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1713 - Im Bann der Abruse

Titel: 1713 - Im Bann der Abruse
Autoren: Unbekannt
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und herzliche Art schnell Freunde zu gewinnen. Mit Moira kam er einigermaßen zurecht, aber die übrigen Ayindi erschienen ihm wie Eisblöcke. Es ärgerte ihn, daß er es nicht schaffte, sie zu einer Gefühlsregung zu verleiten.
    Um so gereizter reagierte er nun auf die Einmischungen des Lernprogramms. Es tröstete ihn keineswegs, Reginald Bulls Zornesausbrüche mitzuerleben oder die frustrierten Berichte seiner Freunde von den anderen beiden Schiffen zu hören.
    „So geht’s nicht weiter" murmelte er. „Wir werden alle noch zu Nervenbündeln, ganz im Ernst."
    Er zuckte zusammen, als er eine große Hand an seinem Nacken fühlte, die ihn sanft kraulte.
    „Nur Geduld", sagte Bully freundlich.
    „Das sagst ausgerechnet du, der größte Choleriker des diesseitigen und jenseitigen Universums", meckerte der Ilt.
    Bull lachte leise. „Stimmt schon", gab er zu. „Ich habe nie genug Willen dazu aufgebracht zu lernen, mein Temperament zu zügeln. Aber trotzdem dürfen wir jetzt nicht die Geduld verlieren. Versuch’s noch mal, Kleiner."
    „Und wenn sie wieder rummotzt?"
    „Dann hast du freie Hand."
    Gucky drehte den Kopf und fixierte seinen ältesten und besten Freund scharf. „Ehrlich?"
    Der Terraner nickte. „Du darfst alle Register ziehen, um Xanthippe auszuschalten."
    Ein weißer Nagezahn blitzte auf, und Gucky grinste bis in seine großen Ohren hinein. „Dann wollen wir mal!"
     
    3.
     
    Entscheidung „Kann ich euch stören?" erklang Alaska Saedelaeres Stimme am nächsten Morgen an der Tür zur Unterkunft der Gäa-Geborenen.
    „Nur herein!" rief Nadja.
    Die Kabinen auf den drei Schiffen waren mittels Formenergie genau auf die Bedürfnisse und Wünsche der Galaktiker ausgerichtet worden. Die beiden Schwestern wohnten zusammen; seit sie Versuche unternommen hatten, ihre Mutantenfähigkeiten auszubauen, waren sie noch unzertrennlicher geworden.
    „Was tut ihr gerade?" erkundigte sich der einstige Maskenträger, nachdem er sich in einen Sessel hatte fallen lassen.
    Mila lümmelte sich auf ihrem Bett, während Nadja sich mit irgendeiner Lesespule beschäftigte.
    Alaska spürte, daß etwas nicht stimmte; die Zwillinge hatten sich stark in sich selbst zurückgezogen und schienen in ihre frühere Art zurückgefallen zu sein.
    Während der Zeit auf der STYX hatten die beiden angefangen, ein gesundes Selbstbewußtsein zu entwickeln, sie traten nun zumeist locker und unbefangen auf. Trotzdem unterlagen sie nach wie vor noch starken Stimmungsschwankungen. Es war nicht einfach, sein ganzes Selbst innerhalb kurzer Zeit umzukrempeln, um so mehr, als beide Frauen auch körperlich unter der Erweiterung ihrer Psi-Fähigkeiten zu leiden hatten.
    Möglicherweise hatte Alaska gerade einen schlechten Moment erwischt, und kurz war er selbst unschlüssig, ob er die beiden lieber allein lassen sollte oder bleiben und sich mit ihnen unterhalten.
    „Was sollen wir schon tun", antwortete Mila mürrisch auf seine Frage.
    „Wir üben. Du selbst treibst uns doch dauernd dazu an."
    „Fühlst du dich nicht gut?" fragte Alaska erschrocken.
    „Nein. Ich habe starke Kopfschmerzen. Ich kann... ich kann diese Bilder einfach nicht abschalten, Alaska! Dauernd dieses chaotische Durcheinander... und Bildfragmente, die ich nicht verstehe... Ich werde nie lernen, es zu beherrschen!"
    „Und wie steht es mit dir, Nadja?" wandte Alaska sich an die Zwillingsschwester.
    Nadja hob ein wenig unsicher die Schultern. „Ich weiß nicht. Durcheinander. Irgendwie... bedrückt, geistig zusammengepreßt... mit Blackouts durch diese Lichtblitze, wie eine innerliche und äußerliche Blindheit... so ähnlich. Mal mehr, mal weniger. Je nachdem, wie Mila sich fühlt."
    Saedelaere horchte auf. „Dein Befinden hängt von ihrem ab?"
    Nadja zuckte mit den Achseln. „So in etwa... ja."
    Als er Mila ansah, nickte diese. - Mir kommt es auch so vor.
    Beide Frauen fuhren erschrocken zusammen, als Alaska daraufhin enthusiastisch die rechte Faust in die Handfläche schlug.
    „Phantastisch! Wunderbar!" rief er.
    Sie starrten ihn entgeistert an; Mila sagte vorwurfsvoll: „Uns geht es schlecht, und du freust dich darüber?"
    „Aber versteht ihr denn nicht?" erwiderte er. „Wir sind auf dem richtigen Weg! Ihr entwickelt eure Fähigkeiten zusehends weiter und stimmt sie aufeinander ab. Das heißt, jede kann die Fähigkeit der anderen nutzen oder potenzieren, das wird sich noch herausstellen. Ihr habt schon einmal gemeinsam eure Fähigkeiten, wenn auch unbewußt,
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