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1747 - So schmeckt der Tod

1747 - So schmeckt der Tod

Titel: 1747 - So schmeckt der Tod
Autoren: Jason Dark
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hoch und fragte: »Warum wollen Sie das alles wissen? Was ist mit den Frauen?«
    Die Wahrheit konnten wir ihm schlecht sagen. Suko meinte nur: »Wir müssen mit ihnen reden.«
    Das nahm uns der Dörfler nicht ab. Er schüttelte den Kopf und meinte: »Sie haben Dreck am Stecken, denke ich. Sie wollen nicht nur mit ihnen reden.«
    »Kann sein.«
    »Gut, ich will nicht weiter fragen. Wenn Sie die Frauen finden wollen, dann müssen Sie ins Gelände fahren. Es gibt da eine Schafweide. Wenn Sie die erreicht haben, sehen Sie auch die Scheune.«
    »Stehen denn noch Tiere auf der Weide?«
    »Ja, noch. Es ist zu warm, um sie jetzt schon in die Ställe zu treiben.«
    »Gut. Welchen Weg müssen wir nehmen?«
    Er zeigte ihn uns an. Hier im Ort war es kein Problem, ein Ziel zu finden, auch dann, wenn man sich nicht auskannte. Wir bedankten uns für die Auskünfte und gingen die paar Schritte zum Rover. Der Mann folgte uns und gab uns noch einen Tipp.
    »Hören Sie, mit dem Auto kommen Sie nur schlecht an die Scheune heran, da sollten Sie vorher aussteigen. Der Weg ist recht matschig und tief eingefahren. Das schaffen eigentlich nur Trecker.«
    »Wir gehen den Rest zu Fuß.«
    »Gut.«
    Wieder stiegen wir ein, starteten aber noch nicht sofort. Suko drehte mir sein Gesicht zu. Er runzelte die Stirn. »Was sagst du dazu? Haben wir Glück gehabt?«
    »Ich hoffe es.«
    »Schon, mir macht nur Sorgen, wie der Mann von diesem Chris gesprochen hat, dem Dorf-Casanova. Wenn er mit den drei Frauen gegangen ist, haben sie es tatsächlich geschafft, sich Nahrung zu besorgen. Und das finde ich alles andere als gut.«
    »Ich weiß. Und deshalb sollten wir uns auch beeilen.«
    Wenig später waren wir unterwegs. Mit jedem Meter, den wir zurücklegten, stieg die Spannung in uns an...
    ***
    Eigentlich hätte sich Chris Lamont wie der Hahn im Korb fühlen müssen. So unterschiedlich seine Begleiterinnen auch waren, er fand sie alle toll und freute sich schon auf die Zeit in der Scheune, denn es mit drei Frauen zu treiben war ein Traum.
    Er hatte so etwas bisher nur in Porno-Filmen gesehen. Es jetzt selbst erleben zu können war natürlich das Allerhöchste, was er sich vorstellen konnte.
    Eigentlich hätte er vor Euphorie platzen müssen. Dass er es nicht tat, lag einzig und allein an seinem Bauchgefühl. Das dämpfte die Euphorie ein wenig. Zudem kam er sich nicht so frei vor. Er zeigte ihnen den Weg, aber er hatte zugleich das Gefühl, von drei Wächtern eingekreist zu sein, die das Kommando übernommen hatten.
    Und es kam noch etwas hinzu. Er brauchte sie nur anzuschauen, um die schwarzen Kreuze auf den Stirnen zu sehen, die ihn schon irritierten. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Okay, er kannte Tattoos, hatte selbst keine, aber diese Kreuze waren ihm suspekt. Auch deshalb, weil sie dunkel waren und ihm fast vorkamen wie getrocknetes Blut.
    Zwei rahmten ihn ein. Es waren die blonde Donna und die ätherisch wirkende Ethel. Die Namen kannte er mittlerweile. Hinter ihm bewegte sich Cora, die in diesem Trio so etwas wie die Anführerin war. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso mehr dachte er darüber nach, ob der Vorschlag wirklich so gut gewesen war, sie mitzunehmen. Das konnte gut ablaufen, musste aber nicht.
    Er schaute sie hin und wieder an. Wenn die beiden an den Seiten seine Blicke bemerkten, fingen sie an zu lächeln. Nur wusste er nicht, was die Reaktion bedeuten sollte. Das Lächeln konnte auch so etwas wie Schauspielerei sein.
    Den Bereich der Häuser hatten sie verlassen. Sie näherten sich der großen Wiese, wo die Schafe standen, die ebenfalls bemerkt hatten, dass jemand auf sie zukam, denn sie fingen an zu blöken, als wollten sie die Menschen begrüßen.
    Donna umfasste seinen Arm. »Ist es noch weit?«
    »Nein. Wir haben den normalen Weg bereits verlassen.« Chris deutete nach vorn. »Da könnt ihr die Schafsweide sehen. Und daneben steht die Scheune.«
    Aus dem Dunkel der Nacht schälte sich ein dunkler Bau hervor, der wie ein Klotz wirkte. Sie schlugen die Richtung ein und gingen über einen matschigen und zugleich rutschigen Boden, bis sie das große Tor erreicht hatten und dort stehen blieben.
    »Da sind wir.«
    Cora tippte Chris gegen den Rücken. »Dann würde ich mal sagen, dass du das Tor öffnest.«
    »Ist gut.«
    Hier musste niemand etwas aufschließen. Die beiden Torhälften waren durch einen Querbalken gesichert, den auch eine Person anheben konnte. Chris kannte sich aus. Er zog die rechte der beiden Hälften auf,
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