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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren
Autoren: Unbekannt
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Spionagesystem der Crypers sei hervorragend; sie müssen genaue Pläne aller Anlagen auf Porlock besitzen.
    Andernfalls hätten sie nie so effektiv zuschlagen können. Einzig und allein das Motiv ihres Überfalls kann er sich nicht erklären, darüber zerbricht er sich vergeblich den Kopf. Die Erbeutung von Grundnahrungsmitteln ist den Aufwand und das Risiko nicht wert, denn die Piraten haben kaum Probleme mit der Nahrungsversorgung. Sie brauchen High-Tech, aber die finden sie auf Porlock nicht.
    Erinnerungen kommen und gehen. Sie sind Legion. Manche Bilder einer fernen Vergangenheit schmerzen auf der Seele, andere würdest du gerne festhalten, doch sie verwehen wie Nebel. Beinahe zweieinhalb Jahrtausende sind seit deiner Geburt ins Land gezogen, was also kümmern dich ein paar Stunden Du denkst an Dao-Lin-H'ay, an ihr weiches, anschmiegsames Fell, ihren geschmeidigen Körper und ihre Zärtlichkeit. Die Qual wird dadurch nur noch größer.
    Sollst du aufspringen und die Crypers angreifen? Darauf warten sie doch nur. Obwohl du in ihren Gesichtern eher einen unbeugsamen Willen zu erkennen glaubst als blanke Mordlust.
    Endlich - seit dem Absturz der CHANTOM sind mehr als dreißig Stunden vergangen - tut sich wieder etwas. Vielleicht ist nun die Zeit gekommen.
     
    *
     
    Coram-Till baute sich in voller Größe vor Gunion auf. „Du", herrschte er den Hamamesch an und bedachte die beiden Galaktiker mit einem forschenden Seitenblick, „wir haben miteinander zu reden."
    Mit rund zwei Metern Körpergröße war der Rebellenführer eine imposante Gestalt. Noch dazu in dem schwarzen, wulstigen Raumanzug, der auf den ersten Blick aus übereinandergestapelten altmodischen Reifen zu bestehen schien. Coram-Till wirkte darin unwahrscheinlich bullig.
    Der ebenfalls reifenartige Helm war nur vorne offen, die Sichtscheibe hatte Coram-Till wie ein Visier hochgefahren.
    Seine Bewaffnung bestand aus einem schweren Kombistrahler, die drei Läufe in Form eines Dreizacks angeordnet. Behängt war er außerdem wie ein Weihnachtsbaum, mit Granaten und Akkus unterschiedlicher Größe; in Halftern, die sich vor seiner Brust kreuzten, steckten zwei klobige Handfeuerwaffen.
    Trotzdem wirkte er auf die beiden Unsterblichen nicht wie ein Gewalttäter - eher gab er sich alle Mühe, gerade diesen Anschein zu erwecken. Er verbirgt seine wahren Gefühle hinter dieser Maskerade, wisperte Atlans Extrasinn.
    Coram-Till verhörte den Hamamesch. Daß er Gunion nicht mit Samthandschuhen anfaßte, war zu erwarten gewesen. Er offenbarte dabei eine ganze Bandbreite von Empfindungen. Im einen Moment leise und überlegt, beinahe zurückhaltend, brauste er schon im nächsten Augenblick jähzornig auf.
    Dann hallte seine Stimme wie Donner durch die Zentrale, und Gunion hätte sich wohl am liebsten im nächsten Kabelschacht verkrochen.
    Die Antworten des Hamamesch kamen stockend. Coram-Till zerrte ihn hoch, schüttelte ihn und stieß ihn wieder zurück. „Ich weiß aus sicherer Quelle, daß eine Ladung hochwertiger landwirtschaftlicher Geräte und andere Technik nach Porlock geliefert werden sollte", keuchte er. „Aber du behauptest, diese Ladung sei nie eingetroffen?"
    Gunion zitterte vor Furcht. „Es ... ist die ...Wahrheit", würgte er abgehackt hervor. „Sieh ... dich um."
    „Das habe ich längst getan", brüllte der Rebellenführer. „Ich brauche die Geräte."
    „Dein Pech." Entweder war Gunion plötzlich lebensmüde, oder die psychische Anspannung war zu stark geworden.
    Coram-Till starrte den Hamamesch entgeistert an. Schließlich huschte die Andeutung eines Lachens über sein Gesicht, ein gefährliches Lachen. „Weißt du, was geschieht?" fragte er leise. „Ich bin wütend, aber ich kann mich beherrschen. Doch meine Leute schäumen über vor Wut, und sie werde hier keinen Stein auf dem anderen lassen."
    „Sie werden nichts finden. - Wir wollten nur die alten Maschinen reparieren."
    „Ja", sagte Coram-Till gedehnt und begann eine ruhelose Wanderung, „vielleicht hast du recht.
    Vielleicht ist es wirklich so. Dann war alles umsonst." Abrupt hielt er inne und starrte Gunion herausfordernd an. „Daß die erwartete Lieferung ausbleibt, ist mehr als ungewöhnlich, es muß ein schwerwiegender Grund vorliegen. Was weißt du darüber?"
    „Nichts, gar nichts", beeilte sich der Hamamesch zu versichern.
    „Feigling", knurrte Coram-Till. „Auch ohne dein Jammern werde ich herausfinden, warum das so ist. So wahr ich hier stehe." Seine Stimme wurde eine
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