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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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Schönes, erwachen in ihnen Begehrlichkeiten. Am liebsten würden sie es einem wegnehmen. Ein Glück nur, daß ich in GI-MELAK einen ganzen Container Hamamesch-Waren gekauft habe."
    In seiner Hand drehten sich die bunten Kugeln; sie summten ihre kaum hörbare Melodie, die süß und sanft ins Bewußtsein drang wie eine verführerische Verheißung.
    Dilja Mowak erschauerte, enthielt sich aber jeden Kommentars. Sie wollte, daß Meanher von sich aus darauf zu sprechen kam, aus welchen Gründen er einen Container voller Hamamesch-Waren nach Shiister kommen ließ.
    Insgeheim fürchtete sie aber, eine Enttäuschung zu erleben. Dann nämlich, falls der Direktor die Hamamesch-Waren nur deshalb gekauft hatte, um seine Leute zufriedenzustellen und keinen Neid auf den eigenen Besitz aufkommen zu lassen.
    Meanher machte jedoch keine Anstalten, über dieses Thema zu reden.
    Er führte die Besucherin aus dem Garten hinaus, der unter der transparenten Kuppel auf dem oberen Pol des Wohnbezirks lag.
    Mit einem Antigravlift ging es in eine Art Nebenzentrale. Dort gab es Modelle von Eisenstadt und viele Monitoren, über die sich die Sektionen des Gesamtkomplexes mühelos beobachten ließen.
    Dilja sah unter der Plattform und in der näheren Umgebung robotische Bagger und Sammler über den Meeresgrund gleiten, sie sah verschiedene Horizontalfördersysteme, rotierende Saugmundstücke, Untersee-Energiestationen, Tauchboote - und nicht zuletzt die mächtigen Stützen aus molekülverdichtetem Metallplastik, auf denen die Plattform mit Eisenstadt tief im Meeresgrund verankert war.
    Und sie erfuhr einiges über den maritimen Erzbergbau, über die vielen unterschiedlichen Verbindungen, in denen Eisen vor allem in den Oxidationsstufen zwei, drei und sechs auftrat sowie über das Vorkommen der negativfünfwertigen Oxidationsstufe, in der allein Ianteisen vorkam.
    Meanher erklärte ihr zudem, wie man sich in Eisenstadt die im Eisen induzierten Wirbelströme zunutze machte, um das Ianteisen in einer ersten Stufe aus den vielen verschiedenen Eisenverbindungen herauszulösen.
    Magnetische Raffinade nannte man dieses Verfahren hier.
    Die Hanse-Spezialistin erfuhr erst dadurch, welcher immense organisatorische und technologische Aufwand Tag für Tag nötig war, um das begehrte Ianteisen mit einem Reinheitsgrad zu produzieren, der eine sinnvolle Weiterverarbeitung ermöglichte.
    Sie brannte darauf, mehr über diese Weiterverarbeitung zu erfahren.
     
    *
     
    Meanher brachte sie zu diesem Zwecke mit dem Chefwissenschaftler Druggean zusammen, der über einen ausgedehnten Labortrakt und etwa hundertzwanzig Wissenschaftler und Assistenten herrschte.
    Druggean war ein Arkonide unbestimmbaren Alters mit grobporigem, aufgeschwemmtem Gesicht und rötlichen, unstet hin und her huschenden Augen, die manchmal in fast fanatischem Glanz erstrahlten.
    Er schien sich nur für seine Forschungsarbeit zu interessieren. Im Gegensatz dazu standen seine Mitarbeiter, die immer wieder begehrliche Blicke auf die bunten Kugeln warfen, die Meanher in seiner rechten Hand rollen und kreisen ließ. Er beachtete die Kugeln überhaupt nicht.
    Als Dilja eine entsprechende Bemerkung machte, und dabei auf die Wunderkugeln deutete, die Meanher unablässig in seiner Hand rollte und drehte, winkte er geringschätzig ab.
    „Solches Spielzeug interessiert mich nicht", sagte er. „Mich beschäftigt etwas von fundamentaler Bedeutung, etwas, das unsere Vorstellung vom Universum in naher Zukunft revolutionieren könnte."
    Bereitwillig und geduldig erklärte er danach der Oxtornerin, in welche Richtung seine Arbeit zielte. Druggean offenbarte dabei ein erstaunliches Wissen.
    Es ging - grob gesagt - darum, winzige Kügelchen auf Ianteisen-Basis herzustellen und mit je einem syntronischen Mikrochip auszurüsten. Solche Kügelchen sollten die Fähigkeit besitzen, ihre Form und Oberflächenstruktur beliebig zu verändern.
    Wurden viele Kügelchen zu einem Konglomerat kombiniert, konnten sie als form variable Werkzeuge jeder Art benutzt werden. Ianteisen-Werkzeuge, wie Druggean sie nannte, drangen durch winzigste Öffnungen in Geräte ein und reparierten diese von innen, ohne daß eine einzige Verschalung geöffnet werden mußte.
    Es wurde angestrebt, Ianteisen-Konglomerate zu noch viel komplexeren funktionellen Einheiten zusammenzufügen, beispielsweise zu - dann allerdings kurzlebigen - Dimensionsbrücken vom Normal- in den Hyperraum oder auch zu Robotern mit bisher ungeahnten
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