein; hoffentlich würdig.
    Denn es gab nicht wenige Stimmen, die ihr den Rest ihres langen, letzten Weges nach Hause nicht mehr zutrauten.
    Die Führungscrew hatte jedenfalls entsprechend reagiert und alle nicht so wichtigen Besatzungsmitglieder und Expeditionsteilnehmer an Bord anderer Schiffe den Heimflug antreten lassen. Jedes Risiko sollte so gering wie möglich gehalten werden. Wer beim Start noch an Bord war, für den war notfalls Platz genug in den Beibooten.
     
    *
     
    Auch Julian Tifflor war von Sorgen erfüllt, als er sich in den ersten Stunden dieses neuen Tages in seine Unterkunft begab und sich, nach einem Hyr
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