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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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und seine Angestellten geleitet. In den Plan war sie nicht eingeweiht. Harror und sein „Bruder" Sigfrend Bonk hatten jedoch in letzter Zeit immer stärker den Verdacht entwickelt, sie müsse über ihre wahre Identität informiert sein.
    Die einzige auf Terra, die zumindest eine Ahnung hatte.
    Nun, da sie die Frau beseitigt hatten, drohte aus dieser Richtung keine Gefahr mehr. Sie mußten nicht länger Rücksicht üben.
    Durch ihren Tod rückten die beiden Brüder Sigfrend und Seano Bonk in der Firma auf leitende Positionen. Von nun an bestimmten sie ganz allein, was geschah - ohne die ständige Gefahr, daß jemand ihnen in den Rücken fiel.
    Früher, so überlegte Harror, hätte er in vollständig anderen Bahnen gedacht. Er hätte einfach abgewartet, ob die Frau wirklich gefährlich wurde. Heute reichte ihm ein nicht kalkulierbares Risiko. Die Schmerzen machten ihn aggressiv.
    Mit einer gewissen Verwunderung, innerlich aber völlig ruhig, fand er sich mit dem ersten Mord seines Lebens ab.
    „Komm schon, Seano. Sie werden es bereits wissen."
    Er verließ den Gleiter, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und betrat an der Seite seines Bruders Sigfrend das Gebäude.
    Die leitenden Angestellten der Findercraft-Import wußten über Amira Steers Tod bereits Bescheid; man hatte sie vor wenigen Minuten informiert. Da die Nachfolge eindeutig geregelt war, gab es über die künftige Geschäftsleitung keinerlei Diskussion.
    Besonders Harald Nyman verfügte über eine gehörige Portion antrainierte Autorität. Nyman alias Sigfrend Bonk war 1,75 Meter groß, ein schlanker Mann, kräftig und zäh. Unter der Arkonidenmaskierung lugte das Mondgesicht mit dem asiatischen Einschlag noch deutlich hervor.
    Immerhin hatte er lange Zeit die BASIS kommandiert, ein Raumschiff mit vielen tausend Personen Besatzung. Wer sich dort durchsetzte, konnte es bei Findercraft-Import erst recht.
    Seano und Sigfrend ließen sich an möglichst vielen Stellen sehen.
    Wirkliche Arbeit verrichteten sie natürlich keine, dazu fehlte es ihnen an Sachverstand.
    „Das müßte reichen."
    „Ich denke auch. Lassen wir es gut sein."
    Bevor es Nacht wurde, schluckte Esker Harror eines dieser Schmerzmittel, die am Ende auch nicht halfen.
    Er krümmte sich im Bett zusammen. Seinen größten Schatz barg er dicht am Herzen. Aber so fest er auch drückte, der Gegenstand gab kaum noch einen lindernden Impuls von sich.
     
    *
     
    Früher hatte er oft mit psychedelischen Medikamenten experimentiert.
    Er hatte sich virtuellen Welten ausgesetzt, die seltsamsten Drogen probiert - immer dann, wenn er es im Kampf gegen Rauschgiftkartelle für notwendig hielt. Esker „Harry" Harror hatte als Hanse-Spezialist einen guten Ruf genossen.
    Aber das war vorbei, seit er mit der seltsamen Hantel in Kontakt geraten war...
    Damals hatte er sich an den Einsätzen gegen die Hamamesch-Basare in der Großen Magellanschen Wolke beteiligt. Dort war er auch auf Harold Nyman gestoßen; auf einen Mann, der seit längerem als verschollen galt.
    Nyman und seine Begleiter, sie alle besaßen eine solche Hantel. In dem Moment, als Harror mit ihnen in Kontakt kam, war es auch um ihn geschehen.
    Durch Verschieben und Drehen ließen sich die farbigen Flächen der Hantel zu immer neuen Mustern ordnen. Das Ding war gerade mal acht Zentimeter lang, und an der dicksten Stelle maß es nicht mehr als vier Zentimeter.
    Der erste Eindruck von Spielzeug oder Ramsch trog jedoch gewaltig.
    Irgend etwas hatten diese Hanteln. Einen seltenen Zauber, den niemand erklären konnte.
    Harror brach vollständig mit dem Leben, das er bisher geführt hatte, und trat in den Dienst der Hamamesch.
    Er und Harold Nyman verwandelten sich in Undercover-Agenten, nahmen die Identität des Brüderpaars Sigfrend und Seano Bonk an. Als Handelsbeauftragte der Findercraft-Import brachten sie zwölf Millionen Hamamesch-Warenstücke nach Terra.
    In diesem Fall handelte es sich um sogenannte Huyla-Zwerge: 13 Zentimeter große, humanoid geformte Roboter, die wie kleine lustige Gnomen mit Kugelbauch, Kahlkopf und blauer Haut gestaltet waren.
    Jeder Huyla-Zwerg verfügte über eine individuelle Note. Keine zwei Exemplare glichen sich. Man konnte sie als bewegliches Notizbuch oder für kleinere Verrichtungen benutzen; mehr ein Luxusgegenstand als zum praktischen Nutzen.
    Die Huylas zielten nicht auf das Hirn der potentiellen Kunden, sondern auf ihr Herz. Letzten Endes konnte man sie als Spielzeuge bezeichnen.
    Und gerade diese
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