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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten
Autoren: Unbekannt
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Antwort.
    Im angrenzenden Raum stand der Panzerschrank, den sie aus der GREP damals hatte bergen lassen; als sie die Werft überfallen hatten. Teaser hörte, wie die Tür aufklappte. Er besaß ein gutes Gehör.
    Danach kam sie mit einem seltsamen Apparat auf ihn zu. Er sah aus wie ein Hammer mit tausend scharfen Nadeln. Teaser fürchtete sich, bis er die syntronischen Ströme spüren konnte und begriff, daß sie ein Meßgerät in der Hand hielt.
    Die Admiralin kniete neben ihm nieder.
    „Deine Nase blutet, Teaser ..." Sie lachte. „Ach was, sieh einfach her. Ich lasse den Teppich später reinigen."
    Ein kleiner Sensordruck, in seinem Kopf machte es KLICK, und aus dem Meßgerät stieg eine faustgroße Holographie. Teaser erkannte ein Abbild seines Schädels. Das Stirnband war mit allen Verästelungen dargestellt, die mit Krakenfäden bis in sein Hirn reichten. Und da waren zwei dicke, gleißende Punkte.
    „Siehst du das, Teaser? Diese beiden hier? Das sind Mikrodetonatoren. Ich habe sie an deinem Stirnband befestigen lassen, während du schliefst."
    Teaser fuhr sich unwillkürlich mit beiden Händen an die Schläfen.
    „Dummkopf! Viel zu tief im Schaltkreis, um sie einfach wegzukratzen. Es braucht nur einen einzigen Funkimpuls von mir, dann stirbst du. So einfach ist das. Verstehst du? Oder bist du sogar dazu zu blöd?"
    Sie schaute ihn provozierend an. „Es ist wie bei Gyrengo", sagte Teaser schließlich. Er biß die Zähne zusammen.
    „Sehr schön", lobte sie zynisch. „Wie bei Gyrengo und wie bei den Kraftwerken der Schiffe.
    Du hast es also verstanden. Versuch nicht, die Detonatoren zu entfernen. Darauf reagieren sie allergisch, nämlich mit einer Explosion. Dein ganzer häßlicher Wasserkopf wird zerrissen.
    Sobald du sie mit Werkzeug auch nur berührst ... Und jetzt verschwinde."
    Teaser hatte nichts Besseres zu tun, als seinem Freund sofort von Stomal Zystaans Hinterlist zu berichten.
    Den Tomopaten überraschte das nicht.
    „So ist sie", murmelte er halb resigniert, halb von mörderischem Haß erfüllt. „Wir zahlen es ihr heim, Teaser." Er tänzelte auf dem linken Bein, und im engen Gefängnis seines Ghyrd zuckten die Arme, als wollten sie hervorbrechen und gerechten Zorn über die Admiralin bringen. Dann strich er Teaser Kroom mit einem Fuß über die erhitzte Stirn. So ließ sich der Maschinenmensch beruhigen.
    „Beachte sie gar nicht, Teaser. Wenn sie einen Raum betritt, gehst du hinaus. So einfach ist das."
    „Ich will's versuchen."
    Teaser hielt sich von Stomal Zystaan fern, so gut er konnte. In Wut geriet er nur noch ein einziges Mal. Das war, als sich zehn Schiffe aus der Flotte entfernten. Nach einer Überlichtetappe waren sie einfach nicht mehr da. Für alle stand fest, daß sie damit die Macht der Admiralin auf die Probe stellten.
    Was danach geschah, konnte keiner öffentlich überprüfen. Aber Stomal Zystaan gab bekannt, die fehlenden Schiffe würden ohne ihren Befehlskode tatsächlich binnen kürzester Zeit explodieren.
    Zum Beweis ließ sie in sämtlichen Schiffen des Verbandes die Reaktortemperatur synchron um 500 Grad ansteigen. Niemand sah, wie sie das machte.
    All die Gerüchte seien Wahrheit, hieß .es nun; von diesem Tag an zweifelte keiner mehr. Man konnte die Admiralin noch tagelang lachen hören.
     
    *
     
    Nachdem sie Coma-4 geplündert vorgefunden hatten, zog in Adams' Flotte ein völlig neues Klima ein. Zum ersten Mal sonnten die Outlaws sich nicht im Gefühl, die ersten zu sein, sondern spürten so etwas wie Konkurrenz. Es war leicht denkbar, daß die anderen ihnen in Hirdobaan die besten Stücke vor der Nase wegschnappten.
    Ganz zu schweigen von den Schätzen in Coma-4, die sie nun verloren hatten.
    Aber auch nachdem die TANKSET repariert war, ließ Adams das Durchschnittstempo nicht erhöhen. Außer seinem eigenen und ein paar anderen Schiffen hätte es niemand halten können. Hohe Verluste wären die Folge gewesen; Unfälle, Triebwerksschäden im intergalaktischen Leerraum.
    Sie besaßen einen langen Atem. Vor ihnen lagen noch mehr als dreißig Millionen Lichtjahre.
    Reine Nervensache. Aber wie macht man das, so viele Monate die Nerven behalten?
    Coma-5 war eine Weltraumstation in hundert Millionen Lichtjahren Entfernung von der Milchstraße.
    Ausgeplündert.
    Von nun an wurde es schlimm. Adams war nicht mehr in der Lage, seine Leute ausreichend zu bremsen. Er ließ die Geschwindigkeit schon deswegen näher ans Maximum schrauben, um zumindest einen minimalen
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