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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff
Autoren: Jason Dark
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vorbeifuhren, die Postschiffe zeigten sich ebenfalls und auch die großen Pötte der Kreuzfahrer gerieten hin und wieder in unseren Sichtbereich. Diese Route zum Nordkap wurde stark befahren, und es wurden immer mehr Schiffe, je preiswerter man die Kreuzfahrten anbot.
    Und es gab die Bohrinsel.
    Sie war schon aus der Ferne zu sehen. Nur wirkte sie noch recht klein. Beim Näherkommen allerdings fing sie an zu wachsen und war so etwas wie ein im Meer stehender Koloss.
    Wir tuckerten langsam näher. Zwei Schiffe hatten an den Stelzen der Insel festgemacht. Dort in der Nähe gab es einen Aufzug, der die Arbeiter auf die Plattformen beförderte.
    Ich hörte, wie unsere Namen gerufen wurden, und drehte mich um. Skip Holting stand am Ruder und winkte.
    Ich ging zu ihm.
    Der Motor war stark gedrosselt worden, sodass wir uns in einer normalen Lautstärke unterhalten konnten.
    »Was ist, John? Hast du Lust, auf die Insel zu fahren?«
    »Da oben hoch?«
    »Klar.«
    Ich legte den Kopf leicht zurück. »Was soll das bringen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Würdest du denn hochfahren?«
    Er lachte. »Nein, auf keinen Fall, dann würde man doch nur versuchen, mich dort festzuhalten. Aber darauf kann ich verzichten. Ich wundere mich nur, warum du zu dieser Bohrinsel wolltest. Gibt es einen besonderen Grund dafür?«
    »Ja und nein.«
    Skip schaute mich schräg von der Seite her an und wartete auf eine weitere Erklärung. Ich wusste nicht, ob ich sie ihm geben sollte. Ich wich etwas aus. »Auf keinen Fall die Insel.«
    »Aha. Dann können wir ja wieder zurückfahren und uns um ein Abendessen kümmern.«
    »Könnten wir.«
    »Aber?«
    »Lass uns noch ein wenig hier kreuzen. Oder hast du was dagegen?«
    »Nein, es ist okay. Wenn du dich umschauen möchtest, bitte schön. Ich lege dir nichts in den Weg.«
    »Ja, das möchte ich.«
    »Okay, Sir.« Er tippte gegen den imaginären Rand einer Mütze und kümmerte sich wieder um das Ruder.
    Ich ging zurück zu Suko, der am Heck saß und auf mich wartete. Er schaute mir entgegen.
    »Und? Hast du dich entschieden?«
    »Ja.« Ich ließ mich ebenfalls auf der angeschraubten Holzbank nieder. »Wir kreuzen hier noch etwas.«
    »Alles klar. Und warum?«
    »Das weißt du.«
    Suko sah mich skeptisch an. »Und du glaubst noch immer daran, dass dieses Monster Kontakt mit dir aufnehmen wird? Oder vielleicht sogar Mandragoro?«
    »Ich hoffe es.«
    »Was macht dich denn so sicher?«
    »Er kennt mich, Suko. Er weiß, wer ich bin. Er wird spüren, dass ich hier bin, und dann wird er hoffentlich versuchen, Kontakt mit mir aufzunehmen.«
    »Eine Theorie.«
    »Natürlich. Aber irgendwo müssen wir anfangen. Er hat seine Zeichen auf dem Wasser gesetzt. Was hat er erreicht? Eigentlich nichts, aber er muss weitermachen. Er wird auch weitermachen, dessen bin ich mir sicher, und darüber möchte ich mehr wissen.«
    »Aha. Und das wird er dir auch sagen?«
    »Es ist zu hoffen.«
    Suko war nicht meiner Ansicht. Er sprach davon, dass Mandragoro bisher nur immer auf dem festen Boden angegriffen hatte. Ob er wirklich hier bei dieser Attacke auf die Bohrinsel dabei gewesen war, das war die große Frage.
    »Ich weiß das alles. Aber es ist ein Versuch, und ich wüsste nicht, wo wir sonst beginnen sollten.«
    »Ist ja okay, John. Du kennst ihn, er kennt dich. Ihr habt euch nicht in dem Sinne bekämpft, ihr habt euch gegenseitig akzeptiert. Kann sein, dass du Glück hast und er sich bei dir meldet. Im Traum ist das wohl geschehen.«
    Da Suko etwas grinste, glaubte ich ihm nicht, aber was ich vorhatte, war einzig und allein meine Sache, und da wollte ich mich von keinem Menschen stören lassen. Es musste mir gelingen, einen Kontakt herzustellen, und ich hoffte, dass es mir gelang. Da konnte ich auf die Erfahrungen von früher zurückgreifen, wobei ich hoffte, dass sich auch die andere Seite daran erinnerte.
    Ich wollte mir eine Stelle an Bord aussuchen, wo ich meine Ruhe hatte. Was ich vorhatte, konnte man nur als eine verrückte Idee bezeichnen, aber ich setzte auf frühere Erfahrungen und hoffte, dass man mich nicht vergessen hatte und dass die Dinge hier auch so lagen, wie ich sie mir vorstellte.
    Wir kreuzten nicht mehr im Schatten der Bohrinsel und hatten uns etwas von ihr entfernt. So überkam mich mehr das Gefühl, wieder auf der freien See zu sein.
    Ich suchte mir eine Stelle an der Backbordseite des Bootes aus. Dort wollte ich stehen bleiben und hoffte auf einen Kontakt mit der anderen Seite. Ob ich sie tatsächlich schon
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