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1740 - Und er lebt doch!

1740 - Und er lebt doch!

Titel: 1740 - Und er lebt doch!
Autoren: Jason Dark
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Von dieser Person ging etwas aus, das er keinesfalls als positiv ansah. Obwohl noch nichts passiert war, fragte er sich, ob er richtig gehandelt hatte. Doch ein Zurück gab es nicht mehr.
    Er riss sich zusammen, als er nach ihrem Namen fragte.
    »Wer bist du?«
    Samatkin erhielt eine knappe und klare Antwort.
    »Ich heiße Chandra...«
    ***
    Jetzt wusste er Bescheid und war trotzdem keinen Schritt vorangekommen. Der Name Chandra sagte ihm nichts. Obwohl er sich recht gut in der Szene auskannte, hatte er von ihr noch nichts gehört. Aber sie war nicht zu unterschätzen, das sagte ihm seine Erfahrung. Die hatte er im Laufe der Jahre sammeln können, und die hatte ihm auch geholfen, zu überleben.
    Er hatte sich vorgenommen, forsch zu Werke zu gehen. Das schob er zunächst mal zurück, denn diese Chandra sah nicht aus, als würde sie sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Es war allerdings keine Waffe bei ihr zu sehen, die Person stand einfach nur da und schien auf etwas zu warten.
    Da Samatkin nichts sagte, übernahm sie das Wort. »Okay, wir sind hier. Und jetzt will ich von dir wissen, was du von mir willst.«
    »Gut. Mir ist etwas zu Ohren gekommen.«
    »Und was?«
    Samatkin hätte jetzt frei von der Leber weg reden können, doch das tat er nicht. Irgendetwas hemmte ihn, und so sprach er von einem gewissen Geheimnis, das ihm zu Ohren gekommen war.
    »Und was ist das?«
    »Eine alte russische Geschichte«, erwiderte er flüsternd, als hätte er Angst, dass ihn jemand hören könnte. »Rasputin.« Den Namen hatte er noch leiser ausgesprochen.
    Jetzt war er gespannt auf die Reaktion der Frau und hörte zunächst ein leises Lachen, was ihn allerdings nicht beruhigte, da in ihm ein lauernder Unterton mitgeschwungen hatte. So wusste er auch nicht, die Lage richtig einzuschätzen, und wartete auf eine Antwort.
    »Was willst du von ihm?«
    Rudy überlegte. Diese Frage war nicht schlecht. Sie hatte sich angehört, als würde dieser Rasputin tatsächlich leben. Plötzlich war er aufgeregt. Sein Herz schlug schneller, Schweiß trat ihm aus den Poren. Seine Augen zuckten, und er wusste keine vernünftige Antwort auf diese Frage.
    »Los, rede!«
    »Ihn sehen!«
    »Bitte, das ist doch schon was. Aber wer sagt dir denn, dass sein Leichnam bis heute noch existiert?«
    »Ähm – Leichnam?«
    »Das sagte ich.«
    Samatkin saugte die Luft tief ein. »Nun ja, ich denke da etwas anders darüber.«
    »Und wie?«
    »Ich hörte, dass es keinen Leichnam gibt. Dass er leben soll. Ja, das sagte man.«
    »Und wer?«
    Samatkin breitete die Arme aus. »Gerüchte, verstehst du? Aber ziemlich real, meine ich.«
    »Ja, schon gut. Nur – wie sollte jemand leben können, der seit gut hundert Jahren tot ist?«
    »Keine Ahnung.«
    »Eben!«, lautete die knappe Antwort.
    Damit gab sich Samatkin nicht zufrieden. »Aber Rasputin war kein normaler Mensch, das weiß doch jeder.«
    »Was war er dann?«
    Samatkin senkte den Blick. »Er ist so etwas wie ein Übermensch gewesen. Ein Magier, ein Mystiker, ein Wissenschaftler, eigentlich alles in einem.«
    »Und unsterblich?«
    »Ja, das denke ich mir, obwohl ich es mir kaum vorstellen kann. Aber in dieser Welt gibt es immer Ausnahmen.«
    »Du sagst es.«
    Seine Zuversicht erhielt wieder Nahrung. »Und wenn ich so danebengelegen hätte, wärst du nicht hier, oder wie muss ich das sehen?«
    »Das kann man so auslegen.«
    Samatkin grinste. »Dann kann ich hoffen?«
    Chandra hob die Schultern. »Was ist, wenn du ihn tatsächlich siehst?«
    »Ha – das wäre – das wäre für mich der reine Wahnsinn, verstehst du? Das – das – ich würde jubeln, weil ich zu den wenigen Eingeweihten gehören würde.«
    Sie nickte und schnalzte mit der Zunge. »Und du würdest das Geheimnis für dich behalten?«
    »Klar.« Samatkin war Profi. Er log, ohne dass man es ihm ansah.
    Chandra ließ nicht locker. »Aber was hättest du davon?«
    Auch darauf wusste der Mann eine Antwort. Er hatte sich eben gut vorbereitet. »Ich wäre einer derjenigen, die die Wahrheit kennen, das würde mich glücklich machen.«
    »Sonst nichts?«
    »Ja.«
    Chandra lachte leise. Und dieses Lachen gefiel ihm nicht. Er hatte den Eindruck, als wüsste sie mehr und würde ihm bis auf den Grund der Seele schauen können. Samatkin musste damit rechnen, dass sie ihn durchschaute. Dieses neue Wissen, wenn es denn der Wahrheit entsprach, war phänomenal. Man würde viel Geld dafür bezahlen, und darauf kam es ihm an.
    Chandra nickte. »Gut«, sagte sie, »ich
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