Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
starb. »Lass es stecken!«, fuhr sie ihn an.
    Der Schüler zuckte zusammen, sah Janes Blick und ließ das flache Ding verschwinden.
    Olga lachte. »Ja, da hat dir soeben jemand das Leben gerettet, Junge. Ich hätte dich gekillt. Wie diese Tussi da. Ja, ich bin nicht die Gute, sondern die Böse, und ich soll euch einen Gruß vom Teufel bestellen. Er wartet bereits auf euch.«
    »Hören Sie auf!«, flüsterte der Lehrer keuchend. »Bitte, hören Sie mit so etwas auf!«
    »Ach, wer bist du denn?«
    »Der Lehrer.«
    »Hast du auch einen Namen?«
    »Ja, David McKenna.«
    »Wie schön, David. Es ist ein Name, den ich mag. Da hat der kleine David doch den Riesen besiegt. Oder ähnlich. Aber das hat es schon gegeben, hier wird sich so etwas nicht wiederholen. Das kann ich dir versprechen.« Sie winkte mit der freien Hand. »Komm mal zu mir, Herr Lehrer. Mal schauen, wie mutig du wirklich bist.«
    Der Mann blieb stehen. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er hatte Mut gezeigt, sich aber zu weit vorgewagt und musste nun die Suppe auslöffeln.
    »Warum kommst du nicht? Hast du Angst?«
    »Nein, aber ich...«
    »Interessiert mich nicht, was du sagst, ich will dich bei mir haben. Mutige Männer interessieren mich immer. Und wenn du nicht kommen willst, dann werde ich dich nicht erschießen, sondern einen von deinen Schülern. Klar?«
    »Ja.«
    »Und wie hast du dich entschieden?«
    David McKenna musste schon mehrmals Luft holen, als er die Antwort endlich gab.
    »Ja, ich komme.«
    »Das ist sehr mutig von dir, Herr Lehrer. He, ihr Schüler. Euer Lehrer traut sich was. Beifall...«
    Es war schlimm. Da lag eine Tote auf dem Tisch und es sollte Beifall geklatscht werden. So etwas konnte sich nur ein kaputtes Gehirn einfallen lassen.
    »He, ich höre nichts.«
    »Lass es«, mischte sich Jane ein. »Reicht es nicht, was du angerichtet hast?«
    »Ach, sieh an. Jetzt reißt unsere kleine Detektivin auch noch ihre große Klappe auf. Wohin soll ich die Kugel schießen? In deinen Kopf oder in deinen Magen? Eigentlich bist du jetzt überflüssig.«
    »Halten Sie ein. Ich komme schon zu Ihnen. Die Frau hat Ihnen doch nichts getan.«
    »Was weißt du denn, Herr Lehrer...«
    »Bitte, ich...«
    »Ja, ja, komm schon her.« Die Killerin grinste Jane an. »Jetzt hast du Schiss gehabt, nicht wahr?«
    »Hör auf, Olga. Du kannst es auf die Spitze treiben, aber irgendwann ist auch dein Weg zu Ende, das lass dir gesagt sein.«
    »Du solltest besser deine Klappe halten.«
    »Warum denn? Ich bin doch schon so gut wie tot.«
    »Klar, ich nehme mir einen nach dem anderen vor.« Sie senkte die Waffe ein wenig. »Nicht wahr, Herr Lehrer?«
    Die Killerin wollte ihn nicht antworten lassen, denn sie ging aufs Ganze und schoss...
    ***
    »Wo ist es?«, fragte ich.
    »Hinter dir!«
    »Und weiter?«
    »Nichts sonst. Es lauert. Es schwebt in der Luft und es kann sogar sein, dass es etwas von dir oder uns will.«
    »Dann zieh dich mal zurück und überlass das Auge mir. Es muss vernichtet werden.«
    »Wie willst du das schaffen?«
    »Ich stelle mich ihm.«
    Mehr wollte ich nicht sagen, drehte mich auf der Stelle um und sah das Auge in der Luft. Dass sich Suko etwas zurückzog, nahm ich nur am Rande wahr. Mir ging es jetzt um das Auge, das in der Luft schwebte.
    Wir starrten uns an. Keiner griff an, es waren nur Blicke, die wir tauschten.
    Und es kam mir wie ein Kampf vor. Die Blicke waren da, jeder versuchte, sein Zeichen zu setzen und den anderen mit Blicken zu bannen.
    Ich schaute in die Pupille. Ich kannte sie ja. Sie hatte mich begleitet. Sie sah alles, und das hatte sie auch hin und wieder erklärt. Und jetzt sah sie auch etwas. Das war nicht nur ich, sondern auch das Kreuz vor meiner Brust. Einmal schon hatte es seine Zeichen gesetzt, als es den Mentalisten tötete, und jetzt stand ihm erneut ein Feind gegenüber.
    »Was willst du?«, sprach ich das Auge an. »Willst du Rache? Willst du mich töten? Oder Suko? Du kannst frei sprechen. Wir wissen ja, dass du dazu in der Lage bist. Oft genug hast du deine Stimme erklingen lassen. Einer sieht alles. Damit hast du Menschen Angst einjagen können. Bei mir klappt das nicht. Wir werden es hier und jetzt austragen. Du wirst erkennen müssen, dass du nicht immer gewinnen kannst.«
    Ich wollte das Auge aus der Reserve locken und verhindern, dass es verschwand.
    Meine Worte schienen gewirkt zu haben. Es tat sich etwas in der Pupille. Bisher war sie als schwarzer Kreis zu sehen gewesen, eingebettet in das Rot
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher