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1731 - Der Zwitter

1731 - Der Zwitter

Titel: 1731 - Der Zwitter
Autoren: Jason Dark
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darauf, dass etwas geschah, und es passierte das Gleiche, das sie schon mal erlebt hatte.
    Eine Hand berührte ihren Körper. Wieder durchzuckten sie mehrere Schläge wie Stromstöße, die sie diesmal allerdings als angenehm empfand. Sie merkte sofort, dass mit ihr etwas passierte, trotzdem blieb sie weiterhin starr liegen, um auf den Rücken der Erscheinung zu schauen, die sich jetzt in Richtung Tür bewegte, sich nicht mehr umdrehte und dann verschwunden war…
    ***
    Die beiden Frauen und der Zwitter lebten. Sie schwiegen. Sie mussten erst das verdauen, was sie durchgemacht hatten. Carlotta lag nicht mehr quer über dem Sessel, sie hatte sich hingesetzt, war aber auch nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    Nur Maxine musste ausprobieren, ob der seltsame Engel sein Versprechen gehalten hatte. Sie wollte nicht mehr liegen, zog die Arme an, was klappte, und eine Welle der Erleichterung durchfuhr sie. Dann richtete sie sich auf.
    Auch das ging.
    Sie verspürte keine Schmerzen, kein Ziehen der Sehnen oder Druck an den Gelenken. Es war so wunderbar, und in ihre Augen trat wieder der normale Glanz.
    Geschafft!
    Auf der Couch blieb sie sitzen und schaute Carlotta an.
    »Alles klar bei dir?«
    »Sicher. Und wie fühlst du dich?«
    »Wie neugeboren.«
    »Ja, wir haben überlebt, weil sich meine Mutter nicht ins Bockshorn jagen ließ. Sie hat dem Dämon die Stirn geboten.«
    »Ich frage mich nur, ob das reichen wird«, murmelte die Tierärztin. »Es ist noch nicht vorbei, und ich habe das Gefühl, dass es jetzt erst richtig losgeht.« Sie nickte. »Es wird der Kampf um ein Kind sein, so seltsam sich das auch anhört. Um ein Kind, das wie ein Erwachsener aussieht, aber weder Mann noch Frau ist.«
    »Und was machen wir?«
    »Wir können Kim jetzt nicht im Stich lassen«, sagte Maxine und ging auf den Angesprochenen zu, der nichts sagte und einfach nur dastand wie eine große Puppe.
    Erst als Maxine dicht vor ihm stehen blieb, verzogen sich seine Lippen zu einem dünnen Lächeln.
    »Er hätte mich dem Teufel geopfert. So ist er eben…«
    »Und deine Mutter hat dich gerettet.«
    »Ich weiß. Und ich weiß auch, dass es noch nicht zu Ende ist. Es wird weitergehen. Dieser Dämon ist niemand, der so schnell aufgibt, und ich glaube nicht, dass wir stark genug sind.«
    »Kann sein. Aber es gibt eine Hoffnung. Ich habe davon gesprochen, dass wir Verstärkung bekommen.«
    »Wann denn?«
    »In einigen Stunden, und wir können nur hoffen, sie normal hinter uns zu bringen. Mehr will ich gar nicht.«
    »Und wie soll ich mich verhalten?«, flüsterte Kim.
    »Du bleibst einfach nur bei uns. Das ist alles.«
    Nach dieser Antwort veränderte sich das Lächeln und sah sogar glücklich aus…
    ***
    Ich hatte kein besonders gutes Gefühl gehabt, nach Dundee zu fliegen. Woher das kam, wusste ich nicht, doch ich war es gewohnt, auf mein Bauchgefühl zu hören, und deshalb hatte ich mich entschlossen, nicht allein zu jetten, sondern hatte mich noch in der Nacht mit Suko zusammengesetzt.
    Sehr kurz nur hatten wir das Thema besprechen müssen, dann war Suko einverstanden. Unserem Chef und auch Glenda Perkins hatten wir Mails geschickt und auch die Tickets über das Internet bestellt. Das war heutzutage kein Problem.
    Suko hatte noch gemeint, dass ich lange genug Fälle allein oben in Dundee gelöst hätte. Es wurde Zeit, dass ich einen Aufpasser an die Seite bekam.
    Zum Airport gelangten wir mit dem Zug. Die Fahrt lief störungsfrei ab. Wir lagen gut in der Zeit. Ich konnte mir noch einen Kaffee gönnen, was ich besser hätte bleiben lassen sollen, denn das Zeug schmeckte nicht.
    Der Flug wurde aufgerufen, und wir sahen, dass nur wenige Passagiere die Reise antraten. In der Maschine gab es genügend Platz. Wir konnten uns richtig ausbreiten. Gegen das Wetter konnte auch niemand etwas haben, es würde ein ruhiger Frühsommerflug in den Norden werden, was uns beiden entgegenkam.
    Das Fliegen gehörte für uns zum Leben. Und so brauchten wir nicht unbedingt aus dem Fenster zu schauen. Man konnte sich entspannen, was wir beide taten, und schon kurz nach dem Start fielen uns die Augen zu. Dem Purser hatten wir erklärt, keine Getränke zu wollen, was er lächelnd bestätigt hatte.
    Ja, auch mir fielen die Augen zu, aber ich befand mich in einer Stimmung, die ein Einschlafen einfach nicht zuließ.
    Nur kurz sackte ich weg, dann öffnete ich die Augen wieder, angetrieben von meinen Gedanken, die sich darum drehten, was vor uns lag.
    Was wussten wir
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