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1735 - Handelszentrum Eastside

Titel: 1735 - Handelszentrum Eastside
Autoren: Unbekannt
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schließlich wandte sich Stivvak an einen der Automaten.
    „Tut mir leid", schnarrte eine blecherne Stimme in leidlichem Gatasisch.
    „Draußen ist niemand. Es gibt keine Käufer. Mein Sprachprogramm ist völlig umsonst."
    Der Basarleiter wandte sich umständlich seinen Gästen zu, aber die beiden Blues befanden sich bereits auf dem Weg zu ihrem Schiff. Stivvak rief ihnen hinterher, aber der Erleuchtete Grenzwächter dachte nicht im Traum daran, dem Hamamesch eine Antwort zu geben.
    „Diese Lektion wird er so schnell nicht vergessen", jubilierte Tynsing Dutyfriü, als sie die GLANZ DER HEIMAT betraten.
    „Es werden die schlimmsten Minuten seines Lebens sein", feixte Slüram Tylüyit. „Schließlich hat der feine Herr Stivvak uns nicht gefragt, ob seine Karawane überhaupt erwünscht ist. Der Basar selbst allerdings ist architektonisch eine Wucht. Es würde viel besser als Regierungspalast nach Gatas passen als in den Orbit von Chorat. Was nicht ist, kann ja noch werden. Such mir die Rufnummern-Kodes aller wichtigen Architekten unserer Hauptwelt heraus."
    „Sofort. Soll ich nicht lieber zuerst das Signal an die Flotte geben?"
    „E in verstanden."
    Der Pilot machte es sich in seinem Sessel gemütlich und aktivierte die Funkanlage.
    „GLANZ DER HEIMAT an die Einheiten der Flotte. Die Sperre um das Chorat-System ist aufzuheben. Laßt die Kaufwilligen in ihren Schiffen durch."
    Die Bestätigungen trafen ein, und Augenblicke später tauchten die ersten hundert Schiffe in der Nähe der gelben Sonne auf. Bestimmt fiel Stivvak jetzt ein Stein vom Herzen, falls er ein solches überhaupt besaß.
    „Soll ich jetzt den Kurs für den Rückflug programmieren?" erkundigte sich Dutyfriü sich.
    „Hast du das noch nicht getan?"
    „Nein, Erleuchteter."
    „Du bist für die Dauer von zwei Stunden gefeuert."
    „Einverstanden."
    Diesmal steuerte Slüram Tylüyit seinen Diskus selbst, und es bereitete ihm großes Vergnügen.
     
    *
     
    Gut zwölftausend Schiffe, die den Basar umkreisten, mehr waren es nicht. Der Ansturm auf VORACHEM dauerte nicht einmal zwei Tage. Die Blues stürmten die zwölf Depots mit ihrer eiförmigen Struktur. Die Übersichtstafeln und Warenmuster befanden sich in der Eihaut unmittelbar unter der Schale. Dann folgte in Dutzenden von Schichten das Eiweiß mit seinen Warenlagern, und ganz in der Mitte befand sich der großzügig dimensionierte Dotter mit den Kostbarkeiten.
    Es geschah etwas, womit die Hamamesch nicht rechneten und auch nicht rechnen konnten. Das Interesse der Käufer erlosch nach wenigen Stunden. Es gab keine Streitereien und keine Fälle von hastigen Einkäufen, wie das in allen anderen Basaren der Milchstraße der Fall war. Die Blues besahen sich die Waren, durchstreiften den Basar und erfreuten sich mehr an seiner sinnvollen Konstruktion als an den Angeboten.
    Die Händler der Hamamesch wurden erst laut und dann immer leiser, und als die ersten Kunden den Basar und die ersten Schiffe ihre Parkbahnen über VORACHEM verließen, hatten ihre Insassen höchstens die eine oder andere Kleinigkeit gekauft. Souvenirs eben, wie man sie von jedem Ausflug mitbrachte.
    Und dann, von einer Stunde auf die andere, gab es keine Kunden und keine Besucher mehr. Der Basar und die Schiffe der Händler aus Hirdobaan lagen einsam und verlassen da.
    Dafür nahm die Hektik auf Gatas zu. Die Zuschaltung von zwanzig gatasischen Welten verwandelte das Kontrollzentrum des Regierungssitzes in einen Ort ständiger Unruhe.
    Eilfertige Angestellte rannten hin und her, und einer stieß sogar gegen den Sessel, in dem Slüram Tylüyit saß. Der Erleuchtete Grenzwächter wurde unsanft aus seinem Schlummer gerissen, stabilisierte mühsam seinen Kopf und sah sich dann um.
    Zwei Stunden ließ der Minister für Handelsangelegenheiten ihn bereits hier warten, und jetzt entdeckte er ihn endlich an einer Tür, im Gespräch mit einem Offizier der Heimatflotte, den Slüram nicht namentlich kannte.
    Er sprang auf und eilte auf die beiden zu.
    „Da kommt er gerade", sagte Tefye Fazylü. „Du kannst selbst mit ihm sprechen."
    Der Offizier salutierte, als er den obersten Wächter der gatasischen Grenzen erkannte.
    „Die Hamamesch starten eine zweite Werbekampagne", berichtete er.
    „Sie traktieren die Bewohner der Planeten mit allen möglichen Versprechungen. Es ist schon zu Übergriffen gekommen. Blues zerstörten Hamamesch-Roboter und Projektoren, und vom Basar hagelt es Beschwerden."
    „Das wundert mich. Die Hamamesch achten
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