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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis
Autoren: Dämonenkiller
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Jüngling herumgetrieben, im Böhmerwald ein paar Abenteuer erlebt, und war jetzt erst endgültig auf dem Weg.
    Matthias maß 1,80m und hatte lockiges blondes Haar und strahlend blaue Augen. 18 Jahre alt, muskulös, kampferfahren, gebildet, stand ihm die Welt offen, doch es war eine Welt, in der gnadenlos der Große Krieg tobte, nun schon über zehn Jahre, und Teufelskulte und die Mächte der Finsternis ein Stelldichein feierten, während jede weltliche und kirchliche Ordnung völlig aus den Fugen zu gehen drohte.
    Eine Welt, in der Schlachtengetümmel und dämonische Vorzeichen wie unheimliche Kometen, Blutregen die Menschen in Schrecken versetzten. Matthias trug einen Brustharnisch und hatte zwei Radschloßpistolen am Sattel und Degen und Flamberg, das gewaltige Schwert, das auch ein kräftiger Mann mit zwei Händen schwingen mußte. Die Bewaffnung bis an die Zähne war in den unsicheren Zeiten unbedingt notwendig, gab es doch alle möglichen menschlichen und dämonischen Mordgesellen.
    Matthias hatte zwei Pferde und war durchaus nicht arm zu nennen. Er pfiff vor sich hin, während er in das Dorf ritt, damit ihm niemand die Annäherung falsch auslegte und etwa gleich auf ihn schoß. Es war eisig kalt. Bei der Schenke „Zum grünen Baum" standen sechs Sattelpferde und ein Tragpferd im Freien am Zaun angebunden. Aus der Schenke drang wüstes Grölen. Matthias erkannte gleich, daß er Marodebrüder vor sich hatte, Gesindel, das zu den schlimmsten Plagen zählte. Matthias blieb aber nur. die Wahl, entweder im Wald zu nächtigen, unter freiem Himmel bei eisiger Kälte, oder sich mit den Marodeuren zu vergleichen, wie auch immer.
    Matthias stieg ab und führte seine Pferde zum Stall, wo er einen wimmernden Knecht vorfand. Die Marodeure hatten ihn bis aufs Blut geschlagen. Matthias gab ihm einen Dukaten und trug ihm auf, für die Pferde zu sorgen.
    „Flieht, solange Ihr es noch könnt, Herr", ermahnte ihn der Knecht. „Die Marodeure sind außer Rand und Band. Sie haben gedroht, das ganze Dorf anzustecken, wenn wir ihnen nicht alles geben, was sie nur wollen. Dem Pfarrer haben sie schon den Schwedentrunk eingeflößt und dem Sohn des Dorfschulzen über den Schädel gehauen, daß er wohl daran sterben wird."
    „Soso", sagte Matthias, zog schon einmal das Rad der Pistolen auf und schüttete frisches Pulver auf die Pfanne. Er gürtete sich mit dem Degen. Das restliche Gepäck gab der Knecht hinten ins Heu, wo man es nicht gleich fand. „Ich will mir das einmal ansehen."
    Er klopfte dem Knecht auf die Schulter und ging zum Haus.
    „Ihr habt", hörte Matthias eine prahlerische Stimme, als er schon vor der Tür stand, „das Vergnügen, den Kugelfesten Berthold in Eurem Drecknest begrüßen zu dürfen. Heda, Spielmann, spiel auf, oder soll ich dich mit dem Messer kitzeln? Und nicht so traurig, Potzhunderttausendsakrament! Wer wird sich denn wegen dem Verlust von drei Zähnen, die ich dir ausschlug, so grämen? Sie haben ohnehin nichts mehr getaugt, sei froh, daß du den Bader sparst!"
    Matthias trat ein und grüßte freundlich. In der Stube sah es wüst aus. Von den sechs Galgenvögeln lag einer bezecht unterm Tisch. Die andern traktierten die Schankdirne und Frau und zwei Töchter des Wirts, dazu noch ein weiteres blutjunges Mädchen. Der Wirt selbst schlotterte hinterm Tresen. Der Spielmann saß mit der Fiedel am Ofen und hatte ein verschwollenes Gesicht. Matthias wunderte sich, daß ihre Pferde in der eisigen Kälte standen, und schloß daraus, daß die sechs eigentlich bald hatten aufbrechen wollen. Im Moment hatte es aber nicht den Anschein, und daß die Pferde in der Eiseskälte vielleicht einen bleibenden Schaden davontragen würden, scherte die Marodeure wohl nicht.
    „Wer ist das denn?" fragte der Oberschreihals, der Kugelfeste Berthold, ein rothaariger, stämmiger Wüstling mit zerhauener Nase und einer kreuzförmigen Narbe im Gesicht. Er zog die Pranke aus dem geöffneten Mieder des Mädchens auf seinem Schoß. „Wie heißt du, und was willst du? Gib Parole!"
    Auf die Art redete man bei Fremden nur Knechte, Troßbuben und Zigeuner oder Huren an. Matthias zog gleich seine Radpistolen und hielt sie den Marodeuren unter die Nase.
    „Da habt ihr meine Parole, ihr Kerle. Ich will mich hier einquartieren und suche keinen Streit. Euch rate ich, das genauso zu halten."
    Ein baumlanger Kerl mit einem extrem kleinen Kopf und ein Fettwanst waren. neben Berthold die Rädelsführer. Bei den beiden andern handelte es sich
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