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1730 - Der Verbündete

Titel: 1730 - Der Verbündete
Autoren: Unbekannt
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lebten in Zhanth daher sehr abgeschlossen, teilweise unterirdisch in gleichbleibend warmen, speziell für sie eingerichteten Anlagen.
    „Es bleibt uns wahrscheinlich nur eine Wahl", fuhr Amarina grimmig fort. „Du wirst noch einen letzten Versuch unternehmen. Schlägt auch dieser fehl, werden wir angreifen. Wenn wir unsere Heimat schon nicht mehr erreichen können, nehmen wir den Jäger wenigstens mit in den Tod."
     
    *
     
    Die Verfolgungsjagd hatte die beiden inzwischen so in Anspruch genommen, daß sie einen folgenschweren Fehler begingen: Sie konzentrierten sich so sehr auf dieses eine Schiff, daß sie alle übrigen Sicherheitsvorkehrungen schlicht vergaßen.
    Auch Isouders letzter Versuch, den hartnäckigen Verfolger abzuschütteln, schlug fehl.
    Amarina drängte jetzt: „Wir müssen es tun, Isouder! Wir können ihn nicht loswerden, also müssen wir ihn vernichten. Keinesfalls können wir ihm den Weg zum ASYL zeigen."
    Du hast recht, übermittelte ihr Isouder widerstrebend über die Mentalverbindung. Aber vielleicht sollten wir ihn vorher anrufen.
    Auf keinen Fall, lehnte seine Aktionspartnerin ab. Möglicherweise besitzt er eine uns unbekannte Waffe, die uns per Funk beeinflussen und lähmen könnte. Damit würden wir uns selbst an ihn ausliefern. Oder er könnte alles über uns erfahren. Wir haben keine Wahl mehr, Isouder. Er oder wir!
    Oder beide, fügte Isouder düster hinzu.
    „Wenn es so sein soll", sagte Amarina laut und schlicht.
    Für einen Moment spürte Isouder ihre Aufmunterung über die gedankliche Verbindung. Sie waren schon so lange zusammen, daß sie fast eine Einheit bildeten. Es tat ihm gut, sie zu spüren, ihre Nähe.
    Er beugte seinen Rumpf leicht nach vorn.
    „Aktiviere die Geschütze", sagte er. „Wir greifen jetzt an, und zwar direkt. Deck ihn ein, dann haben wir noch eher eine Chance, daß seine Salven danebengehen."
    Er wendete ACORAM und flog auf den fremden Jäger zu, auf einem Kurs, den er bereits für ein Scheinmanöver benutzt hatte. Diesmal, um ihn erneut zu täuschen, bis es für einen Gegenangriff zu spät war.
    Der Jäger reagierte auch jetzt nicht, indem er seine Waffen aktivierte oder einen Schutzschirm errichtete. Er wich nur aus, als Amarina aus allen Rohren zu feuern begann.
    ACORAM erzielte einige Treffer, doch keine bedeutenden. Isouder wendete und richtete den Kurs auf einen weiteren Angriff aus, während Amarina erneut die Waffensysteme justierte.
    In diesem Moment tauchten die Schneeflocken auf.
     
    *
     
    Es war nur wenig Zeit zwischen den Schüssen vergangen. Abrutian begann jedoch augenblicklich mit Gegenaktionen.
    Von überall her fielen Schneeflocken aus dem Hyperraum und gingen zum Angriff über.
    Isouder und Amarina reagierten sofort und konzentrierten sich auf die Flotte. Es gelang ihnen, die vordersten zwei Schiffe abzuschießen, bevor sie abdrehten und die Flucht ergriffen.
    Möglicherweise hat der Jäger gar keine Waffen; deshalb hat er uns nie angegriffen, dachte Amarina.
    Und wir haben Abrutians Boten mit unserer eigenen Dummheit angelockt, schloß sich Isouder ihrer Meinung an. Wir haben auf nichts mehr geachtet. Daß er um Hilfe rufen könnte, haben wir überhaupt nicht in Erwägung gezogen.
    Noch können wir ihnen entkommen, machte Amarina sich selbst und ihm Mut. In der Verwirrung schaffen wir es vielleicht endlich, uns aus dem Staub zu machen.
    Der Phoor-Jäger schoß wie ein Pfeil zwischen den Schneeflocken hindurch, feuerte dabei in alle Richtungen. Wenn es ihnen gelang, sich so weit abzusetzen, daß sie in den Überraum tauchen konnten, bevor die anderen ihnen folgten, war ihnen die Flucht schon halb gelungen. Mit mehreren Sprüngen unterschiedlicher Richtung konnten sie diesmal vielleicht sogar ihren geheimnisvollen Verfolger loswerden.
    „Es kommen immer mehr", murmelte Amarina.
    Über die faltige rötliche Lederhaut ihres Gesichtes flossen hektische violette Wellen. Ihre Gesichtszeichnung, die einem vielverzweigten Ast glich, schien aufzuglühen.
    „Wir schaffen es." Diesmal war die Reihe an Isouder, Hoffnung zu verbreiten.
    In diesem Moment explodierte ein greller weißer Blitz vor seinen Augen, und er wurde beinahe durch die Zentrale geschleudert, als das Schiff von heftigen Explosionen erschüttert wurde. Für einen Moment kam es ihm so vor, als sei ACORAM in voller Geschwindigkeit gegen irgendeine Mauer geprallt.
    Sie wurden durcheinandergeschüttelt, und er sank stöhnend und wimmernd in den Sessel zurück, umklammerte die
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