Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
175 - Die Monster-Wette

175 - Die Monster-Wette

Titel: 175 - Die Monster-Wette
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ohne Zigarre angetroffen, doch nach seinem Herzinfarkt (den allerdings das Gift einer Gorgone ausgelöst hatte) hatte er den Nikotingenuß drastisch reduziert; aber jetzt wollte er nicht länger darauf verzichten.
    Er schaltete den Computer ab und öffnete die mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Zigarrenkiste. Für das Anzünden des dicken Tabakstabes nahm er sich sehr viel Zeit, damit die Glutkrone so perfekt wie möglich wurde.
    Er lehnte sich zurück und qualmte genußvoll. Die Tür öffnete sich, und Peckinpah nahm an, es wäre Cruv, der eintrat, doch das war ein gewaltiger Irrtum.
    Der Industrielle hatte Besuch von Delmer Da Sotos graugesichtigem Killer!
    Als Tucker Peckinpah den Zombie mit dem vernarbten Gesicht sah, weiteten sich seine Augen, und er griff nach dem Knopf der rechten oberen Schreibtischlade.
    Es gelang ihm zwar, sie zu öffnen, aber er schaffte es nicht, die Pistole herauszuholen, die darin lag, denn der Zombie war mit wenigen eckigen Schritten bei ihm und trat mit großer Wucht gegen die Lade.
    Wenn Peckinpah die Hand nicht blitzartig zurückgerissen hätte, wäre sie eingeklemmt worden.
    Der Industrielle sprang auf, die Zigarre fiel auf den Schreibtisch. Peckinpah wollte den lebenden Toten von sich stoßen und das Arbeitszimmer verlassen, doch der Zombie stand wie festgewurzelt da, war keinen Millimeter von der Stelle zu bewegen.
    Der Killer versetzte dem Industriellen einen Schlag, daß diesem die Luft wegblieb.
    Peckinpahs Gesicht verzerrte sich, und der Schmerz zwang ihn, sich zu krümmen.
    Als er sich ächzend aufrichtete, ging ihm der Zombie sofort an die Kehle.
    »C-r-u-u-u-v-!« krächzte Peckinpah.
    Der Untote bog Tucker Peckinpah immer wieder zurück.
    Verzweifelt bemühte sich der Industrielle freizukommen.
    Es war unmöglich.
    Der Zombie war schmerzunempfindlich. Peckinpah konnte das von Narben entstellte graue Gesicht mit seinen Fäusten noch so genau und kräftig treffen, die lebende Leiche zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Die Kraft des Industriellen ließ rasch nach. Er fiel um und landete mit dem Rücken auf dem Schreibtisch. Aufgeregt suchte seine Hand nach dem Brieföffner, der irgendwo liegen mußte, aber helfen würde er sich damit auch nicht können.
    Nur mit der Pistole, in der sich geweihte Silberkugeln befanden, hätte er den grausamen Feind erledigen können.
    Peckinpah wäre verloren gewesen, wenn Cruv nicht so gute Ohren gehabt hätte. Dem häßlichen Gnom war der leise Schrei des Industriellen nicht entgangen, und er handelte sofort.
    Cruv holte seinen Stock und hetzte mit seinen kurzen Beinen die Treppe hinauf. Mit einer Schnelligkeit, die man ihm bei seiner geringen Größe nicht zugetraut hätte, erreichte er Peckinpahs Arbeitszimmer.
    Er stürzte sich auf die Klinke, und im nächsten Moment schwang die Tür zur Seite.
    Die Situation, die er antraf, entsetzte ihn: Tucker Peckinpah lag auf dem großen Schreibtisch, und ein großer, kräftiger, graugesichtiger Kerl war über ihn gebeugt.
    Cruv drehte seinen Ebenholzstock um und schwang ihn hoch. Wie eine Keule ließ er ihn auf den Zombie niedersausen.
    Der massive Silberknauf traf den lebenden Toten zwischen den Schulterblättern, und diesmal zeigte er Wirkung.
    Er ließ von Peckinpah ab. Erstmals zeigte er eine Regung: Haß verzerrte sein Narbengesicht, und er wandte sich dem Gnom zu.
    Peckinpah blieb hustend und schwer atmend auf dem Schreibtisch liegen. Er hatte noch nicht die Kraft, sich zu erheben.
    Cruv traf den Zombie abermals mit dem Silberknauf. Der Gegner des Gnoms taumelte zurück und hielt sich am Vorhang fest. Cruv setzte nach. Gleichzeitig rief er – ohne den lebenden Toten aus den Augen zu lassen – Tucker Peckinpah zu, er solle das Arbeitszimmer verlassen, sich in Sicherheit bringen.
    Doch der Industrielle wollte seinen kleinen, mutigen Leibwächter nicht allein lassen. Jetzt hinderte ihn niemand mehr daran, die Pistole aus der Lade zu nehmen.
    Während Cruv einen dritten Treffer mit dem Silberknauf anbrachte, drehte sich Peckinpah ächzend auf die Seite und zog die Lade auf.
    Sonderbar. Sobald seine Finger den Kolben der Waffe berührten, fühlte er sich merklich besser. Er kam etwas rascher zu Kräften, richtete sich auf und verließ den Schreibtisch.
    Cruv wußte, wie der Zombie zu vernichten war.
    Er drehte den Silberknauf nach rechts, ein klickendes Geräusch war zu hören, und aus dem Ebenholzstock zuckten die blitzenden Spitzen eines Dreizacks, den der Gnom wie kein anderer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher

von