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1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen

Titel: 1720 - Die Nacht der Voodoo-Queen
Autoren: Jason Dark
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schaute hinaus. In der Dunkelheit war nichts zu erkennen, doch sie war eine Frau, die genau spürte, ob sich jemand in ihrer Nähe befand oder nicht. Da war sie sehr sensibel.
    Nein, diesmal nicht.
    Dieser Archie musste sich woanders versteckt halten. Da kam eigentlich nur der kleine Wald infrage.
    Marietta ging wieder zurück, um den Rest zu erledigen. Sie blieb vor der Couch stehen, bückte sich und schaute auf den völlig steifen Körper. Nur der Kopf war nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Dort bewegten sich die Augen und sandten ihr einen Blick zu, den sie kaum beschreiben konnte.
    Mit spitzen Fingern zog sie die Nadel aus dem Hals und legte sie zurück in das kleine Kästchen. Danach nickte sie, als wollte sie so ihre Zufriedenheit zeigen, und griff zu.
    Erry war kein Schwergewicht, aber der erschlaffte Körper hatte schon sein Gewicht. Sie schleppte ihn zur Tür und ging dort in die Knie. Dann ließ sie den Körper aus ihren Händen gleiten und rollte ihn nach draußen. Er überschlug sich einmal und blieb auf dem Rücken liegen.
    Marietta richtete sich wieder auf. Sie schaute zum Wald hin und sah dort die Bewegung, die nicht an dieser Stelle blieb, denn es löste sich die Gestalt des zweiten Mannes.
    Stolpernd lief Archie auf den Wagen zu. Da Licht aus der offenen Tür nach draußen fiel, hatte er sehen können, was mit seinem Freund geschah.
    Er heulte auf, traute sich aber nicht bis an den Wagen heran. Er blieb stehen und schlug seine Hände gegen die Oberschenkel. »Verdammt noch mal, was hast du getan?« Er gab sich selbst die Antwort. »Du hast ihn umgebracht.«
    »Das hätte ich tun können, Archie. Ich habe es nicht getan, ich habe ihm nur eine Lehre erteilt, und wenn du sein Freund bist, solltest du dich in der nächsten Zeit um ihn kümmern. Lass dir sein Schicksal eine Lehre sein.«
    Marietta hatte keine Lust mehr, sich weiterhin mit Archie zu unterhalten. Sie schloss die Tür, riegelte sie ab und kletterte ins Führerhaus.
    Hier hatte sie nichts mehr zu suchen. Sie würde sich einen anderen Platz für die Nacht suchen, und das würde kein Campingplatz mehr sein …
    ***
    Steckten wir in der Falle?
    Es war durchaus möglich, denn wenn wir uns bewegten oder zu flüchten versuchten, dann würden die uns bewachenden Skelette angreifen, um uns zurückzuhalten.
    Es war verrückt. Wir wurden tatsächlich von einer Gruppe von Fleischlosen bewacht, die sich rechts und links des schmalen Wegs aufgebaut hatten und deren Knochen in der Dunkelheit leicht gelblich schimmerten. Sie waren eine Gruppe von Musikern. Wir hatten sie gesehen und auch gehört, denn sie trugen einige Instrumente mit sich. Alte Trommeln, Flöten und verstimmte Geigen oder geigenähnliche Instrumente.
    Sie warteten, wir warteten. Und es stellte sich nicht mal die Frage, auf wen, denn das wussten wir beide.
    Auf Matthias!
    Auf Luzifers rechte Hand.
    Auf die Gestalt, die so normal aussah und die trotzdem das Böse und auch die Kälte der Hölle in sich vereinigte. Er hatte seine Spuren in dem kleinen irischen Ort Quimlin hinterlassen, in dem er einen pensionierten Geistlichen getötet hatte, und das mit der ihm ureigensten Methode.
    Er hatte ihm das Gesicht auf den Rücken gedreht.
    Durch einige Umwege war die Nachricht bis zu uns nach London gedrungen, und wir hatten uns auf der grünen Insel in Cork sogar die Leiche anschauen können, sodass wir richtig Bescheid gewusst hatten.
    Dann hatte uns dieser Fall hierher nach Quimlin geführt, einem Dorf, das nördlich von Cork in einer einsamen bergigen Gegend lag. [1]
    Und hier hatten wir den nächsten Toten gefunden. Einen Reporter, dessen Körper mit dem Kopf zuerst in einem Grab gesteckt hatte. Auch eine Tat des Matthias, der noch im Hintergrund lauerte und erst andere vorschickte – wie diese lebenden Skelette, die aus einem Massengrab geholt worden waren, in dem sie vor einigen Jahrzehnten begraben worden waren, nachdem man sie ermordet hatte.
    Jetzt wollten sie sich rächen, und dass es dazu kam, dafür hatte Matthias gesorgt. Hier war er uns noch nicht direkt begegnet, aber seine Helfer reichten uns. Wir befanden uns noch nicht mitten im Ort, wohin die Fleischlosen unterwegs waren, um ihre Rache anzukündigen.
    Ob sie vorhatten, die Bewohner zu töten, weil sie von deren Großvätern als fahrendes Volk umgebracht worden waren, stand nicht fest. Wir gingen aber davon aus, und mit Matthias an der Spitze war eigentlich alles möglich.
    Wir waren nicht waffenlos. Suko hielt seine
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