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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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er eigens für sie vom Markt in Atlan Village hatte beschaffen lassen.
    „Also, Homer: Was willst du eigentlich?"
    Sie beugte sich lauernd vor, die Augen mit durchdringendem Blick auf den Hanse-Chef geheftet.
    Ein bißchen zu spät, leider.
    „Ich wollte dich lediglich in einer etwas angenehmeren Umgebung als sonst darum bitten, daß du deine Vorbehalte mir gegenüber aufgibst."
    Sie lachte böse. „Homer, das kann doch nur ein Scherz sein! Ich werde erst ruhen, wenn dieser Huyla-Zwerg, den du versteckst, im nächsten Konverter schmort und zu desintegriertem Gas verarbeitet ist. Dann reden wir weiter. Nicht vorher. Übrigens dauert es nur noch ein paar Tage, dann findet turnusmäßig eine Sitzung des Hanse-Exekutivkomitees statt. Mit allen Hanse-Sprechern und mit NATHAN. Ich werde im STALHOF von Luna versuchen, dich absetzen zu lassen."
    Damit stand sie ruckartig auf.
    „Heißt das, die Unterredung ist beendet, Koka Szari?"
    „Das ist sie."
    Aufgebracht stürmte die Erste Terranerin hinaus.
    Adams verzichtete darauf, sie verfolgen zu wollen. Schließlich kannte sie den Weg. Ihm waren nicht die ersten Anzeichen entgangen; eine winzige Zuckung im Gesicht, ein Zittern der Hände.
    Absetzen? Nichts dergleichen wirst du.
    Adams hatte eine aufreibende Nacht und einen ebenso schwierigen Tag vor sich, den 20. Januar, den Tag der Entscheidung.
    Er begab sich ins Hyperfunkzentrum des HQ-Hanse. Von dort aus nahm er zu mehreren tausend Hanse-Schiffen Kontakt auf, die er im Verlauf der letzten Tage unauffällig im Umkreis des Solsystems hatte stationieren lassen. Sehr viele kampffähige Einheiten waren darunter, insbesondere die schwerbewaffneten, gründlich überholten Karracken, die immer noch aus dem ehemaligen Fundus der Orbiter stammten.
    Gegen zwei Uhr morgens materialisierten die ersten dieser Schiffe im Solsystem. Da es sich um Hanse-Einheiten handelte, störte sich niemand daran. Adams unterstellte sie unverzüglich seinem Oberbefehl.
    Die ganze Zeit über holte er Nachrichten von allen Punkten der Erde ein: Demnach hatte die Hamamesch-Hysterie längst einen neuen Höhepunkt erreicht. Milliarden Menschen und außerirdische Bewohner der Erde wollten mit aller Macht Zugang zu einem Basar aus Hirdobaan.
    Auf der Tagseite der Erde löste eine Demonstration die nächste ab.
    Ihr alle werdet meine Verbündeten sein. Ihr werdet mit einer einzigen Stimme sprechen. Und wer gegen mich ist, der wird schweigen.
    Exakt um drei Uhr morgens stellte Adams eine Verbindung zu den Gebäuden der LFT her. Trotz der nächtlichen Zeit verlangte er Koka Szari Misonan zu sprechen. Die Auskunft, die er erhielt, versetzte den Hanse-Chef in eine milde Form von Euphorie. Demnach litt die Erste Terranerin seit mehr als einer Stunde unter den Anzeichen einer unbekannten Krankheit. Sie sei völlig unansprechbar, hieß es, und die meiste Zeit nicht bei Bewußtsein. Adams erhielt den gut gemeinten Ratschlag, sich an Geo Sheremdoc zu wenden.
    „Danke", sagte er, „das werde ich tun. Ich bin sicher, die Mediker bekommen Koka Szaris Krankheit sehr bald in den Griff."
    Am anderen Ende der Leitung nickte ein unbekannter Sekretär, sehr besorgt, unausgeschlafen und blaß. „Ich hoffe es ebenfalls. Es sieht nicht gut aus."
    Adams unterbrach die Verbindung. Der kleine Mann mußte grinsen.
    Wie sollte ein Sekretär auch wissen, daß sich Sheremdoc im Zentrumskern aufhielt? Und daß Homer G. Adams ins Lager der Hamamesch übergeschwenkt war?
    Die Mediker werden nichts finden... Aber keine Angst, eure Erste Terranerin stirbt nicht daran. Habt ein paar Tage Geduld, dann erholt sie sich von ganz allein.
    Giftpollen vom Exotik-Planeten Faffakhan waren bis heute durch kein medizinisches Mittel nachzuweisen oder zu diagnostizieren. Koka Szari war mit absoluter Sicherheit aus dem Weg. Und auf Adams würde nicht einmal der Schatten eines Verdachts fallen.
    Gegen vier Uhr morgens hatten sich beinahe achttausend Hanse-Schiffe im Solsystem versammelt. Sie wußten nicht, worauf sie warteten.
     
    *
     
    4:35 Uhr.
    Adams konnte natürlich nicht wissen, an welchem Punkt des Solsystems die Hamamesch-Flotte materialisieren würde. Deshalb hatte er keine andere Wahl, als seine Hanse-Einheiten gleichmäßig zu verteilen.
    Die letzte Etappe, so seine Anweisung, hatte über mindestens 3000 Lichtjahre zu reichen. Sonst wäre die LFT durch ihre Fernorter bereits frühzeitig gewarnt.
    Auf der anderen Seite hieß das, daß die Hamamesch mit einer gewissen Ungenauigkeit das Ziel
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