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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando
Autoren: Unbekannt
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stellten sich nebeneinander, um ihre Fähigkeiten zu koordinieren.
    Während sie schweigend damit begannen, das Innere des Abruse-Schiffes zu studieren, trat Perry Rhodan zu Gucky.
    „Kannst du denn irgendwelche Gedankenimpulse aus dem Innenraum wahrnehmen?" fragte er halblaut. „Wenn dies ein Kommandoschiff ist, sollte die Abruse hier doch stärker vertreten sein. Irgend etwas, das auf intelligente Wesen hindeutet, müßtest du doch eigentlich spüren können."
    Gucky lächelte knapp.
    „Genauso ist es", sagte er. Rhodan legte die Stirn in Falten.
    „Was heißt das genau?"
    „Ich spüre irgend etwas!" antwortete Gucky. „Jemand, genauer gesagt, mehrere Jemande. Wesen, die irgend etwas denken oder fühlen. Aber nichts Genaueres, keine exakten Impulse, die ich orten oder deuten könnte."
    Reginald Bull stieß ein Schnauben aus.
    Er deutete nach oben, auf die Zentrale des Schiffes.
    „Es gibt also so etwas wie eine Besatzung da drin? Jemand, der lebt?"
    Gucky nickte.
    „Ich empfange verwaschene, verschwommene Impulse, unklare Bilder, die ich nicht verstehen kann", gab der Mausbiber bereitwillig Auskunft.
    „Wie viele, wegen mir, Personen, oder was auch immer?"
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Eine Anzahl was auch immer", antwortete er mit milder Ironie. „Mehr kann ich nicht sagen, Bully." Er zeigte den berühmten Nagezahn. (Von dem Bully mitunter behauptete, daß Gucky ihn an seinen kostbaren hölzernen Antikmöbeln wetze und kurz halte. Anderen Quellen zufolge verlor der Mausbiber alle 222 Jahre seinen Zahn, der ihm binnen dreier Tage komplett nachwuchs. In der Galaxis wurden mittlerweile mehr als achtzig solcher Reliquien heimlich gehandelt und ehrfürchtig verehrt.) „Und in diesem Fall kannst du meiner Wahrnehmung auch nicht mit Nackenkraulen nachhelfen."
    „Wie außerordentlich bedauerlich", murmelte Bully grinsend. „Und wie schonend für meine Handgelenke."
    Nadja Vandemar öffnete die Augen, rieb sich die schmerzenden Schläfen und zwinkerte.
    „Ich bekomme einfach nichts zu fassen", sagte sie leise. Mila nickte heftig dazu.
    „Es ist sehr schwer", bemerkte Mila zögernd. „Es sind sehr fremde Strukturen, mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gesehen habe. Nicht sehr anschaulich außerdem."
    Gucky spitzte die Lippen.
    „Würde es helfen, wenn du dich an meiner unmittelbaren Wahrnehmung orientieren könntest?" fragte er.
    „Das könnte hilfreich sein", antwortete Mila Vandemar. „Hoffe ich jedenfalls."
    „Gucky, hier ist Dao-Lin", meldete sich die Kartanin über Funk.
    „Kannst du mich hören?"
    „Klar und deutlich. Zur Not ginge es ja auch ohne Funk", antwortete der Mausbiber. „Und deine Idee ist nicht schlecht."
    „Darf ich erfahren, worum es geht?" mischte sich Perry Rhodan in freundlichbestimmtem Tonfall ein.
    „Du erinnerst dich sicher", sagte Gucky. „Mit Hilfe des Parataus war Dao-Lin eine exzellente Telepathin. Keine Ursache, Dao-Lin, ich mache keine Komplimente, ich stelle nur Tatsachen fest. Einen kleinen Teil ihrer Gabe hat sie auch heute noch. Sie empfängt, wie sie mir mitteilte, telepathisch natürlich, daß sie wie ich die seltsamen Impulse aus der Zentrale auffangen kann. Aber sie versteht sie leider sowenig wie ich."
    „Und wie hilft uns das weiter?" fragte Bully stürmisch.
    „Du hast recht, Dao-Lin, dieser Bully ist tatsächlich so einer", fuhr Gucky fort.
    „Was heißt das - so einer?" fuhr Bully auf.
    „Uninteressant", antwortete Gucky und zeigte seinen Nagezahn. „Sie hat folgenden Vorschlag: Wenn sie mit mir zusammen in den Innenbereich eindringt und wenn wir über Körperkontakt unsere Wahrnehmung steigern, dann können wir vielleicht die Sender dieser Impulse besser orten und möglicherweise sogar verstehen."
    „Das ist die faulste Ausrede für ein Stündchen wechselseitigen Nackenkraulens, die ich je gehört habe", giftete Reginald Bull feixend.
    „Wenn die Wirklichkeit so schmutzig wäre wie deine Gedanken zur Zeit", gab Gucky prompt zurück; eine Gelegenheit, sich mit Bully freundschaftlich zu zanken, ließ er auch in solchen Situationen nur ungern aus, „dann würden wir alle miteinander in der - du weißt schon - ersticken..."
    „Das", ließ sich Joseph Broussard jr. im schönsten Bühnenflüstern vernehmen, „sind Menschen, wie ich sie liebe: herzlich, aber rauh."
    „Außerdem", setzte Gucky die Erklärung fort, „sind wir zu zweit auch bei eventuellen Angriffen auf uns sicherer, nicht nur wegen Dao-Lins bemerkenswerter Reflexe."
    Mila
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