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1779 - Tréogen

Titel: 1779 - Tréogen
Autoren: Unbekannt
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Reginald Bull schien allmählich ebenfalls die Geduld zu verlieren.
    Arlo Rutan und seine Ertruser sahen den Haluter offen wie einen Feind an. Ich konnte sie einerseits verstehen, nahm mir aber vor, ein besonderes Auge auf sie zu haben.
    „Die Erschütterungen", sagte Tolot. „Die Vibrationen. Sie sind hier nicht mehr zu spüren - oder vielmehr noch nicht."
    „Das merken wir auch, aber ich verstehe nicht", brummte Bully, obwohl ich ihm ansah, daß er bereits zu begreifen begann, worauf der Haluter hinauswollte.
    Tolot machte mit beiden Handlungsarmen eine ausladende Bewegung.
    „Erinnert euch doch", sagte er. „Auf Zimbag, also dem dritten Level, begannen die Vibrationen aus unbekannten Planetentiefen immer bereits zur dritten Stunde. Hier fingen sie mit der zehnten an. Wir als Phasenspringer haben die Evolutionsebene Zimbags nie vor der dritten Stunde erreicht, und deshalb fanden wir den DACHHAT gewissermaßen immer betriebsbereit vor."
    „Du gehst also davon aus, daß erst dann, wenn auf einem Level von Endreddes Bezirk die unbekannten Maschinerien anlaufen und die Vibrationen verursachen, die jeweiligen Schaltanlagen zu aktivieren sind?" fragte ich. „Vorausgesetzt einmal, es gäbe solche Anlagen auf jedem Level."
    „Und daß die Nummer des Levels mit der Stunde identisch ist, in der die Maschinen anlaufen", ergänzte Dao.
    „Es wäre logisch", meinte Icho. „Oder zieht dein Extrasinn andere Schlüsse, Atlan?"
    Wenn er das tat, dann behielt er sie für sich.
    „Das würde für uns bedeuten, daß wir bis zur zehnten Stunde warten müssen", stellte Ronald Tekener nüchtern fest. Der Smiler grinste. „An die sechs Stunden Zeit also, uns um die Blase und ihren Inhalt zu kümmern."
    Tolot sah mich an, und wenn ich je sicher war, daß dieses von uns so verschiedene Wesen mit den drei Augen und dem mächtigen schwarzen Kugelkopf seinen ganzen Spott über mich ausschüttete, dann jetzt.
    „Ronald hat recht, Atlan", sagte er. „Es ist das Vernünftigste, was wir jetzt tun können."
    Ich dachte einen alten arkonidischen Fluch und wartete, bis über die Hälfte meiner Begleiter ihm zu dem Gebilde gefolgt waren. Die restlichen blickten mich fragend an.
    „Worauf wartet ihr noch?" fragte ich. „Ihr seht doch, daß die Mehrheit bereits entschieden hat."
     
    *
     
    Esker Harror und Harold Nyman hatten diesmal geschlafen, jedoch nicht die ganze Zeit. Vier Stunden hatten sie genutzt, um mit ihren vergleichsweise bescheidenen technischen Mitteln weiter an der Erforschung der Blase zu arbeiten. Dabei herausgekommen war eine einzige neue Erkenntnis, aber die Information verschlug uns dennoch den Atem.
    Daß im Innern der Blase eine Temperatur von minus 97 Grad Celsius herrschte, wußten wir.
    Doch daß in der Blase auch vollkommene Schwerelosigkeit herrschte, hatte selbst Icho Tolot bisher nicht herausfinden können.
    Jedenfalls hat er nichts Entsprechendes gesagt, zu keinem von uns.
    „Den Aggregatzustand des milchigen Inhalts haben wir noch nicht feststellen können", teilte Esker Harror mit. „Er verbirgt etwas, da sind wir sicher. Einmal glaubten wir beide, etwas orten zu können.
    Doch in der nächsten Sekunde war es schon wieder verschwunden."
    „Etwas, das sich in der Blase bewegt?" fragte Bully stirnrunzelnd.
    „Etwas, vor dem vielleicht ganz kurz eine Lücke in dem milchigen Brei entstanden war - die sich so schnell wieder schloß, als habe das Zeug seinen Fehler bemerkt."
    „Das ist nicht gerade ein wissenschaftlicher Vergleich", bemerkte Dao-Lin-H'ay. Aber sie legte Harror eine Hand auf die Schulter und lächelte. „Und wennschon. Hauptsache, wir verstehen, was gemeint ist."
    „Die Substanz verbirgt etwas", murmelte Nyman mit trotzigem Blick. „Wenn wir es nur durchdringen könnten."
    „Wir werden es können", sagte Icho Tolot grimmig. „Wir können jetzt konzentriert daran arbeiten.
    Niemand drängt uns. Wir bilden Gruppen. Eine soll unter Harolds Aufsicht arbeiten, die andere unter Esker. Seht zu, was eure SERUNS noch hergeben. Jeder muß für den anderen arbeiten. Wenn jeder eine Kleinigkeit entdeckt, wird sich daraus ein Mosaik ergeben." Er drehte sich zu mir um. „Ich würde mich freuen, wenn du bei mir bleiben würdest, Atlan."
    Ich muß wohl einen ziemlich überrumpelten Eindruck gemacht haben. Was bezweckte er mit dieser Einladung? Wollte er seinen schärfsten Beobachter loswerden, indem er ihm so den Wind aus den Segeln nahm und Vertrauen vorspielte?
    Vielleicht, bemerkte mein
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