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1770 - Blutfalle

1770 - Blutfalle

Titel: 1770 - Blutfalle
Autoren: Jason Dark
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Füße.
    Gegessen hatte sie ja schon. Einen Kaffee wollte sie sich gönnen und dabei auch ein wenig in die Glotze schauen.
    Sie dachte über Paris nach, dessen Schönheiten sie zumeist durch das Fenster eines Taxis gesehen hatte, denn der Verfolgte hatte zahlreiche Termine wahrgenommen.
    Sie setzte sich und legte die Beine hoch. Dabei ging ihr auch durch den Kopf, dass sie sich bei ihren Freunden lange nicht mehr gemeldet hatte. Das wollte sie ändern. Sie musste wissen, wie es John Sinclair oder den Conollys ergangen war. Sie hatte beinahe schon ein schlechtes Gewissen, dass sie nichts von sich hatte hören lassen.
    Der Kaffee war fertig. Sie holte sich eine Tasse. Ihn zu trinken tat ihr gut. Jane hatte auch keine Angst davor, in der Nacht nicht schlafen zu können. Sie war es gewohnt, auch Abends die eine oder andere Tasse Kaffee zu leeren.
    Draußen hatte die Dunkelheit den Tag verdrängt. Es war auch leiser geworden. Die Geräusche des Tages waren verstummt, und Jane, die mit ihrer Tasse am Fenster stand und nach draußen schaute, wirkte wie eine Frau, die in tiefen Gedanken versunken war. Auch im Haus herrschte Stille. Es lebte auch die Person nicht mehr hier, die mal bei ihr gewohnt hatte, obwohl sie zuerst strikt dagegen gewesen war.
    Justine Cavallo, die Blutsaugerin.
    Nicht, dass Jane sie sich zurückgewünscht hätte, aber denken musste sie oft an sie. Und nicht nur an die Zeit, als sie ein Zimmer im Haus besetzt hatte. Janes Gedanken beschäftigten sich auch mit einer Cavallo, die eine brutale Niederlage erlitten hatte und nicht mehr so handeln konnte wie früher. Sie war schwach geworden, was Jane sich kaum vorstellen konnte, aber sie hoffte, dass diese Schwäche ausreichte, um sie immer von den Menschen und ihrem Blut fernzuhalten.
    Das wäre toll gewesen, aber richtig daran glauben konnte Jane Collins nicht. Die Cavallo war einfach zu raffiniert. Sie fand immer wieder eine Möglichkeit, gewissen Situationen zu entkommen, und Jane wusste auch, dass sie sich inzwischen auf einen Helfer verlassen konnte.
    Sie konnte ihre Gedanken nie ganz von diesem Teil ihrer Vergangenheit lösen. Darüber ärgerte sie sich zwar, aber es war nicht zu ändern. Sie würde auch weiterhin damit leben müssen.
    Jane Collins leerte ihre Tasse und stellte sie in der kleinen Küche weg. Sie überlegte, ob sie noch etwas lesen sollte. Sie konnte sich auch vor die Glotze setzen oder den Koffer auspacken. Bevor sie sich für eine der Möglichkeiten entschieden hatte, wurde ihr eine Entscheidung abgenommen.
    Es schellte!
    Die Detektivin war völlig überrascht, denn damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hörte den Ton, lauschte ihm nach und schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht, wer um diese Zeit noch etwas von ihr wollte.
    Dass sie sich im Haus aufhielt, musste die Person, die geklingelt hatte, wissen, denn sie hatte wahrscheinlich ein erleuchtetes Fenster gesehen.
    Wer konnte das sein? Wer konnte überhaupt Interesse daran haben, sie um diese Zeit zu stören? Jane ließ sich einige Möglichkeiten durch den Kopf gehen, kam aber zu keiner Erkenntnis und hörte das erneute Klingeln. Ihrer Meinung nach klang es sogar aggressiver als beim ersten Mal.
    Janes Neugierde war erwacht. Aber sie machte nicht den Fehler, nach unten zu gehen, um die Tür zu öffnen, es gab schließlich eine Gegensprechanlage, und über sie nahm sie mit der unbekannten Person Kontakt auf.
    »Ja bitte. Wer ist da?«
    Eine Stimme klang auf, und es war die einer Frau, was Jane ein wenig beruhigte, auch wenn sie die Stimme nicht kannte.
    »Bitte, ich möchte mit Ihnen reden, Jane.«
    Die Detektivin wunderte sich über die vertraute Anrede, ging aber bei ihrer Antwort nicht darauf ein, sondern fragte: »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich heiße Cindy Snider.«
    Jane überlegte. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde ihr klar, dass sie den Namen zuvor noch nie gehört hatte. Damit konnte sie nichts anfangen.
    »Und weiter?«
    »Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Über was und warum?«
    »Sie sind doch Detektivin.«
    »Das will ich nicht leugnen.«
    »Sehr gut.«
    »Und worum geht es?«
    »Das ist etwas kompliziert, ich kann Ihnen das vor der Tür nicht erklären.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Wie wäre es dann, wenn Sie morgen wiederkommen? Wir machen einen Termin für morgen früh zehn Uhr, und alles ist okay.«
    »Nein, bitte nicht.«
    »Warum nicht?«
    Jetzt klang die Stimme etwas gehetzt. »Weil ich verfolgt werde. Ich brauche Schutz und ich weiß, dass nur Sie mir den
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