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1789 - Der Fluch aus dem Norden

1789 - Der Fluch aus dem Norden

Titel: 1789 - Der Fluch aus dem Norden
Autoren: Jason Dark
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als einen solchen auf den Tisch gelegt, hätte ich vielleicht noch etwas machen können. So aber bin ich leider überfragt, das müssen Sie verstehen.«
    Ich fragte: »Hätten Sie denn die Existenz eines lebenden Toten akzeptiert?«
    »Das wäre schwer für mich gewesen, da bin ich ehrlich. Aber was soll’s? Irgendwann lernt jeder dazu, auch wenn man es kaum begreifen kann.« Er lächelte. »Wenn Sie von mir hören wollen, dass die Gestalt tot ist, dann kann ich Ihnen nur sagen, dass es der Fall ist. Der Mann ist tot, und wird auch nicht wieder aufstehen und umhergeistern, das kann ich versprechen, und ich denke, dass wir ihn jetzt verbrennen können.«
    Dagegen hatten wir nichts einzuwenden. Ich brauchte mir den Sumpf-Zombie nicht unbedingt anzusehen und Karina hatte auch kein Interesse daran.
    Wenn ich mir vorstellte, dass diese Gestalt einige Menschen dehydriert hatte, sodass sie ausgetrocknet waren, dann fragte ich mich, welche Macht hinter ihm gesteckt hatte. Und ich kam auf die Erben Rasputins zu sprechen.
    Sie waren ein Problem. Karina Grischin und ich hatten erlebt, dass es diese Gruppe gab. Angeführt tatsächlich von Rasputin, der nicht gestorben war, obwohl es so hatte ausgesehen. Ertrunken in der Newa. Es hatte sich als Irrtum herausgestellt, denn Rasputin war es gelungen, zu überleben. Das wussten nicht nur wir, das hatten auch andere Personen festgestellt, unter anderem auch Chandra, die Kugelfeste, die ihn praktisch wieder ans Tageslicht geholt hatte. Jetzt versuchten er und seine Helfer die Macht zu erlangen, und sie waren grausam, denn Gnade kannten sie nicht. Es war ihnen auch egal, ob viele Leichen zurückblieben, wichtiger war für sie der Erfolg, aber da hatten wir ihnen ein Schnippchen schlagen können.
    Es hatte also keine Anomalien bei dem vernichteten Zombie gegeben, und hineinzaubern konnten wir sie auch nicht. Der Professor bot uns noch einen Kaffee an, auf den wir allerdings verzichteten und uns verabschiedeten.
    Vor dem Haus sprach Karina mich an. »Bleibt es dabei, dass du morgen wieder fliegen willst?«
    »Klar.«
    Sie lächelte. »Dann können wir uns ja am Abend noch zusammensetzen und ein Gläschen trinken.«
    »Gern.«
    »Ich sage Wladimir Bescheid. Er soll sich mal für die folgende Nacht aus der Klinik entlassen, dann kann er am Abend mit dabei sein.«
    »Dagegen habe ich nichts.«
    »Wo treffen wir uns?«
    Ich hob die Schultern. »Meinetwegen in meinem Hotel. Es hat eine tolle Bar und …«
    »Oder bei mir«, schlug Karina vor. »Ich könnte dann etwas kochen. Eine gute Unterlage schaffen.«
    »Das hört sich noch besser an.«
    »Dann tun wir es doch.«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. In mein Hotel fuhr ich vorher nicht. Karina fuhr in ihre Wohnung, in der auch Wladimir Golenkow lebte, wenn er nicht in der Reha-Klinik war, und das kam noch recht oft bei ihm vor.
    Karina sagte ihm noch Bescheid, und Wladimir war sofort Feuer und Flamme.
    Karina rieb ihre Hände. »Das wird ein schöner Abend«, sagte sie. Dann schaute sie auf die Uhr. »Ich denke, dass wir uns beeilen sollten, ich muss noch kochen.«
    »Mach doch nicht so einen Wirbel.«
    »Das mache ich auch nicht. Aber schmecken soll es schon. Oder nicht?«
    »Das ja.«
    »Eben«, sagte sie und lachte.
    ***
    Wladimir Golenkow war mit einem Fahrzeug aus der Klinik gebracht worden. Die Wohnung der beiden lag in einem sechsstöckigen Gebäude, in dem es auch einen Fahrstuhl gab, der breit genug für einen Rollstuhl war. Für Wladimir war es also kein Problem, die oberen Etagen zu erreichen.
    Karina hatte gekocht. Trotz des engen Zeitplans war sie fertig geworden.
    Es gab einen Eintopf, der mehr als lecker schmeckte, dazu frisches Brot, und für Getränke hatte sie auch gesorgt. Bier, Wodka und Wein standen bereit.
    Auch Wladimir taute im Laufe der Zeit auf, er lachte dann und schien sein Schicksal vergessen zu haben. Das traf nicht so zu, denn als wir die Erben Rasputins erwähnten, da nahm sein Gesicht den Ausdruck an, den ich schon öfter bei ihm gesehen hatte.
    »Irgendwann stoppen wir sie. Irgendwann bin ich auch wieder okay. Und dann werde ich mir Chandra holen und mal schauen, ob sie noch immer kugelfest ist.« Nach dieser Feststellung schaute er uns mit einem wilden Blick an.
    Weder Karina noch ich wollten ihm den Mut nehmen. Es sah nicht gut für ihn aus. Wie es schien, würde er sich nie wieder so bewegen können wie vor der Verletzung. Doch das sagte ihm keiner. Im Gegenteil, man machte ihm Hoffnung, und so
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