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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada
Autoren: Unbekannt
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Tolot, Myles Kantor und der Ennox Philip versammelt. Ihre Blicke waren dem Kyberklon nicht angenehm. Er wäre gern erstarrt, am besten 20 Jahre lang. Aber das war nicht möglich, weil er eine Bestimmung hatte.
    Das Zerrbild eines Orbiters. Orbiter sind doch freie Wesen. Sie leben, denken und entscheiden. Und was bin ich? Ein Mischprodukt, dem man weder in den Kopf noch in den Körper sehen kann. Ein Diener.
    Kosmokratentechnik und geklöntes Fleisch.
    Voltago blieb dennoch an Ort und Stelle stehen. Daß er sich unbehaglich fühlte, davon ahnten die Beobachter nichts. Er war nicht fähig, seine Gefühle auszudrücken, sofern es nicht in einer extremen Situation geschah.
    Und selbst wenn, hätten die Aktivatorträger ihn nicht verstanden.
    Klongefühle und Menschengefühle waren etwas sehr Unterschiedliches.
    „Nun, Voltago?" bemerkte Rhodan geduldig. Von allen war er der einzige, der seinem Denken vielleicht ein wenig nahekam. „Wir haben sehr viel Zeit. Also möchten wir eine lange Geschichte hören."
    „Ich erzähle euch alles von Anfang an", hörte sich Voltago sagen.
    Schließ den Mund, Kyberklon, und reduziere die Sehfähigkeit deiner Augen auf Null. Und dann warte, bis die Stunde gekommen ist, bis man dich ein letztes Mal braucht.
    Er fühlte sich nicht dazu imstande, Rhodans forderndem Blick zu widerstehen. Wahrscheinlich würde der Terraner alles tun, um an Informationen über die Abruse zu gelangen.
    Genau das, was Voltago anzubieten hatte!
    Der Kyberklon verfiel in eine neue Form von Starre, in der sein Willenssektor vollständig ausgeschaltet war. Lediglich seine Lautbildungswerkzeuge bewegten sich. Überrascht von sich selbst hörte er, wie er die ersten Worte sprach.
    Februar 1217 NGZ: Blicke acht Monate zurück.
     
    2.
     
    „Ich muß zu meinem Ursprung! Nichts darf mich aufhalten. Ich muß zu..."
    Voltago wußte selbst nicht mehr, wohin er wollte, als er die BASIS an Bord einer Space-Jet verließ. Das Verfolgungskommando, bestehend aus fünf Kreuzern des Mutterschiffes, bemerkte er zwar, schenkte ihm jedoch keine Beachtung.
    Die anderen konnten ihn nicht mehr aufhalten. Für ihn war die Zeit gekommen, sich von den Terranern zu trennen.
    Er steuerte das Transitionsfeld über der Monochromwelt in schrägem Winkel an, stieß mit hoher Geschwindigkeit hinein und bemerkte, wie die Kreuzer der BASIS zurückblieben.
    Bevor es zum Absturz auf den Planeten kommen konnte, trat das Transitionsfeld in Aktion. Ein fünfdimensionales Feld verdichtete sich rund um den eingedrungenen Körper - und entlud sich, indem es die Jet auf der anderen Seite des Möbiusstreifens wieder ausspie.
    Voltago legte im Bruchteil einer Sekunde eine in Lichtjahren nicht definierbare Strecke zurück.
    Sein Kurs zeigte nun in den freien Raum.
    Der Planet unter ihm war nicht mehr Noman, sondern Bannal, die Nummer 20 im Aariam-System. Und das umliegende Universum war nicht mehr jenes, in dem er entstanden war, sondern die Minusseite, das lebensfeindliche Arresum. Voltago war jedoch sicher, daß er von der negativen Strangeness nichts zu befürchten hatte.
    Er sog alle Informationen in sich auf, die im Bordgehirn zum Thema Ayindi und Aariam-System gespeichert waren. Von dort drohte viel eher Gefahr.
    Keine Verfolger mehr. Sie verlassen sich auf die Ayindi. Sie haben eine Höllenangst, ins Hoheitsgebiet der Fremden einzudringen.
    Der Orbit rund um Bannal war von Rochenschiffen dicht bevölkert. Da die Space-Jet zum jetzigen Zeitpunkt, eine halbe Sekunde nach dem Auftauchen, immer noch existierte, hatte man sie folglich als terranisch erkannt. Sonst wäre sie schon vernichtet worden.
    Voltago ging davon aus, daß er sich nicht in akuter Gefahr befand. Das konnte aber sehr schnell kommen, wenn er sich ungeschickt verhielt. Also nutzte er die Zeit, seine nächsten und übernächsten Schritte so gut wie möglich festzulegen.
    Im Aariam-System gab es für den Kyberklon kein lohnendes Ziel. Er mußte das System folglich verlassen; je eher desto besser. In der Space-Jet ging das nicht, weil ein so kleines Schiff für kosmische Distanzen nicht gebaut war. Er brauchte ein anderes Raumschiff - und das konnte er wiederum nur von den Ayindi bekommen.
    Aber wie? Sie werden es mir nicht freiwillig geben.
    Er mußte auf seine Chance warten.
    Diese kam in Gestalt einer Funknachricht, die präzise auf die Space-Jet ausgerichtet war.
    „Identifiziere dich, Terraner. Ansonsten schießen wir dich ab."
    Aus den wenigen Worten zog Voltago mehrere Schlüsse.
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