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1734 - Kampagne der Hamamesch

Titel: 1734 - Kampagne der Hamamesch
Autoren: Unbekannt
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Anziehungskraft auf nahezu alle Kunden ausübte. Adams blieb völlig ehrlich und gab auch Schwächen der Hanse zu.
    Die gesamte Präsentation dauerte über drei Stunden. Zum Abschluß legte Adams die Forderungen Terras auf den Tisch. Der Bau der Basare sollte durch Beschluß des Galaktikums verhindert werden. Ferner sollten die Händler aus Hirdobaan sofort dorthin zurückkehren, woher sie gekommen waren.
    Es entsprach den Gepflogenheiten, daß im Anschluß daran die Diskussion freigegeben wurde. Die Sprechzeit wurde dabei auf fünf Minuten begrenzt. Die meisten Galaktischen Räte, die sich zu Wort meldeten, brauchten diese fünf Minuten gar nicht.
    Zur Enttäuschung des Hanse-Chefs zeigte sich, daß die Einigkeit im Galaktikum auf tönernen Füßen stand. Gerade so wichtige Galaktische Räte wie die von Arkon und Sphinx, von den Springern und den Aras, nutzten die Gelegenheit, Adams zu widersprechen, ihm maßlose Übertreibung oder gar ein abgekartetes Spiel vorzuwerfen. Dabei griffen sich die Räte auch untereinander an und brachten wieder ihre eigenen Wünsche ins Gespräch, die mit der Hamamesch-Geschichte gar nichts zu tun hatten.
    Die Vertreter der kleineren Völker waren sich weder mit Adams noch mit den Akonen oder Arkoniden einig. Insbesondere unter den Arkoniden-Abkömmlingen, etwa den Springern, den Zalitern, den Prebonern, den Palpyronern oder Rusufern, machte sich eine Meinung breit, die Adams’ Wünsche ins Gegenteil verkehrten. Man glaubte dem Hanse-Chef einfach nicht, daß er keine Geschäfte mit den Hamamesch machen wollte.
    Der Vertreter der Zaliter entwickelte eine Theorie, an die sich viele andere Räte anlehnten. Er behauptete, Adams wolle die Hamamesch aus der Milchstraße treiben, um irgendwo weitab davon in aller Ruhe seine Geschäfte mit ihnen abzuwickeln. Beteuerungen halfen da nichts.
    Aus den Statements war zu erkennen, daß niemand in der Hamamesch-Karawane eine Gefahr sah. Wenn sich wirklich etwas Unangenehmes ergeben sollte, so wurde argumentiert, könnte man in einer gemeinsamen Aktion die Hamamesch immer noch aus der Milchstraße treiben. Vorher sollte man sich aber in Ruhe ansehen, was sie in ihren Basaren anzubieten hatten.
    Selbst der Antrag auf Abstimmung über die Vorschläge Terras wurde zunächst zerredet. Viele Räte wollten eine solche Abstimmung schon im Vorfeld kippen und damit die ganze Diskussion beenden.
    Als dann doch schließlich abgestimmt wurde, unterstützten von den anwesenden rund vierhundert Räten ganze siebzehn Adams. Daß es sich dabei vor allem um unbedeutende Völker handelte, spielte offiziell zwar keine Rolle; im Galaktikum hatte die Stimme eines jeden Vertreters den gleichen Wert.
    Zweiundfünfzig Prozent sprachen sich eindeutig gegen die Wünsche Terras aus. Und der große Rest enthielt sich der Stimme.
    In den Augen der terranischen Vertreter versagte das Galaktikum in dieser kritischen Situation auf ganzer Linie. Die separatischen Tendenzen vieler Völker verhinderten, daß das von Adams geschilderte Problem als solches erkannt und akzeptiert wurde. Das mußten Koka Szari Misonan und der enttäuschte Hanse-Chef einsehen.
    Dann erreichte die terranische Delegation eine Botschaft aus dem Solsystem. Absender war Geo Sheremdoc.
    In nur zwei Lichtjahren Entfernung von Terra war einer der Hamamesch-Pulks, bestehend aus 300 Raumschiffen, aus dem Hyperraum aufgetaucht. Und fast zur gleichen Zeit waren solche Verbände in der Nähe von Boscyks Stern, der Sonne von Olymp, und von Eugaul, dem Muttergestirn von Plophos, gesichtet worden. Was das bedeutete, war allen klar.
    „Wir werden hier nichts erreichen", stellte die Erste Terranerin fest und stand auf. „Wir kehren sofort zurück zur Erde! Dort werden wir jetzt dringender gebraucht."
     
    *
     
    Auf Terra hatten inzwischen offizielle Regierungssender zu den Vorkommnissen Stellung bezogen und auch über die Sitzung im Galaktikum berichtet. Eine breite Reaktion der Bevölkerung ließ sich dazu noch nicht feststellen. Die Terraner waren besonnen und verhielten sich eher abwartend.
    TNT und andere Privatsender betrieben weiter ihre eigene Politik und zeigten Unverständnis für die angeblich völlig überzogene Vorsicht und die Verbote der LFT. Erste Stimmen wurden in Kommentaren und Diskussionsrunden laut, daß man dann eben ferne Basare aufsuchen wolle, wenn die sture Haltung nicht aufgegeben werden sollte.
    Obwohl die Werbesendung der Hamamesch eigentlich sehr simpel gestaltet gewesen und gar nicht auf
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