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1788 - Testcenter

Titel: 1788 - Testcenter
Autoren: Unbekannt
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daß ich da bin, es hat mich in voller Absicht verschlungen.
    Ich kann mich daran erinnern, daß ich vor diesen riesigen Kelchen gestanden hatte, und dann hatte ich diese Kleistermasse berührt, die an vielen Stellen über den Rand gequollen war und die Stiele hinab bis fast zum Erdboden wucherte. Ich kann mich sogar daran erinnern, daß ich wie magisch von diesem Gallert angezogen worden war.
    Es ist merkwürdig, einerseits ist alles ganz klar, andererseits wieder diffus und verschwommen. Ich weiß zum Beispiel nicht, weshalb ich mich diesem Bann nicht entziehen konnte. Schließlich bin ich mentalstabilisiert und kein blutiger Anfänger.
    Trotzdem hat irgend etwas ausgesetzt, sobald ich in den Bannkreis der Kelchebene geraten war. Es war aber nicht so, daß ich völlig weggetreten gewesen wäre; ich bekam beispielsweise mit, daß auch meine Begleiter von der GRIBBON mit in den Bann gezogen worden waren.
    Kurze Zeit darauf fanden wir uns innerhalb des Gallerts wieder - als Gefangene.
    Ich weiß nicht, was mit uns geschehen wird. Weder sind wir absorbiert worden, noch werden wir abgestoßen. Wir können uns aus eigener„Kraft nicht aus dem Kleister befreien. Die Bewegungsfähigkeit ist sehr stark eingeschränkt, eine einzige Handbewegung braucht sehr lange und kostet sehr viel Kraft.
    Zum ersten Mal - was an sich reichlich pervers ist - wünschte ich mir, der Oszillationseffekt wäre nicht aufgehoben. Dann wäre unsere Gefangenschaft schon längst beendet gewesen.
     
    *
     
    Angefangen hatte es damit, daß wir mit unserem selbstgebastelten Schiff WIZO auf Nundor gelandet waren und die genetische Fabrik auf dem Wunderkerzen-Kontinent untersucht hatten. Vor sehr langer Zeit hatte sich hier eine aufwendige Anlage für genetische Forschungen befunden, heute war alles mit Moos und Gras überwuchert.
    Den ersten Schock erlitten wir, als wir die konservierte Leiche eines archaischen Arcoana fanden. Wir konnten bis jetzt nicht herausfinden, weswegen sich ein Urahn der heutigen Arachnoiden ausgerechnet hier befand, aber er war wohl der zentrale Ausgangspunkt der genetischen Experimente gewesen.
    Irgend etwas mußte dann vorgefallen sein, weshalb diese Experimente nicht mehr fortgeführt wurden.
    Die unterirdischen Schaltanlagen, von denen aus der gesamte Komplex gesteuert worden war, waren abgeschaltet worden. Es gab keinerlei Anzeichen von Gewalteinwirkung oder Beschädigungen. Die Forscher hatten einfach aufgehört und Nundor für immer verlassen.
    Möglicherweise hatten die Experimente zu einem Erfolg geführt und ihren Zweck erfüllt.
    Natürlich gäbe es auch jede Menge anderer Gründe. Uns war das alles zu wenig gewesen, und wir hatten uns weiter umgesehen, bis wir auf die seltsame Pipeline gestoßen waren, die uns schließlich zur Ebene der Kelche geführt hatte - und in dieses Gefängnis.
    Gleichwohl, Nundor an sich war für uns schon ein Gefängnis gewesen - durch die Bruchlandung mit unserem improvisierten Raumschiff war uns der Rückweg abgeschnitten gewesen. Zuerst hatten wir uns darüber keine Gedanken gemacht; das taten wir erst, als die 13:01 Stunden umgewesen waren und der Oszillationseffekt nicht eingetreten war.
    Das war natürlich sehr positiv, da wir nun genügend Zeit für die Erforschung des brennenden Mondes hatten. Andererseits aber hatten wir hier keine syntronische Unterstützung, ohne die wir von hier nicht mehr wegkamen.
    Immerhin konnten wir unser Überleben sichern, da es Wasser gab, Früchte und Schlangenwesen, die auf den ersten Augenschein eßbar schienen. Wählerisch durften wir nicht sein; wir konnten nur hoffen, daß sich die anderen so bald wie möglich auf die Suche nach uns machen und uns abholen würden.
     
    *
     
    Nun hör schon mit diesen Grübeleien auf, vernahm ich eine leise Stimme in meinem Kopf.
    Ich schreckte unwillkürlich hoch. Das war neu. Bisher hatte ich mich völlig isoliert von den anderen gefühlt und mich durch Nachdenken davor bewahrt, verrückt zu werden.
    Aber dieses Wispern stammte eindeutig nicht von einem tiefgründigen anderen Ich, sondern von Fink Petticul!
    Gut erraten, Alter. Ich weiß nicht, wieso wir einander erkennen können, aber ich erkannte dich auch sofort. Ich versuche schon seit einiger Zeit, mit dir zu sprechen, aber du warst ziemlich abwesend. Wie die anderen übrigens auch. Aber ich glaube, so nach und nach kommen sie zu sich.
    Wie hast du das herausgefunden? Ich meine, daß wir untereinander Kontakt aufnehmen können?
    Es lebt, Bully. Das hast
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