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1764 - Jagd nach dem Glück

Titel: 1764 - Jagd nach dem Glück
Autoren: Unbekannt
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hätten.
    Die Verhandlungsführer der beiden Parteien standen sich auf halbem Weg zwischen ihren beiden gelandeten Schiffen gegenüber; auf der einen Seite zehn Galaktiker vor dem Hintergrund der mächtigen Zweihundertmeterkugel, auf der anderen ebenfalls zehn fischgesichtige Hamamesch vor der Silhouette ihres wie ein an Land geschwemmter, riesiger Wal aussehenden Frachters.
    „Wir haben euch genannt, was wir als Tauschgüter haben", sagte Charlotte hart.
    Kein Muskel zuckte in ihrem Gesicht. Sie hatte sich völlig unter Kontrolle. Sie mimte die harte Galaktikerin, die genau wußte, was sie wollte - und auch, wie sie es bekommen wollte, falls die Hamamesch sich weiterhin stur stellten.
    „Wir können nichts hinzuzaubern. Entweder ihr akzeptiert diese Waren und gebt uns im Gegenzug so viele Imprint-Träger, daß wir unsere Leute bis auf den letzten damit versorgen können - oder das Geschäft platzt, und ihr könnt euch die Kundschaft woanders suchen."
    Glubor, der das Wort für die Hamamesch führte, machte eine verneinende Geste.
    „Es gibt in ganz Hirdobaan nur einige tausend Imprint-Waren", behauptete er. „Wir haben uns einen Teil sichern können und werden ihn nicht unter Wert hergeben. Ihr habt recht, wir werden uns einfach unsere Kundschaft woanders suchen. Es gibt zehntausend Schiffe aus eurer Galaxis hier, und wir werden ..."
    „Hör zu, mein Freund", unterbrach ihn Garth Snow.
    Der etwa siebzigjährige Terraner wirkte so ruhig, als könne er kein Wässerchen trüben. Dabei trug er seinen Spitznamen bestimmt nicht umsonst. Der stämmige Mann richtete seinen Zeigefinger auf das Fischgesicht. Er zitterte leicht, denn jede Minute, die er hier draußen verbrachte, kostete ihn viel Überwindung.
    „Hör mir gut zu", sagte er gepreßt. „Du erzählst uns seit Stunden von euren Imprint-Waren, aber wir haben weder eine gesehen noch getestet. Ihr lügt uns vielleicht nur etwas vor. Gebt uns eine von euren Waren, und dann werden wir sehen, ob wir uns nicht doch einig werden können." Er drehte sich halb um und zeigte auf die BELAMI. „Denn ich nehme an, euer Preis sind all unsere Tauschgüter - und zusätzlich das Schiff. Sonst wärt ihr längst verschwunden, wenn ihr eure Ware angeblich überall leicht an den Mann bringen könntet."
    Charlotte drehte sich entgeistert zu ihm um.
    „Bist du verrückt geworden? Ohne das Schiff sind wir auf diesem öden Planeten für alle Zeiten verloren, und wer weiß, ob und wann der Imprint vielleicht wieder nachläßt!"
    Er sah sie nur an, und sie begriff.
    Blizzard hatte nie vorgehabt, den Hamamesch auch nur ein High-Tech-Teil zu überlassen. Er wollte alles, die Imprint-Waren und die galaktischen Schätze, um beim Erlöschen des nächsten Imprints den übernächsten finanzieren zu können.
    Glubor zog sich zurück und beriet sich mit seinen neun Begleitern, während Charlotte, wie die anderen Galaktiker im leichten SERUN, mit der BELAMI-Zentrale sprach.
    Als Glubor zurückkam, machte er ein neues Angebot.
    „Wir sind einverstanden", sagte er. „Eure Tauschgüter und euer Schiff gegen alle unsere Imprint-Waren. Befehlt euren Leuten, das Schiff zu verlassen - allen! Danach, wenn ihr alle vor uns steht, bringen wir euch die Waren. Ihr werdet hoch zufrieden sein."
    Snow kniff die Augen zusammen. Er mußte sich gegen das Zittern wehren, gegen das Gefühl, sein Herz müsse ihm aus der Brust explodieren, gegen den furchtbaren Hammer in seinem Kopf, der ihm auf das Gehirn eindrosch, bis sich alles drehte. Aber er hatte gelernt, dagegen zu kämpfen, und er zwang sich auch diesmal, als er die Hamamesch nur wie durch Nebelschleier wahrnahm, zu äußerlicher Ruhe und klarem Verstand.
    „Verdreh mir nicht die Worte im Mund, Freund", sagte er aggressiv. „Ich habe euch das Schiff noch gar nicht angeboten." Schmerz. „Außerdem habe ich verlangt, zuerst einen Imprint-Träger zu sehen und zu testen, und dann erst ..."
    „Entweder ihr akzeptiert unsere Bedingungen", fuhr ihm Glubor ins Wort, „oder es kommt nicht zum Geschäft."
    Blizzard starrte ihn an und versuchte seine Chancen auszurechnen. Ob der Händler bluffte und pokerte, wie es eben Händlerart war, oder ob er tatsächlich mit seinem Schiff abziehen würde, wenn nicht alles nach seinen Bedingungen lief ...
    Ob er wirklich Imprint-Waren geladen hatte oder nicht.
    Es war noch kein weiteres Wort zwischen den Parteien gewechselt worden, als Charlotte, die mit der BELAMI-Funkzentrale in Kontakt stand, einen spitzen Schrei
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