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1764 - Jagd nach dem Glück

Titel: 1764 - Jagd nach dem Glück
Autoren: Unbekannt
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bekommen."
    Der Kommandant der HOT TUNA war zunächst voller Mißtrauen, aber am Ende siegten die Sucht und die verzweifelte Hoffnung darauf, nach eigener wochenlanger Odyssee durch Hirdobaan endlich an das Ersehnte zu kommen.
    Und so ging er in die Falle.
    Die HOT TUNA näherte sich der SPECTOR bis auf einen Kilometer und bildete einen Energietunnel bis zu einer Schleuse der SPECTOR aus, durch den die - vermeintlichen dreiundzwanzig - Überlebenden zu ihr herüberkommen sollten.
    Zunächst kamen auch nur 23 Männer und Frauen, Terraner und Plophoser; sie spielten die erschöpften Geretteten, dankten dem Empfangskomitee der HOT TUNA und den Schicksalsgöttern, die ihnen die Retter geschickt hätten.
    Dann, einmal im Schiff, verwandelten sich die 23 Erlösten auf einen Schlag in kompromißlose Kämpfer, die das Schiff im Handstreich einnahmen und alle töteten, die versuchten, sich ihnen dabei in den Weg zu stellen.
    Der Rest der Besatzung wurde paralysiert, während von der SPECTOR ein Strom von Süchtigen mit ihren Tauschwaren herüberwechselte, bis die HOT TUNA regelrecht vollgestopft war. Die Tauschwaren der Korvetten-Mannschaft waren den Eroberern eine willkommene Ergänzung ihrer eigenen Bestände.
    Nachdem der letzte Mann die SPECTOR verlassen hatte, wurde der Energieschlauch aufgelöst, und die HOT TUNA nahm Fahrt auf. Sie hatte noch kein konkretes Ziel. Sie mußte nur weit genug fort von der SPECTOR, die Jonah Swalbb in seltener Übereinstimmung mit Purimar Grantho um genau 23:33 Uhr des 21. August sprengen ließ.
    Nichts sollte jemals davon Zeugnis ablegen, was sich an diesem Ort ereignet hatte.
    Swalbb und seine Mannschaft berieten sich in der Zentrale der HOT TUNA.
    Sie hatten wieder ein Raumschiff mit funktionierendem Überlichtantrieb, aber wohin nun? Denn natürlich wußten sie nichts über einen Ort in Hirdobaan, wo Imprint-Waren zu erwarten waren.
    Und sie erfuhren es auch nicht, als um 23:52 Uhr der Hyperfunkspruch der Hamamesch durch Hirdobaan raste und für den zweiten großen Treck der Galaktiker sorgte - nach dem ersten, der sie hierhergebracht hatte.
    Die Besatzung der SPECTOR hatte zweimal unglaubliches Glück gehabt, das jeder Wahrscheinlichkeit hohnsprechen mußte.
    Doch nun, im wirklich entscheidenden Augenblick, schien das Schicksal seinen Preis dafür einzufordern.
    Die 993 Galaktiker von der SPECTOR hatten ein Schiff ohne Hyperantrieb gegen eines eingetauscht, das sie endlich wieder beweglicher machte. Über hundert Raumfahrer von der HOT TUNA hatten dafür sterben müssen.
    Die skrupellosen Eroberer hatten das eigene Schiff vernichtet, sozusagen um einen lästigen Zeugen loszuwerden.
    Doch was die vermeintlichen Glücksritter nicht gewußt hatten, war, daß sie damit auch die einzige funktionierende Hyperfunkanlage ins All geblasen hatten.
    Denn die HOT TUNA hatte zwar einen intakten Antrieb - aber ihre Hyperfunkanlage war schon ruiniert gewesen, bevor sie auf der Normalfrequenz von der SPECTOR angerufen worden war.
    Und so ging die Botschaft der Hamamesch an Swalbb, Grantho und ihren fast tausend Begleitern einfach vorbei. Die HOT TUNA stand mitten im Hyperfunkäther der Galaxis Hirdobaan, doch sie war taub und hörte nichts davon, daß es nun endlich wieder Imprint-Waren gebe.
    Und noch einmal würde ganz sicher kein Schiff mehr so nahe sein, daß es ihnen die Nachricht per Normalfunk übermitteln könnte.
    Gewinner oder Verlierer, Rettung oder Untergang - das lag in diesen dramatischen Stunden in Hirdobaan sehr nahe beieinander.
    Die Männer und Frauen von der vernichteten SPECTOR und die Überlebenden der HOT TUNA ahnten nichts von der nahen Erfüllung und daß sie ihnen entging. Der Flug zum nächsten Basar wäre ein Katzensprung für sie gewesen.
    So blieb ihnen die Sucht, blieb der Entzug mit allen seinen Qualen.
    Und wohl der Tod als einzige Erlösung - denn das Angebot der Hamamesch war nicht unbefristet.
     
    *
     
    Charlotte Rodeaux und Garth Snow, genannt „Blizzard", teilten sich das Kommando über den STAR-Klasse-Kreuzer BELAMI. An Bord hatten sie rund dreitausend Imprint-Süchtige, und am Abend des 21. August 1220 NGZ verhandelten sie mit einer Gruppe von Hamamesch, die ihnen Imprint-Waren anboten, aber so viel an galaktischer High-Tech dafür verlangten, daß es Mannschaft und Passagieren der BELAMI selbst dann unmöglich gewesen wäre, die Forderungen zu erfüllen, wenn sie tatsächlich all ihre mitgebrachte Habe für die angeblich vorhandenen Waren hergegeben
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