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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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Signal eines Krankenwagens. Er lachte in sich hinein. Ihr seid schnell, dachte er schadenfroh, aber ihr beeilt euch umsonst, denn ihr könnt weder dem Mädchen noch Victor Hannon helfen!
    ***
    Wir hatten die Sutherlands zu Besuch: Meryl und Peter Sutherland und ihre niedliche achtjährige Tochter Linda. Ach ja, und im Katzenkoffer hatten sie Lennie mitgebracht, einen winzigen jungen Kater, der die Herzen aller im Sturm eroberte. Sein Spieltrieb war unermüdlich. Er schlug mit seinen kleinen Pfötchen nach einem weißen Wollknäuel, den meine Freundin Vicky Bonney über ihm hin und her baumeln ließ, jagte Papierkugeln oder sauste - sich wie verrückt drehend - hinter dem eigenen Schwanz her.
    Lennie I war vor einigen Tagen ums Leben gekommen. Er war Lindas bester Freund, und der Schmerz war dementsprechend groß gewesen. Dennoch hätte er tot bleiben sollen, nachdem er von dem Motorroller überfahren worden war. Aber er kam wieder, und der Horror begann. [1]
    Wir tranken mit den Sutherlands Tee, und ich war froh, zu sehen, daß sie die fürchterlichen Schocks der jüngsten Vergangenheit gut überstanden hatten.
    Lennie II war offensichtlich ein vollwertiger Ersatz für Lennie I. Auch Roxane, Mr. Silver und ich spielten mit dem drolligen Kater. Er biß mich in den Finger, ohne mir wehzutun, war übermütig und fand kein Ende.
    Als es für die Familie Sutherland Zeit war, aufzubrechen, kam Lennie in den Katzenkoffer, doch in diesem behagte es ihm nicht, deshalb nahm er dreimal hintereinander Reißaus, und wir mußten ihn wieder einfangen. Erst beim viertenmal klappte der Deckel schneller zu, als Lennie flitzen konnte.
    Nachdem die Sutherlands gegangen waren, meinte Mr, Silver: »Ich hätte nicht gedacht, daß Linda das erlebte Grauen so rasch wegsteckt.«
    »Sie sieht gar nicht so robust aus«, pflichtete ich ihm bei.
    Vicky und Roxane brachten das Geschirr in die Küche. Boram, der Nessel-Vampir, betrat den Salon. Als die Sutherlands läuteten, hatte er sich zurückgezogen, schließlich war er nur ein Wesen aus Dampf. Nach all dem, was die Sutherlands erlebt hatten, hätte er bleiben können. Die konnte so bald nichts mehr aus dem Gleichgewicht stoßen.
    Ich nahm mir einen Pernod und setzte mich. Vicky zog sich in ihr Arbeitszimmer zurück, und Roxane und Mr. Silver leisteten mir Gesellschaft.
    Die Ruhe tat gut. Wenn es diese Pause zwischen den Kämpfen gegen die Hölle nicht gegeben hätte, wäre es schlecht um uns bestellt gewesen. Sogar der Ex-Dämon und die weiße Hexe brauchten diese Erholungsphasen, um ihre Kräfte zu regenerieren. Mr. Silver hatte wieder einiges in die Waagschale geworfen, und sein Kraftreservoir war nicht unerschöpflich.
    Wir sprachen über die kleinen und großen Probleme, die auf eine Lösung warteten: Wir hätten gern Shavenaar, das Höllenschwert, zu einer rein weißen Waffe gemacht, und wir wußten auch schon, wie es zu bewerkstelligen war, aber dazu wäre es nötig gewesen, Reypees Grab zu finden, und darin lag die Schwierigkeit. Niemand wußte, wo es sich befand. Roxane, die die Fähigkeit hatte, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, war bisher stets erfolglos zurückgekehrt.
    Wir wußten, daß die Grausamen 5 die Absicht hatten, sich ein Naturvolk untertan zu machen. Wo und wann dies geschehen würde, entzog sich jedoch unserer Kenntnis.
    Es gab noch einige andere Themen, die wir streiften. Von Atax, der Seele des Teufels, und Mago, dem Schwarzmagier und Jäger der abtrünnigen Hexen, hörte man in letzter Zeit erfreulich wenig, doch wir konnten uns leider nicht darauf verlassen, daß das so blieb. Schon morgen konnten sie oder Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, oder Loxagon, der Teufelssohn, wieder für »Schlagzeilen« sorgen.
    Eine Stunde, nachdem sich die Sutherlands verabschiedet hatten, kam Vicky kreidebleich aus ihrem Arbeitszimmer.
    Ich sprang erschrocken auf und eilte zu ihr. »Schatz, ist dir nicht gut?«
    Sie sank mit einem traurigen Seufzer gegen mich.
    »Was hast du?« fragte ich besorgt.
    »Noel Bannister ist tot«, sagte Vicky mit tonloser Stimme.
    ***
    Zachariah hatte seinen »Job« zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers erledigt, aber der Mord an Victor Hannon war nur als Beginn einer Mordserie anzusehen. Auf der Liste der »Todeskralle« standen weitere Namen.
    Aufmerksam beobachtete der Killer seine Opfer, die alle in New York lebten. Mal kümmerte er sich um diese, mal um jene Person. Er studierte seine Opfer, obwohl diese
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