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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender
Autoren: Unbekannt
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der Objekte blieb weiterhin ungeklärt.
    Sheremdoc ließ die Orteraktivitäten verdoppeln. Jedem kleinsten Ereignis, selbst wenn es bedeutungslos schien, mußte in Zukunft nachgegangen werden.
     
    *
     
    In der Nacht vom
     
    23.
     
    auf den 24. Januar träumte Sheremdoc erstmals von winzigen Kristallsplittern.
    Nadelfein krochen sie durch seinen Schädel, bis ins Hirn, und durchtrennten unter grauenvollen Schmerzen jede Nervenfaser. Sein Kopf wurde in Glas verwandelt, sein Körper in Staub; und jeder Mensch, der ihm zu nahe kam, mußte unter der Todesstrahlung sterben.
    Gegen 7.30 Uhr morgens riß ihn NATHAN aus dem Schlaf. Diesmal war er sogar froh, Stirn und Oberkörper waren von Angstschweiß bedeckt.
    „Hier Sheremdoc", meldete er sich heiser. „Was gibt es?"
    „Nachrichten von Timmersson Gender."
    Der LFT-Kommissar setzte sich abrupt im Bett auf. Er tastete zum Lichtschalter und aktivierte den Monitor am Bett.
    Zunächst erschien das Symbol der lunaren Großsyntronik; dann strahlte NATHAN Bilder von der Erde aus. Er konnte Timmersson Gender erkennen, wie er sich mit allen Anzeichen großer Nervosität durch einen Strom von Menschen kämpfte.
    „Ich habe zur Beobachtung unter anderem unsichtbare, flugfähige Kameras eingesetzt. Diese hier zeigt Gender, wie er sich dem Passagierraumhafen von Terrania nähert."
    Sheremdoc verstand nur „Raumhafen" - und in seinem Inneren schrillten sämtliche Alarmsirenen.
    „Was will er da?"
    NATHAN ließ die Bilder weiterlaufen. Timmersson Gender buchte mit der Kreditkarte, die Sheremdoc ihm verschafft hatte, eine Passage.
    Und zwar an einem Schalter, der lediglich Passagen innerhalb des Solsystems vermittelte.
    „Sein Ziel ist der Mars", stellte NATHAN ohne Betonung fest.
    „Mars! Ausgerechnet! Hat er irgend etwas gesagt? Selbstgespräche vielleicht?"
    „Es gibt keinen Hinweis."
    Die Kamera verfolgte Gender bis zur Fähre, einem 300-Meter-Koloß der Firma DEEPSPACE-FERRIES. Das Raumschiff hob schwerelos vom Hafen ab und verschwand im Nachthimmel von Terrania.
    Dunkle Nacht. Es muß sich um eine Aufzeichnung handeln.
    „Wie lange ist das her?" fragte er scharf.
    „65 Minuten."
    „Und weshalb wurde ich nicht sofort informiert?"
    „Deine physischen Werte verschlechtern sich rapide. Meine Analyse ergab, daß du den Schlaf nötig hattest. Es reichte aus, dich um diese Zeit zu wecken."
    Seine Reaktion bestand aus verständnislosem Kopfschütteln. She - remdoc akzeptierte die Erklärung jedoch, weil er es nicht mehr ändern konnte.
    „Wo befindet sich die Fähre jetzt?"
    „Auf halbem Weg zwischen Terra und Mars."
    „Gut", sagte er. „Die Fähre wird unverzüglich gestoppt. Sie darf sich ohne meine Erlaubnis nicht mehr von der Stelle bewegen. Das gilt auch und ganz besonders für Timmersson Gender."
    „Eine kleine Anmerkung, Geo ..." Die Großsyntronik gab sich den Anschein, als zögere sie, was allerdings bei einer Maschine nicht möglich war. Er hatte keine andere Wahl, als daraus auf ein psychologisches Manöver zu schließen.
    NATHAN versuchte, den LFT-Kommissar in seinem Sinn zu manipulieren. Ihm brach erneut. der Schweiß aus, als er an die möglichen Folgen dachte. Computer hatten nichts anderes zu tun, als im Interesse ihrer Erbauer zu funktionieren. Und NATHAN?
    „Ich halte es für klüger, Timmersson Gender auf dem Mars landen zu lassen", erklärte die Syntronik. „Um so eher erfährst du, was es mit seiner Passage auf sich hat."
    Er ließ sich zwei Minuten Zeit, die Argumentation zu prüfen.
    NATHAN hatte selbstverständlich recht.
    Dennoch beharrte er auf seinem Standpunkt.
    „Nein", entschied der Glatzkopf, „die Fähre wird festgesetzt. Wir haben ES und seinen Boten viel zu lange blind getraut. Was ist, wenn die ,Kristalle vom Mars und Gender irgendwie zusammenhängen?
    Bisher sind sechs Menschen gestorben. Keiner weiß, wie es mit den dreißig Kristallflächen weitergeht. Nein, NATHAN... Ich werde eine viel größere Gefahr, die möglicherweise aus dem vereinten Wirken der beiden entsteht, verhindern. Timmersson Gender wird den Mars unter keinen Umständen betreten."
     
    *
     
    Am selben Morgen, dem des 24. Januar, gaben die Raumstationen des Mars Ortungsalarm.
    In einer Höhe von 50 Kilometern materialisierte über dem Mars ein seltsames Objekt. Es tauchte scheinbar aus dem Nichts auf, jedoch ohne die sonst übliche Erschütterung des Raum-Zeit-Gefüges. Das Ding war weder per Transmitter gekommen, noch stammte es aus dem Hyperraum.
    Es handelte
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