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1752 - Als Rebell geboren

Titel: 1752 - Als Rebell geboren
Autoren: Unbekannt
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Explosion das Gebäude. Sengende Hitze breitete sich aus.
    Das war eine getarnte Geschützstellung, ließ Atlans Extrasinn wissen. Die Angreifer sind hervorragend informiert.
    Die Schiffe der Crypers schwebten nur noch wenige Kilometer über dem Raumhafen. Lediglich ein Raumer war schlanker, etwa zigarrenförmig. Atlan schätzte das Schiff auf eine Länge von dreihundert Meter und den Durchmesser auf gut hundert Meter an der dicksten Stelle. Es erstrahlte in den Farben des Regenbogens, wobei das Heck die dunklen Tönungen aufwies und die Farben zum Bug hin heller wurden. Außerdem prangten abstrakt anmutende Motive und Schriftzüge in teilweise riesigen Lettern auf dem Rumpf.
    „Gomasch Endredde stehe uns bei!" keuchte Gunion, als er das Schiff bemerkte. „Ausgerechnet Coram-Till, der übelste aller Piraten. Ein Verbrecher, wie Hirdobaan keinen zweiten kennt."
    Ein Strahlschuß fegte über den Gleiter hinweg. Gunion schaffte es nicht mehr, den Turbulenzen auszuweichen; das Fahrzeug wurde herumgewirbelt wie ein welkes Blatt im Herbststurm.
    Sekunden später schlug die Maschine auf - und verging in einer grellen Detonation.
     
    *
     
    „Der Arme ist ohnmächtig geworden", stellte keine hundertfünfzig Meter entfernt Ronald Tekener fest. Als zwei Schläge mit der flachen Hand ins Gesicht den Hamamesch nicht wieder zu sich brachten, verzichtete er achselzuckend auf weitere Versuche. „Der Anblick des Regenbogenschiffs hat ihm den Rest gegeben."
    Nur mit Hilfe ihrer SERUNS und der Gravopaks hatten sie den abstürzenden Gleiter verlassen und Gunion retten können. Gerade noch rechtzeitig bevor die ersten Schiffe der Angreifer landeten und ihnen Tausende bewaffneter Crypers entströmten, erreichten sie die CHANTOM.
    „Ein solcher Überfall erfolgt nicht aus heiterem Himmel", gab Tekener zu bedenken. „Ich halte jede Wette, daß er von langer Hand vorbereitet wurde."
    Das blanke Entsetzen stand Gunion ins Gesicht geschrieben, als er wieder zu sich kam. „Weg hier!" stieß er abgehackt hervor. „Wir müssen starten! Sofort!"
    „Im Zenit hängen mindestens zehn große Schiffe", wehrte Atlan ab. „Deine CHANTOM hätte keine Chance."
    „Eben deswegen." Immer noch unsicher auf den Beinen, sprang Gunion auf das zur Zentrale führende Laufband. „Wir dürfen keine Rou zögern."
    „Die Crypers schießen unser Schiff ab, bevor wir an ihnen vorbei sind."
    „Lieber sterbe ich im Kampf, als mich von den Rebellen niedermetzeln zu lassen."
    „Manchmal ist es sinnvoller zu verhandeln", argumentierte Tekener.
    „Ihr habt keine Ahnung von den Crypers", erwiderte Gunion schroff.
    Sie erreichten die Zentrale. „Alarmstart!" brüllte der Kommandant. „Schirmfelder aktivieren! Ich übernehme die Geschütze."
    Die CHANTOM hob ab, raste mit größer werdender Beschleunigung in den wolkenlosen Himmel.
    Die ersten Strahlbahnen kreuzten ihren Kurs, gleich darauf begann die Schiffszelle wie eine angeschlagene Glocke zu dröhnen.
    Rasend schnell fiel die Agrarwelt unter dem Schiff zurück. Ebenso zwei oder drei Raumer der Angreifer.
    Für einen Moment glaubte sogar Atlan, daß die Hamamesch es schaffen könnten. Aber dann erbebte die CHANTOM unter den auftreffenden Energien, die Teile der Außenhülle wegrissen und sich einen Weg tief ins Schiffsinnere fraßen. Der aufbrandende Lärm machte jede Verständigung nahezu unmöglich. Innerhalb von Sekundenbruchteilen griff das Chaos nach der Zentrale; Bildschirme implodierten, Überschlagsblitze rissen Kontrollpulte auf und töten Hamamesch in Gedankenschnelle.
    Einen Moment lang herrschte Schwerelosigkeit, dann stürzte die CHANTOM ab.
    Vergeblich kämpften die Hamamesch gegen das Ende an. Irgendwie schafften sie sogar das Kunststück, erneut Schubleistung auf die Triebwerke zu bringen. Der Absturzwinkel wurde flacher, die wenigen noch funktionierenden Schirme ließen ausgedehnte Felder unter dem Schiff erkennen.
    Kurz darauf der Aufprall. Ein Splittern, Bersten und Kreischen, das vor nichts haltzumachen schien. Die CHANTOM bohrte sich in fruchtbares Erdreich, pflügte erntereife Felder um und hinterließ eine breite Spur der Verwüstung.
     
    *
     
    Wie sehr hatten sie diesem Tag entgegengefiebert, hatten all ihre Träume, Hoffnungen und Wünsche darauf ausgerichtet. Die Crypers kämpften nicht, weil sie den Krieg liebten oder ihnen Tod und Verzweiflung angenehmere Gefährten gewesen wären als Liebe und die Sicherheit einer geborgenen Heimat - sie kämpften für ihre Zukunft, für die
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