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179 - Der rote Tod

179 - Der rote Tod

Titel: 179 - Der rote Tod
Autoren: A.F.Morland
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Grundwasser verseucht, vergiften sich gewissermaßen auf diese umständliche Weise selbst?« fragte Harrington.
    Cameron schüttelte langsam den Kopf. »Ich möchte fast behaupten, daß das das kleinere Übel wäre. Nein, Tom, ich habe vor etwas ganz anderem Angst. Ich befürchte, daß sie dort unten etwas geweckt und genährt haben, Etwas, das wächst und gedeiht.«
    »Ein Lebewesen?«
    »Ja, Tom, ein Lebewesen. Ein Ungeheuer. Ich könnte mir vorstellen, daß es von Abfällen lebt. Ein Allesfresser, für den wir Menschen ein Leckerbissen besonderer Art sind.«
    »Der Gedanke, auf dem Speisezettel dieses Biests zu stehen, behagt mir ganz und gar nicht«, sagte Tom Harrington gepreßt.
    »Wir werden ihm den Garaus machen.«
    »Hast du schon eine Idee, wie?«
    »Nein. Wir müssen warten, bis es herauskommt«, meinte Travis Cameron, »Hinunterzusteigen, um es zu suchen, hätte wenig Sinn. Es wäre uns in dieser Grube überlegen, Der Müll ist sein Reich.« Er kniff die Augen zusammen. »Es ist bestimmt da. Ich spüre es. Es beobachtet uns, aber wir können es nicht sehen.«
    Harrington schluckte. »Ehrlich gesagt, ich kämpfe lieber gegen einen Feind, den ich sehe.«
    »Du wirst ihn sehen. Vielleicht früher, als dir lieb ist«, sagte der Reporter des Satans.
    »Und was tun wir dann? Ich meine, womit machen wir ihn fertig? Ich glaube nicht, daß ich ihn mit bloßen Fäusten schaffe.«
    ». Wir versuchen es mit geweihtem Silberschrot. Ich treibe zwei Flinten und die entsprechende Munition auf, und dann legen wir uns hier auf die Lauer. Zieh sicherheitshalber warme Unterwäsche an. In den Februarnächten laufen eine Menge Eisbären herum.«
    Sie gingen…
    Und nun lagen sie hier.
    Und vor ihnen hatte sich - so glaubte jedenfalls Travis Cameron -soeben etwas bewegt.
    Tom Harrington hob vorsichtig den Kopf. »Der Nebel kann dich getäuscht haben«, flüsterte er. »Ich sehe nämlich nichts.«
    »Bleib hier, ich sehe mal nach.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich das zulasse. Ich bin nicht mitgekommen, damit du den Job allein tust, Kumpel. Du brauchst einen Schutzengel.«
    Sie pirschten dem Nebel entgegen. Die Grube schien dampfend zu atmen. Das Klappern von Metall war zu hören. Cameron berührte seinen Freund kurz.
    »Ist er das?« fragte Harrington sofort.
    »Möglich«, antwortete der Reporter des Satans.
    Harrington wischte sich über die deformierte Nase. Er fühlte sich im Moment nicht besonders wohl in seiner Haut, blieb aber dennoch bei seinem Freund.
    Der Nebel wurde dichter, hüllte nun auch die Männer ein.
    »Man sieht ja kaum noch, wo man hintritt!« beschwerte sich Harrington.
    »Ein weiterer Vorteil für unseren gefräßigen Freund«, knirschte Cameron. Seine Finger schlossen sich fester um die Schrotflinte. »Vielleicht sollten wir uns besser wieder zurückziehen und unser Glück ein andermal versuchen.«
    »Bist du verrückt? Wir sind hier, und wir bleiben hier. Sind wir Schönwetter-Bubis oder was? Mir macht der Nebel nichts aus, und mir ist nur kalt, weil ich nichts zu tun habe. Wir rücken nicht aus, wir stellen diesen verdammten Bastard heute nacht, Travis. Ich habe es im Gefühl, daß das eine Nacht für Sieger ist.«
    Er machte einen Schritt vorwärts. Cameron erschrak, denn plötzlich warf sein Freund die Arme hoch, als wäre er auf einer Bananenschale ausgerutscht. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte. Dabei fiel ihm die Schrotflinte aus der Hand.
    »Verflucht noch mal, wer hat hier hingespuckt?« stieß Harrington wütend hervor. Er wälzte sich zur Seite und griff nach dem doppelläufigen Gewehr, bevor er sich erhob.
    Cameron sah, wie er etwas von seinem Hosenboden abwischte.
    »Igitt, was ist denn das?« Es klang angewidert. »Schleim, dicker, kalter, zäher Schleim! Nicht genug, daß ich darauf ausrutsche, muß ich auch noch mitten hinein fallen. Die Hose kann ich wegschmeißen. Das geht bestimmt nie wieder raus.«
    »Vielleicht beruhigst du dich mal wieder«, wies Cameron den Freund zurecht. »Du scheinst total vergessen zu haben, weshalb wir hier sind.«
    Sie ahnten nicht, daß der Schleim das Monster war, das sie suchten.
    Aber sie sollten es bald erfahren!
    Er hatte zum erstenmal Kontakt mit ihnen aufgenommen. Er tastete sie auf seine Weise ab, taxierte sie und ordnete sie ein.
    Er war schlau, und er war vorsichtig. Wenn er zuschlug, wollte er siegen. Deshalb bereitete er sich auf den Angriff gut vor. Ihm war bekannt, daß diese Männer die Absicht hatten, ihn zu vernichten.
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