Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1712 - Verflucht bis in den Tod

1712 - Verflucht bis in den Tod

Titel: 1712 - Verflucht bis in den Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
alles. Aber der Mönch kippte nach rechts weg. Das getroffene Bein rutschte dabei nach vorn, und in der nächsten Sekunde lag er am Boden …
    ***
    Karina Grischin hatte sich auf alles eingestellt, auch auf ihren Tod, denn sie wusste, wie aussichtslos es war, gegen eine kugelfeste Person zu kämpfen.
    Die Agentin hatte die Tür bewusst aufgerammt. Sie wollte den Moment der Überraschung nutzen, und sie verließ sich auf ihre Kampfkraft.
    Chandra war da. Beinahe wäre sie von der Tür getroffen worden, war aber rechtzeitig zurückgewichen. Da stand sie in Sicherheit.
    Karina Grischin war stolz auf ihre Körperbeherrschung. Trotz des wuchtigen Stoßes gegen die Tür und das Hineingleiten in die Kapelle stolperte sie nicht.
    Die Kerzenflammen wurden von dem heftigen Luftzug erwischt und fingen an, sich hektisch zu bewegen, sodass Chandras Konturen zu zerflattern schienen.
    »Keine Bewegung!«, brüllte Karina. Beide Mündungen zielten auf die Frau, die ihre Haare rötlich gefärbt hatte. Sie stand auch still, fing aber an zu lachen.
    »He, Karina, was willst du? Mich killen?«
    »Ja, und ich will noch mehr.«
    »Was denn?«
    »Rache für meinen Partner, und ich will Rasputin. Ich bin dir dankbar, dass du mich zu ihm geführt hast. Ich sehe ihn im Hintergrund, und ich bin gespannt, ob er auch kugelfest ist.«
    »Doch, das ist er!«
    »Ich werde es ausprobieren. Und merk dir eines. Du magst kugelfest sein, aber ich glaube nicht, dass das auch für dein Gesicht gilt.«
    Chandra bewies, dass sie keine Nerven hatte. »Du kannst es versuchen, los, schieß in mein Gesicht.« Während sie das sagte, wich sie zurück, und Karina wollte ihr schon folgen, als sich Wladimir Golenkow meldete.
    »Sei vorsichtig, Karina. Pass auf! Die hat noch immer einen Trick in der Hinterhand.«
    »Alles klar.«
    So klar war die Lage für Karina nicht, denn in den letzten Sekunden war einfach zu viel auf sie eingestürmt. Die Eindrücke mussten erst verkraftet werden, und da merkte sie, dass auch sie nur ein Mensch war. Zudem glitt die Kugelfeste immer weiter zurück. Das Flackerlicht der Kerzen ließ sie mal heller und mal dunkler aussehen. Es verschonte auch den im Hintergrund wartenden Rasputin nicht, der sich wie ein Herrscher alles anschaute.
    »Du sollst stehen bleiben!«
    »Nein!«
    Karina wusste, welch grausame Morde auf Chandras Konto gingen. Sie hatte keine Gnade verdient. Dass sie Wladimir bisher am Leben gelassen hatte, lag nur daran, dass sie ihn noch als Geisel gebraucht hatte. Sonst wäre er schon längst tot gewesen.
    Nicht mehr reden, sondern handeln.
    Karina brachte beide Waffen näher zusammen. Sie wollte den Kopf mit einem Doppelschuss treffen, doch das hatte auch Chandra gesehen, obwohl das zuckende Spiel aus Licht und Schatten nicht eben förderlich war.
    Aus dem Stand heraus ließ sie sich fallen.
    Karina drückte ab und wusste im selben Augenblick, dass sie nicht getroffen hatte …
    ***
    Der Mond-Mönch gab nicht auf. Zwar lag er am Boden, aber er ließ nicht von seinem Ziel ab. Er wollte es unbedingt erreichen. Da ihm das normale Gehen nicht mehr gelang, blieb er auf dem schneebedeckten Boden und kroch vorwärts.
    Bei jeder Bewegung zog er sein getroffenes Bein nach, und mir fiel die Blutspur auf, die er im Schnee hinterließ.
    Er keuchte. Er kämpfte. Er stieß Flüche aus, und ich hörte auch das Stöhnen, das zwischendurch aus seinem offenen Mund wehte. Es hatte ihn wirklich hart erwischt.
    Ich glitt auf ihn zu.
    Die Tür zur Kapelle war nicht geschlossen worden, so gelang mir ein rascher Blick in das Innere. Leider sah ich nicht viel, denn brennende Kerzen verbreiteten eine unruhige Atmosphäre, in der tanzende Schatten überwogen.
    Der Mönch kroch nicht mehr weiter. Er blieb für einen Moment liegen, sammelte neue Kräfte, und dann versuchte er tatsächlich trotz seiner Verletzung auf die Beine zu gelangen.
    Ich wollte ihn aus dem Weg haben. Eine Kugel hatte ausgereicht. Eine zweite sparte ich mir und schlug ihm die Beretta auf den Kopf. Ich sah das Zucken, hörte einen würgenden Laut, dann sackte der Mond-Mönch zusammen.
    Er war jetzt ausgeschaltet. Um ihn konnte ich mich später kümmern, jetzt zählten nur noch Chandra und Rasputin. Ich wollte endlich wissen, ob es ihn wirklich gab.
    Die offene Tür war eine Einladung. Die folgenden Schüsse aber weniger, und so musste ich mich darauf einstellen, eine Hölle zu erleben …
    ***
    Es gab nicht viele Personen, die bessere Reflexe als Karina Grischin hatten. Bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher