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1795 - Der Beißer

1795 - Der Beißer

Titel: 1795 - Der Beißer
Autoren: Jason Dark
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London.«
    Karina war erleichtert. »Danke, dass du mitspielst.«
    Golenkow hob nur die Schultern …
    ***
    Der Beißer hockte in seinem Zimmer, das nicht mal ein Fenster hatte. Er starrte auf seine Hände, die sich ständig bewegten und eigentlich nie zur Ruhe kommen wollten. Er wusste, dass es Ärger geben würde, und darauf musste er sich innerlich noch einstellen.
    Der Ärger befand sich bereits an der Tür, die heftig aufgezogen wurde.
    Horvath hatte im Dunkeln gesessen, und diese Finsternis verschwand jetzt, als das Licht eingeschaltet wurde. So wurde auch die Einrichtung erhellt.
    Eine Couch, ein Tisch, auch ein Stuhl, eine Glotze und ein Waschbecken.
    Chandra blieb dicht hinter der Türschwelle stehen. »Sieh mich an!«, befahl sie.
    Der Beißer hob den Kopf. Da er grinste, lag sein Stahlgebiss frei.
    »Ich habe jetzt Gewissheit. Dieser Hundesohn ist nicht tot. Er lebt noch. Du hast den Falschen erwischt und nicht Golenkow. Der befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Klinik, wie man mir gesagt hat. Du hast einen Pfleger gekillt.«
    »Es war dunkel, das weißt du.«
    »Hör auf. Ja, es war dunkel, aber auch im Dunkeln hättest du es wissen müssen. Golenkow sitzt im Rollstuhl. Der Pfleger konnte sich normal bewegen. Ist dir das entgangen?«
    »Ich habe nicht mehr daran gedacht.«
    »Ja, wer Pudding im Gehirn hat, der denkt an so etwas nicht. Jetzt können wir alles vergessen.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Ach, wieso nicht?«
    »Ich kann es ja noch mal versuchen. Den Weg kenne ich jetzt.«
    »Perfekt. Noch mal versuchen. Alles klar. Richtig toll. Du gehst rein in die Klinik und wirst sofort abgefangen. Oder glaubst du, dass man dort nicht gewarnt ist?«
    »Das schon.«
    »Also kannst du es vergessen.«
    »Nein, warum? Das will ich nicht. Es gibt noch andere Möglichkeiten. Wir müssen nur kreativ sein. Das hast du mir immer wieder eingetrichtert. Deshalb werde ich es auch versuchen.«
    »Aber nicht jetzt – oder?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Chandra winkte ab. »Okay«, sagte die Frau mit der dichten Haarflut und dem Gesicht, in dem die kalten Augen besonders auffielen. »Ich werde dich nicht daran hindern, dich zu rehabilitieren. Aber dann muss es klappen. Du bist im Moment nicht umsonst unser Bester, wenn du verstehst.«
    »Ja, das habe ich. Ich werde ihn mir holen. Egal, wo er sich versteckt hält. Es wird auf der ganzen Welt kein Versteck geben, in das er sich verkriechen könnte.«
    Chandra hob die Schultern an. Sie lachte scharf auf und erklärte danach, dass sie noch einiges zu tun hätte. »Und das alles im Dienste unserer Aktionen.«
    Der Beißer sagte nichts mehr. Er sah noch, dass die Frau die Tür wieder schloss. Dann war er allein mit sich und seinen bösen Gedanken …
    ***
    Heathrow – größter der drei Londoner Flughäfen. Dreh- und Angelpunkt einer gewaltigen Verkehrsmaschinerie, denn von diesem Airport aus starteten viele Überseeflüge.
    Aber nicht alle Menschen, die sich in den Hallen aufhielten, wollten starten, es gab auch welche, die warteten, um Menschen abzuholen.
    Dazu gehörte ich.
    Ja, ich wartete auf die Maschine aus Moskau, denn in ihr saß ein Freund, der russische Agent Wladimir Golenkow. Er wollte oder sollte hier so etwas wie einen Urlaub machen. Das hatte mir Karina Grischin erzählt, mit der ich ein langes Telefongespräch geführt hatte.
    Wladimir sollte für eine Weile in Sicherheit gebracht werden. Auf ihn war ein Anschlag verübt worden, aber der Killer hatte den Falschen erwischt. Einen Pfleger, der auf eine sehr brutale Art und Weise überfallen und getötet worden war. Man hatte ihm den Hals oder die Kehle zerbissen. Das konnte ein Vampir getan haben, musste aber nicht so sein, denn Bisswunden von Vampiren sehen anders aus, das hatte ich an den Bildern erkannt, die man mir gemailt hatte.
    Wohin mit ihm?
    Karina hatte von einer Reha-Klinik gesprochen. Ich war auch nicht dagegen gewesen, aber dann waren wir an unsere Grenzen gestoßen, denn es gab keinen freien Platz in der Klinik, die wir für Wladimir vorgesehen hatten. Also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.
    In die Klinik konnte er erst in einer Woche. In einem Hotel wollten wir ihn nicht wohnen lassen, meine Bude im Hochhaus war zu eng und lag zudem ziemlich hoch, und so war mir dann eine Idee gekommen, die ich sofort in die Tat umsetzte.
    Ich rief meinen Freund Bill Conolly an und fragte ihn, ob er nicht eine Idee hatte.
    Die hatte er.
    Wladimir konnte bei den Conollys bleiben, bis in der
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