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1793 - Das Omen aus der Hölle

1793 - Das Omen aus der Hölle

Titel: 1793 - Das Omen aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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auch.«
    »Dann kann ich Ihren Gedanken schlecht folgen.«
    »Das müssen Sie auch nicht, Dr. Clinton. Aber ich versichere Ihnen, dass bei mir noch alles richtig im Kopf ist und Sie mich nicht zur Untersuchung schaffen müssen.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt.«
    »Aber gemeint schon.«
    »Nun ja, ein wenig«, gab sie zu.
    »Man sah es.«
    Dr. Clinton schüttelte den Kopf. »Schluss damit«, sagte sie, »was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich werde weitermachen.«
    »Und die Riesen jagen und einen übergroßen Totenschädel finden? Ist es das?«
    »Sie haben es erfasst.«
    »Das ist ein starkes Stück. Aber Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen?«
    »Richtig. Im Moment sehe ich nicht viele Chancen. Eigentlich nur eine. Und die heißt Paul Banham.«
    Plötzlich wurde die Ärztin leicht reserviert. »Ach, und wie darf ich mir das vorstellen?«
    »Das ist ganz einfach. Ich werde Paul Banham befragen müssen. Aber nicht ich allein, es werden wohl noch andere Spezialisten dabei sein. Er ist die einzige Spur.«
    »Zu Riesen und einem überdimensionalen Totenschädel.«
    »Ja.«
    Die Ärztin nickte. »Alles klar«, sagte sie dann und nickte. »Ich denke, dass ich erst mal ein Auge auf Paul Banham haben werde. Sollte er sich verändern, sagte ich Ihnen Bescheid.«
    »Das wäre gut.«
    Ich musste nicht allein bis zum Ausgang gehen. Die Ärztin begleitete mich. Sie verabschiedete sich mit einem kräftigen Händedruck und den Worten: »Ich bin dann wirklich auf die nahe Zukunft sehr gespannt, Mister Sinclair.«
    »Das bin ich auch.«
    Sie nahm mich noch immer nicht so richtig ernst. »Und sollten Sie Riesen sehen, dann fotografieren Sie sie bitte.«
    »Werde ich machen. Vorausgesetzt, sie passen aufs Foto.«
    Da lachten wir beide, aber ich weniger aus Überzeugung. Für mich war das Ganze kein Spaß …
    ***
    Nichts hatte er von seinem Freund Alex Corner gehört, gar nichts. Weder in den nächsten Tagen noch in den folgenden beiden Nächten. Alex Corner blieb verschwunden. Er meldete sich auch nicht. Es gab ihn nicht mehr. Der Erdboden schien ihn verschluckt zu haben.
    Aber es war nicht der Erdboden, wie Mike Frost wusste, sondern ein riesiger Totenschädel. Durch dessen Maul hatte Alex ihn betreten und war seitdem verschwunden.
    Lebte er noch?
    Hatte er sich aufgelöst?
    Frost wusste es nicht. Es war einfach schrecklich. Er steckte praktisch fest mit seinen Gedanken. Und auch mit seinen Ängsten, denn je mehr Zeit verstrich, umso mehr schwand die Hoffnung, Alex lebend zu finden.
    Natürlich war sein Verschwinden aufgefallen. Es lief eine Suchaktion nach ihm, und er war befragt worden. Er hatte natürlich nichts sagen können, nicht die Wahrheit, und hatte sich überfragt und zerknirscht gezeigt.
    Auf Corners Arbeitsstelle hatte man seinen Posten längst durch einen anderen Mitarbeiter ersetzt. Corner war Bauingenieur und für einige Baustellen verantwortlich gewesen. Diese Arbeit hatte jemand anderer übernommen.
    Corner kehrte nicht zurück.
    Sein Freund Mike vergaß ihn zwar nicht, aber die Erinnerung an ihn schwächte sich schon ab. Außerdem musste Frost seinem Job nachgehen. Er arbeitete als Archäologe bei der Stadt London und war auch für einige Museen der richtige Ansprechpartner.
    Er fuhr immer wieder auf Dienstreisen, wenn etwas gefunden worden war, das man der Stadt zum Ankauf angeboten hatte. Da musste er sein Urteil abgeben und letztendlich auch mit entscheiden über den Ankauf. Das war wichtig, denn es gab immer wieder Typen, die Fälschungen verkaufen wollten.
    Mike Frost war froh, dass er eine Wohnung mitten in London besaß. Er hatte sie von seiner verstorbenen Mutter übernehmen können und zahlte auch nicht so viel Miete. Es waren nur zwei normale Zimmer, aber die reichten ihm.
    Er wohnte allein. Eine Partnerin oder einen Partner gab es bei ihm nicht. Es machte ihm auch nichts aus, so zu leben. Er kam gut zurecht, und er gab sich selbst gegenüber gern zu, dass er ein schwieriger Typ war. Es drehte sich bei ihm alles nur um ihn und auch um seinen Job.
    Hinzu kamen seine Arbeitszeiten. Sie waren alles andere als regelmäßig. Er hockte oft bis in die späten Abendstunden in seinem Büro und dachte über bestimmte Dinge nach. Das hätte eine Frau nicht so leicht mitgemacht.
    An diesem frühherbstlichen Abend allerdings hatte er pünktlich Feierabend gemacht. Er würde im Hellen nach Hause kommen und erst mal die Beine hochlegen. Das war wichtig, denn er fühlte sich nicht besonders. Irgendwie schlapp, als
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