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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft
Autoren: Jason Dark
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flüsterte Suko mir zu.
    »Ich weiß, aber du bist ja auch noch da.«
    »Und ob.«
    Für uns gab es kein Halten mehr. Allerdings war es nicht leicht, den Weg normal zurückzulegen. Ich hielt mich hinter Suko, der schon durch die Lücke schritt, aber noch immer knackte es unter seinen Füßen, wenn er auf die alten Knochen trat.
    Er erreichte die Rüstung zuerst. Ich ließ mir Zeit und schaute mich um. Vergessen hatte ich die Assassinen nicht. Ich wunderte mich sowieso darüber, dass wir so lange in Ruhe gelassen worden waren.
    An das Knacken unter meinen Schuhen gewöhnte ich mich nicht und war deshalb froh, als ich Suko und Godwin erreicht hatte. Auch wir wurden jetzt von einem goldenen Schein übergossen, was in mir allerdings keine Freude auslöste.
    Das Gesicht des Templers zeigte eine Schicht aus Schweiß. Man konnte bei ihm auch von einem unsteten Blick sprechen. So kannte ich ihn nicht. Die letzten Minuten mussten ihn sehr stark mitgenommen haben.
    »Was ist los mit dir, Godwin?«
    »Verdammt, es hat mich schon berührt.« Er deutete auf die Rüstung. »Die ist nicht normal, man hat sie geweiht, und Baals Geist steckt noch in ihr.«
    »Was folgerst du daraus?«
    »Es kann sein, dass sie unbesiegbar ist.«
    Ich wunderte mich über diese Antwort. So hatte ich meinen Templerfreund noch nie reden hören. Die Attacke mit dem Schwert musste ihm an die Nieren gegangen sein.
    »Lass es uns jetzt versuchen«, sagte Suko.
    »Ach, und wie wollt ihr das schaffen?« Er schüttelte den Kopf. »Doch nicht mit einer Kugel?«
    »Nein!« Suko blieb ruhig. Er zog auch keine Pistole. Er verließ sich auf eine andere Waffe und griff dabei nach links in seinen Gürtel. Dort steckte die Dämonenpeitsche, deren drei Riemen mit einer starken Magie gefüllt waren.
    Als er sie hervorzog, weiteten sich die Augen des Templers leicht. »Ich hoffe, dass es reicht.«
    »Das probieren wir aus.«
    Ich war in den vergangenen Sekunden so etwas wie außen vor geblieben und hatte mich umgeschaut. Es war genau der richtige Zeitpunkt gewesen, denn jetzt traf das ein, was wir befürchtet hatten.
    Dort, wo der Schein nicht hinreichte und die Gruft nur dunkel war, entstand eine Bewegung. Jemand löste sich aus dem Dunkel. Und es war nicht nur eine Gestalt, gleich mehrere zeigten sich offen. Wegen ihrer dunklen Kleidung waren sie nur schwer zu erkennen, doch ein Blick reichte aus, um zu wissen, dass es die Assassinen waren...
    ***
    »Sie sind da!«, sagte ich nur.
    Suko und Godwin, die sich nur auf sich selbst konzentriert hatten, erstarrten. Ich musste nichts hinzufügen, sie wussten, was hier ablaufen würde.
    »Wo?«, fragte Suko nur.
    Ich deutete in die Richtung, in der ich die Assassinen entdeckt hatte.
    Fünf zählten wir. Fünf zu allem entschlossene Mörder, die eiskalt über Leichen gingen. Ob sie bewaffnet waren, erkannten wir nicht. Wir gingen allerdings davon aus, dass sie ihre Messer bereits gezogen hatten und sie nur so hielten, dass wir sie nicht sehen konnten.
    Sie hatten sich aus dem dunklen Hintergrund gelöst und erreichten jetzt die Knochen und damit auch den schwachen goldenen Schein, der sie veränderte.
    Suko stand bereits mit einsatzbereiter Dämonenpeitsche leicht breitbeinig auf der Stelle. Den Kreis hatte er schnell geschlagen. Die drei braunen Riemen fielen aus der Öffnung, reichten aber nicht bis auf die Gebeine.
    Im Licht der Goldrüstung waren die Assassinen gut zu erkennen. Wir brauchten weiterhin unsere Lampen nicht einzusetzen.
    Sie waren lautlos gegangen. Das schafften sie jetzt nicht mehr, denn unter ihren Füßen brachen erste Knochen zusammen. An das Geräusch hatten wir uns gewöhnt, die Männer wohl weniger, denn sie gingen keinen Schritt weiter.
    Aber sie erklärten auch nicht, weshalb sie stehen geblieben waren. Sie sahen uns zwar, nahmen uns jedoch nicht zur Kenntnis. Jedenfalls sprachen sie uns nicht an. Und es gab auch keine Anzeichen für einen Angriff.
    Einer von ihnen machte trotzdem den Anfang. Er ging einen Schritt in unsere Richtung. Dann hob er die Hand und im nächsten Augenblick hörten wir seine Stimme. Sie war dunkel und sie hallte über die alten Gebeine hinweg.
    »Frevler! Ihr seid Frevler! Wie könnt ihr es wagen, unser Heiligtum zu betreten?«
    Zum Glück hatte der Typ Englisch gesprochen. Klar, wer international agierte, der musste sich anpassen, sonst kam er nicht weiter.
    Godwin fühlte sich angesprochen und gab die Antwort.
    »Heiligtum?«, höhnte er. »Seit wann ist eine Rüstung ein
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