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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin
Autoren: Jason Dark
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hatte niemand etwas. Die Aufgaben waren verteilt. Glenda blieb im Büro, Suko und ich würden uns auf den Weg nach Mayfair machen. Ob es das Richtige war, wussten wir nicht. Aber ein schlechtes Gefühl hatte ich nicht...
    ***
    Wir waren noch kurz in meiner Wohnung vorbeigefahren. Dort holte ich den Schlüssel, dann ging es ab zu Jane hinein in den Stadtteil Mayfair.
    Sehr gesprächig waren wir beide nicht. Unsere Gedanken drehten sich um das, was noch auf uns zukommen konnte, von dem aber niemand wusste, was es sein könnte.
    Wer konnte Jane gefährlich werden?
    Nancy Wilson nicht mehr. Sie befand sich in sicherer Obhut. Es gab nur Olga, und wir stellten uns immer wieder die Frage, woher sie kam und wer sie war.
    Ein Mensch, auch wenn sie wirkte wie eine schießwütige Marionette. Jedenfalls war sie jemand, die eiskalt killte und keine Bedenken hatte. Menschenleben waren ihr egal.
    »Hast du die Hoffnung, etwas zu finden?«, wollte Suko wissen.
    »Nichts Bestimmtes, nur die Hoffnung. Ich kann einfach nicht glauben, dass Jane spurlos verschwunden ist. Sie wird uns eine Nachricht hinterlassen haben.«
    Dazu sagte Suko nichts, doch sein skeptisch verzogenes Gesicht war Antwort genug.
    Wir würden sehen. Jedenfalls war Jane nicht mit ihrem Wagen weggefahren, denn der stand noch auf seinem Platz zwischen zwei Bäumen.
    Wir fanden keine normale Parklücke. Dafür stellten wir den Rover quer und stiegen aus. Beide näherten wir uns mit gemessenen Schritten dem Ziel. Wir schauten uns auch um, ob sich etwas verändert hatte, aber da war nichts zu sehen. Seit die Cavallo von hier verschwunden war, zeigte sich wieder die Normalität. Und in dieser Normalität bewegten wir uns durch den kleinen Vorgarten auf die geschlossene Haustür zu.
    Ich hielt den Schlüssel bereits in der Hand. Sekunden später stießen wir die Tür auf und betraten ein leeres Haus. Es war sofort zu fühlen, dass sich Jane nicht in der Nähe befand. Es war komisch, aber das hatte ich irgendwie im Gefühl.
    Wir riefen auch nicht ihren Namen. Suko ließ die Tür ins Schloss fallen, während ich bereits weiter gegangen war und mich am Fuß der Treppe befand, die nach oben führte. Das war der Weg in Janes Refugium, denn ihre kleine Wohnung lag in der ersten Etage.
    »Ich geh dann mal höher«, sagte ich zu Suko.
    »Okay, ich halte hier unten die Augen offen.«
    »Ja, tu das.«
    Ich stieg die Treppe hoch. Durch meinen Kopf gingen zahlreiche Gedanken und keiner davon war besonders gut. Manchmal rann es mir auch kalt den Rücken hinab. Das Haus kam mir leer und tot vor, und bei dem Gedanken an tot zog sich mein Magen zusammen.
    Ich hatte die letzte Stufe hinter mich gebracht, stand in der kleinen Diele und schaute mich um. Die Tür zu dem Zimmer, in dem mal die Vampirin Cavallo gehaust hatte, stand etwas offen. Mir gelang ein Blick hinein, und ich musste feststellen, dass sich dort nichts tat. Das Zimmer war leer.
    Die anderen Zimmer waren es ebenfalls. Ich hatte zwar nicht groß damit gerechnet, etwas zu finden, war aber dennoch enttäuscht, denn bisher hatte ich keinen Hinweis auf Jane entdeckt. Sie hatte zudem auch keine Botschaft hinterlassen. Wie hätte sie auch auf den Gedanken kommen sollen, so etwas zu tun? Sie war gegangen. Sie hatte das Haus wie üblich verlassen und...
    Hatte sie das wirklich?
    Klar, sie war nicht mehr da. Aber mir kam es darauf an, wie sie das Haus verlassen hatte. Freiwillig oder als Gefangene? Die Antwort würde ich hier nicht finden. Dennoch setzte ich meine Suche fort.
    Leere Zimmer. Kein Zeichen von Jane Collins. Keinen Hinweis, wo sie hingegangen war.
    Suko befand sich noch immer unten. Ich rief ihm eine Frage zu.
    »Hast du was gefunden?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Sollen wir dann verschwinden?«
    Es wäre am besten gewesen. Doch wenn ich etwas tat, dann machte ich es gründlich. Es gab hier noch eine weitere Etage, die über dieser hier lag. Da wollte ich mal hoch und nachschauen.
    Auch jetzt musste ich wieder eine Treppe hoch steigen. Diese hier war allerdings etwas schmaler als die erste. Ich betrat wenig später das Arbeitszimmer und nahm schon beim ersten Blick wahr, dass sich nichts verändert hatte.
    Auch hier war nichts durcheinander, und mich überkam so etwas wie eine nostalgische Erinnerung an die Zeit, als Lady Sarah Goldwyn noch gelebt hatte.
    Hier oben war ihr Refugium gewesen, ihr Horror-Archiv, vollgepackt vom Fußboden bis zur Decke.
    Ich drehte meine Runde. Wenn ich an einem der Fenster vorbei kam,
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